Sturm ueber Hatton Manor
Verstand … löschten jeden vernünftigen Gedanken aus.
Benommen dachte Faith daran, dass Nash den Kuss nicht unterbrochen hatte, seit er sie gegen die Tür gedrückt hatte. Sie war beinah trunken von den Gefühlen, die er in ihr weckte, und der Art, wie er ihre Begierde anfachte. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss, während er sich an sie presste und aufreizend an ihr rieb, sodass sie sich seiner Erregung überdeutlich bewusst war.
Vor langer Zeit einmal hatte sie gegen alle Regeln verstoßen und war nachts in sein Zimmer gegangen und an sein Bett getreten. Sie wollte nur mit ihm zusammen sein, in seinen Armen liegen und von ihm geliebt werden. Als Nash sich allerdings abrupt aufsetzte, sah sie im silbrigen Mondlicht, dass er nackt war. Heftiges Verlangen überkam sie, und sie flehte ihn an, sie zu küssen.
Er beugte sich zu ihr herüber, und einen Moment lang glaubte sie, er würde es tatsächlich tun. Unwillkürlich hielt sie den Atem an, schloss die Augen und begann am ganzen Körper zu beben, sobald er ihre Handgelenke umfasste. Wider Erwarten flüsterte er ihr dann aber keine Koseworte zu, sondern befahl ihr schroff, die Augen wieder aufzumachen.
Als sie gehorchte, fuhr er energisch fort: “Das muss aufhören, Faith, um unser beider willen. Du bist noch jung und hast keine Ahnung, was du willst … oder tust”, fügte er etwas sanfter hinzu. “Eines Tages wirst du mir dafür dankbar sein, dass ich dich heute weggeschickt habe, das verspreche ich dir.”
Sie sollte ihm
dankbar
sein. Beschämt und verzweifelt war sie in ihr Zimmer geflüchtet und hatte sich in den Schlaf geweint. Als sie sich nun allerdings an jenen Vorfall erinnerte, musste Faith zugeben, dass Nash recht gehabt hatte. Mit fünfzehn war sie tatsächlich zu jung für die ungezügelte Leidenschaft gewesen, die jetzt zwischen ihnen aufgeflammt war.
Jetzt würde keiner von ihnen in der Lage sein aufzuhören. Diese Erkenntnis machte sie mutiger, und Faith zog sein Hemd aus der Hose. Sie erschauerte heftig, als sie seinen nackten Oberkörper berührte. Nash lediglich zu berühren reichte ihr aber nicht. Sie wollte ihn ansehen, schmecken, sich vergewissern, dass es wirklich passierte, dass er sie genauso begehrte und brauchte wie sie ihn.
Die Lippen von seinen zu lösen fiel ihr sehr schwer, doch es lohnte sich, wie sie zugeben musste, als sie ihn verlangend betrachtete. Kein Filmstar konnte ihm das Wasser reichen, was seine überwältigende sinnliche Ausstrahlung betraf. Er verkörperte alles, was eine Frau sich bei einem Mann wünschte. Und trotz ihrer ungezügelten Begierde, die nach Erfüllung verlangte, überkam sie in diesem Moment auch eine Woge der Zärtlichkeit.
Faith gab diesen Empfindungen nach, in dem sie ihre Fingerspitze küsste und sie ihm anschließend auf den Hals legte. Danach küsste sie ihn auf die Stelle und ließ die Lippen langsam tiefer gleiten.
Nash fühlte sich, als hätte er eine Tür geöffnet und einen Ort betreten, an dem sich seine geheimsten Fantasien offenbarten und wahr wurden. Nur hatte Faith ihn in seiner Fantasie nicht nur geküsst, sondern ihm auch gesagt, dass sie ihn liebte. Diese Fantasien mochten zwar zehn Jahre alt sein, übten allerdings immer noch dieselbe Macht über ihn aus wie damals, wie er feststellte.
“Faith”, brachte er hervor und stöhnte. Dann hielt er sie fest. “Würde es dir gefallen, wenn ich das mit dir machen würde? Dich so quälen, indem ich dich aufs Bett lege und überall küsse?”
Als sie den Kopf zurückneigte, damit sie ihn ansehen konnte, wusste Faith, dass der Ausdruck in ihren Augen sie verriet. Doch sie hatte einen Punkt erreicht, an dem es sie nicht mehr kümmerte.
“Willst du das?”, fragte Nash rau. “Willst du, dass ich deine Brüste küsse, deinen Bauch …” In einem noch sinnlicheren Tonfall fuhr er fort: “… und deine intimste Stelle? Willst du das, Faith? Möchtest du, dass ich dich dort küsse und lecke, damit du dich mir völlig hingibst?”
Faith war unfähig, ein Wort zu sagen oder sich zu bewegen. Regungslos stand sie da, wie gebannt von dem heißen Pulsieren, das seine Worte in ihr ausgelöst hatten.
Nash konnte nicht glauben, was er da sagte … dachte …
wollte
… Er verhielt sich wie ein Besessener – besessen von Liebe … Schnell verdrängte er diesen Gedanken wieder. Das hier hatte
nichts
mit Liebe zu tun. Es war ausgleichende Gerechtigkeit. Es war …
Faith hatte angefangen, ihn zu küssen. Es waren heiße Küsse, die
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