Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
und weltliche Persönlichkeit im ganzen Gebiet des Binnenmeeres. Er war die Legitimierung für die Anbetung der Schillernden Töne Hallandrens. Er war ein Geschöpf, das die meisten Menschen in Idris fürchteten und hassten.
    Und nun schlief er ruhig neben ihr. Ein Gott der Farben und der Schönheit, dessen Körper vollkommen wie der einer Statue war. Und was war Siri? Nicht vollkommen, dessen war sie sich sicher. Doch irgendwie konnte sie ihm etwas geben, was er brauchte. Eine Spur von Spontaneität. Frische Luft von draußen, nicht durch seine Priester gefiltert und von seinem Ruf unbeeindruckt.
    Sie seufzte, während ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Für ihre Freuden der letzten Nächte würden sie bezahlen müssen. Wir sind wirklich Narren, dachte sie müßig. Wir müssen nur eines vermeiden: den Priestern ein Kind zu geben. Wir schlittern geradewegs in die Katastrophe hinein.
    Es fiel ihr schwer, sich selbst allzu streng zu schelten. Sie vermutete, ihre Schauspielerei hätte die Priester nicht mehr lange an der Nase herumgeführt. Sie hätten Verdacht geschöpft oder wären zumindest bald enttäuscht gewesen, wenn sie damit fortgefahren wäre, ohne einen Nachkommen zu empfangen. Siri konnte sich vorstellen, dass sie etwas unternommen hätten, wenn sie weiter hingehalten worden wären.
    Was immer sie und Susebron tun mussten, um den Lauf der Dinge zu verändern, mussten sie schnell tun.
    Er regte sich neben ihr. Sie reckte sich und sah ihm ins Gesicht, als er die Augen öffnete. Er betrachtete sie einige Minuten lang und strich dabei durch ihre Haare. Es war erstaunlich, wie schnell sie sich in ihrer gegenseitigen Vertrautheit eingerichtet hatten.
    Er griff nach seiner Tafel. Ich liebe dich.
    Sie lächelte. Es war immer das Erste, was er am Morgen schrieb. » Ich liebe dich auch«, sagte sie.
    Aber, fuhr er fort, wir stecken jetzt vermutlich in Schwierigkeiten, oder?
    » Ja.«
    Wie lange?, fragte er. Wie lange dauert es, bis offenbar wird, ob du schwanger bist?
    » Ich weiß es nicht genau«, sagte sie und runzelte die Stirn. » Damit habe ich natürlich keine Erfahrung. Ich weiß, dass sich einige Frauen in Idris darüber beschwert haben, nicht so schnell Kinder zu bekommen, wie sie es wollten, also passiert es vielleicht nicht immer sofort. Aber ich weiß von anderen Frauen, die fast genau neun Monate nach der Hochzeit niedergekommen sind.«
    Susebron sah nachdenklich drein.
    In einem Jahr könnte ich Mutter sein, dachte Siri. Sie empfand diese Vorstellung als beängstigend. Noch bis vor kurzer Zeit hatte sie selbst sich nicht als Erwachsene gesehen. Natürlich werden die Kinder, die ich dem Gottkönig schenke, totgeboren sein, wenn das stimmt, was man uns gesagt hat, dachte sie und fühlte sich dabei recht elend. Selbst wenn das eine Lüge war, würde sich ihr Kind doch in Gefahr befinden. Sie vermutete noch immer, dass die Priester es verschwinden lassen und durch einen Zurückgekehrten ersetzen würden. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde dann auch Siri verschwinden.
    Blaufinger hat versucht, mich zu warnen, dachte sie. Er hat von Gefahren gesprochen, die nicht nur Susebron, sondern auch mir drohen.
    Susebron schrieb gerade: Ich habe eine Entscheidung getroffen.
    Siri hob eine Braue.
    Ich will versuchen, mich dem Volk und den anderen Göttern bekanntzumachen. Ich will mein Königreich selbst beherrschen.
    » Ich dachte, wir seien zu dem Schluss gekommen, dass das zu gefährlich ist.«
    Das ist es auch, schrieb er, aber ich bin inzwischen der Meinung, dass wir dieses Risiko eingehen müssen.
    » Und was ist mit deinen früheren Einwänden?«, fragte sie. » Du kannst die Wahrheit nicht einfach hinausbrüllen. Außerdem würden dich deine Wachen vermutlich abführen, wenn du so etwas wie eine Flucht versuchen solltest.«
    Ja, aber du hast weniger Wachen, und du kannst sprechen.
    Siri zögerte. » Das stimmt«, sagte sie schließlich, » aber würde man mir glauben? Was würde man wohl von mir halten, wenn ich plötzlich überall herumposaune, dass der Gottkönig von seinen eigenen Priestern gefangen gehalten wird?«
    Susebron hielt den Kopf schräg.
    » Glaub mir, alle würden annehmen, dass ich verrückt bin«, sagte sie.
    Wie wäre es, wenn du das Vertrauen des Zurückgekehrten gewinnst, von dem du so oft sprichst?, fragte er. Ich meine Lichtsang den Kühnen.
    Siri dachte darüber nach.
    Du könntest zu ihm gehen, schrieb Susebron. Berichte ihm die Wahrheit. Vielleicht wird er dich mit anderen

Weitere Kostenlose Bücher