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Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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die Menin-Infanterie zu – und sie flohen vor ihm, hatten zu viel Angst vor der wild tobenden Macht, die ihn umgab. Dahinter fand sich eine zweite Schlachtenreihe: eng stehende Reiterei und Pikeniere. Isak wurde nicht langsamer, suchte aber das Schlachtfeld ab. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Der Kristallschädel schützte
seinen Geist, während er ihn mit einer Macht erfüllte, die nur die Götter begreifen konnten. Aber dieser reißende magische Strom war mehr, als irgendein Sterblicher längere Zeit beherrschen konnte – und schon gar kein Anfänger. Bald würde das schwächste Glied der Kette reißen, und die wütende, reine Kraft mochte wie eine Peitsche um sich schlagen.
    Endlich fand er sie, eine gepanzerte Bestie in Menschengestalt und einen großen Ritter mit Lord Styrax’ Zeichen in Weiß auf der Brust. Sie saßen auf Pferden zwischen der Kavallerie und der Infanterie: General Gaur und der Erbe Kohrad, Styrax’ Sohn.
    Jeder Schritt bedurfte mehr Anstrengung, und Isak spürte, dass seine Sinne langsam schwanden. Weitere Magie traf ihn, ohne allerdings etwas zu bewirken. Weitere Blitze schlugen mit der Wut der Götter ein und zerrissen ihre Opfer. General Gaur wies in seine Richtung, aber seine Worte gingen in einem Meer des Lärms verloren, dann legten die Armbrustschützen auf ihn an. Mit einer Handbewegung schlug Isak eine Bresche durch ihre Reihen, die drei Mann tief nur aufgerissene Leichen zurückließ.
    Dann rannte er los, denn er wollte die Entfernung überwinden, solange er es noch konnte. General Gaur trieb sein Pferd an, um ihm entgegenzureiten, aber Isak schlug das riesige Streitross und seinen Reiter einfach beiseite und stürmte zu Kohrad weiter.
    Kastans Sohn war kein Feigling. Das junge Weißauge brüllte herausfordernd, glitt aus dem Sattel und schlug mit Axt und Schwert nach Isak, der sich nach vorne warf und Kohrads Waffen mit seiner eigenen abwehrte. Er traf Kohrad, streifte ihn nur, aber es trieb das kleinere Weißauge zurück und ein Blitz schlug zwischen ihnen ein. Kohrad heulte auf und griff erneut an, deutete einen hohen Hieb an, um dann nach Isaks Beinen zu schlagen. Vergeblich versuchte er, Isak Eolis aus der Hand zu prellen, doch der Farlan-Lord wich aus und hämmerte Kohrad seinen Schild ins Gesicht. Kohrad ging mit dem Hieb mit und drang mit
beiden Waffen von oben herab auf Isak ein, der dadurch gezwungen wurde, zurückzuweichen, obwohl er die Schläge mit dem Schild abwehren konnte. Dann schlug er selbst mit Eolis zu, ließ einen Regen von Schwertstreichen niedergehen, der Kohrad in eine verzweifelte Defensive trieb …
    … bis ein donnernder magischer Schlag einen tiefen Graben zwischen ihnen aufriss und sie auseinanderzwang.
    Isak drehte sich um und sah, wie eine Wyvern über die Köpfe der Kavallerie-Soldaten sprang, die in stiller Bewunderung dabei zusahen, zu sehr von dem Duell zweier Riesen beeindruckt. Der Sturm zog sich mit einem Mal zusammen, und die Blitze trafen nun die Gestalt in schwarzer Rüstung auf dem geflügelten Biest. Aber Kastan Styrax hob eine Hand und erschuf einen stahlgrauen Schutzschild aus Magie. Die Blitze zuckten wild über den Schild, ohne jedoch etwas zu bewirken. Das verschaffte Isak die benötigte Zeit.
    Er schöpfte tief aus dem Schädel und ließ magische Finger in alle Richtungen zucken, um sie dann allesamt auf Styrax zu lenken. Die Luft zwischen ihnen schien sich bei diesem Angriff zu verzerren und dabei zu zerreißen. Er hörte das spöttische, freudige Lachen der Schnitter in seinem Schatten und dazu noch das Stöhnen des Landes, als er mehr Magie entfesselte, als er es sich jemals auch nur hatte vorstellen können.
    Styrax zog seinen Schild herunter, wehrte auch diesen Angriff ab, und die Wyvern verschwand hinter einem Vorhang aus gleißenden Funken.
    Isak sah nun kaum noch etwas und verließ sich ganz auf sein Gefühl, als er die Magie fahren ließ, Eolis fester packte und plötzlich herumwirbelte. Er riss das Schwert zurück und warf es in einer fließenden Bewegung …
    … und Eolis durchdrang, als würde es sich langsamer bewegen, das weiß glühende Chaos …

    … und traf das Ziel genau in der Mitte …
    Isaks Beine gaben unter ihm nach, und er sackte zusammen, beinahe im gleichen Augenblick, in dem Kohrad von der Wucht Eolis’ getroffen nach hinten taumelte und zu Boden fiel.
    Im nächsten Augenblick verging der magische Sturm und eine unendliche Pein erfasste seinen Körper. Isak kämpfte sich auf ein Knie und schrie

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