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Sturm über Freistatt

Titel: Sturm über Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Burek-Clan sichtlich nervös den Blick durch die Gaststube schweifen. Als Monkel sich umgedreht hatte, erkannte sie ihn und schritt durch die nun stillen Tische auf ihn zu.
    »Monkel Setmur«, sagte sie förmlich, »die Beysa möchte, daß Ihr ihr morgen vormittag Bericht über den Fortschritt des Baues des neuen Schiffes erstattet.«
    Monkel wollte antworten, doch der Alte Mann kam ihm zuvor.
    »Sagt der Beysa, daß wir morgen nachmittag zu ihr kommen werden.«
    Uralais Augen wurden einen Moment glasig. Setmur wußte, daß dies ein Zeichen ihres Ärgers war, das die Freistätter Fischer nicht erkannten. Er beeilte sich einzulenken, ehe ihm die Sache aus der Hand glitt.
    »Wir werden schon im Morgengrauen zum Fang auslaufen. Vorausgesetzt, die Beysa beabsichtigt keine frühe Audienz, kommen wir am Nachmittag zu ihr, gleich nach unserer Rückkehr.«
    »Außer sie entschädigt uns für den Ausfall«, fügte der Alte Mann lächelnd hinzu.
    Uralai biß sich nachdenklich auf die Unterlippe, dann nickte sie knapp.
    »Gut, ich werde es der Beysa ausrichten.«
    Sie drehte sich auf dem Absatz und ging zur Tür.
    »Wartet!«
    Monkel stand auf. Er ging ihr nach und erreichte sie unmittelbar an der Tür.
    »Was gibt es, Lord Setmur?«
    »Ihr könnt … Ihr solltet des Nachts nicht allein durch die Straßen gehen. Es ist zu gefährlich!«
    »Ich wurde beauftragt, Euch zu finden, und das habe ich. Ich hatte keine andere Wahl, wollte ich den Auftrag ausführen.«
    »Vielleicht – wenn ich Euch zum Palast zurückbegleitete?«
    Uralai hob eine schön geschwungene Braue, und Monkel errötete unter ihrem stummen Spott. Sie trug zwei Schwerter überkreuzt auf dem Rücken und war ausgebildet, mit ihnen zu kämpfen. Monkel dagegen hatte nur sein Messer.
    »Bitte – mißversteht mich nicht«, stammelte er verlegen. »Ich wollte damit nicht andeuten, daß ich ein besserer Kämpfer bin als Ihr. Es ist nur, daß wir Setmur festgestellt haben, daß viele Belästigungen und Überfälle vermieden werden können, wenn wir nach Einbruch der Dunkelheit paarweise durch die Straßen gehen.«
    »Und nachdem Ihr mich zum Palast begleitet habt? Dann müßt Ihr durch diese gleichen Straßen allein zurückkehren. Nein, Monkel Setmur! Eure Besorgnis ehrt mich, doch ich glaube, daß ich von uns zweien besser gerüstet bin, einen einsamen Spaziergang zu überleben.«
    Mit diesen Worten verließ sie ihn und trat hinaus in die Nacht. Er kehrte an den Stammtisch zurück.
    »Du solltest dich nicht so einschüchtern lassen«, rügte der Alte Mann, als Monkel sich wieder setzte. »Fast hättest du auf eine Ausfahrt verzichtet, um gehorsam zur Beysa zu laufen, nicht wahr?«
    »Ich glaube, ich wurde ursprünglich allein zu ihr bestellt«, brummte Monkel, dessen Gedanken noch bei Uralai weilten.
    »Natürlich wurdest du das. Deshalb mischte ich mich ja auch ein. Du bist ein anständiger Mann, Monkel, aber ehrlicher, als gut für dich ist! Es gibt ein paar Posten in unserer Aufstellung, die zu rechtfertigen ein geschicktes Mundwerk erfordern.«
    »Hast du die Beysa übervorteilt?« fragte Monkel, nun wieder ganz bei der Sache. »Verhält man sich so gegenüber dem Oberhaupt einer befreundeten Exilregierung? Würdest du das auch bei eurem Prinz-Statthalter tun?«
    »Ohne zu zögern!« Der Alte Mann lächelte, und die anderen am Tisch lachten laut. In Freistatt wahrten selbst ehrliche Leute ihren Vorteil bei Leuten mit mehr Geld als Geschäftssinn.
    Haron lachte als einzige nicht mit. Sie blickte den jungen Beysiber nachdenklich an, dann legte sie freundschaftlich eine Hand auf sein Knie und beugte sich vor.
    »Du magst sie, nicht wahr?« fragte sie leise.
    Monkel staunte über ihre Scharfsichtigkeit. Haron war nur wenige Jahre jünger als der alte Mann, und ihre verwitterten Züge zusammen mit ihrem männlichen Benehmen machte sie fast ununterscheidbar von ihren männlichen Kollegen. Doch sie sah auch andere Dinge, auf die die Männer nicht achteten – wie Monkels Reaktion auf Uralai. Er zögerte, dann nickte er.
    »Habt ihr das gehört, Jungs?« krähte Haron und schlug die Hand laut auf den Tisch. »Unser Monkel ist verliebt! Damit dürfte die Frage geklärt sein, ob er so normal ist wie ihr!«
    Das Oberhaupt des Setmur-Clans war verlegen, ja entsetzt über diese Verkündung, doch es war zu spät, etwas dagegen zu tun. Sogleich war er der Mittelpunkt des allgemeinen Interesses, die Kapitäne gratulierten ihm und hänselten ihn gleichermaßen.
    »Ist sie gut im

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