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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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auf eine Aussichtsplattform. Der Boden der Lagerhalle erstreckte sich unter ihnen, und dort standen die stillen, wartenden Soldaten in endlosen Reihen. Sie trugen ihre Rüstungen und Waffen.
    » Da sind Lücken in den Reihen«, sagte Lichtsang.
    » Einige werden gerade Sport treiben«, erwiderte Llarimar. » Ich habe einen Diener losgeschickt, damit er sie holt.«
    Lichtsang nickte. Die Leblosen standen mit offenen Augen da. Sie regten sich nicht und gaben keinen Laut von sich. Lichtsang betrachtete sie und erinnerte sich plötzlich daran, warum er nie das Verlangen verspürt hatte, hierher zurückzukehren und seine Truppen zu inspizieren. Sie waren einfach zu beunruhigend.
    » Alle hinaus«, sagte Lichtsang.
    » Euer Gnaden?«, fragte Llarimar. » Wollt Ihr nicht, dass ein paar Priester bleiben?«
    Lichtsang schüttelte den Kopf. » Nein. Ich werde die Losung selbst übermitteln.«
    Llarimar zögerte, doch dann nickte er und gehorchte.
    Nach Lichtsangs Meinung gab es keinen guten Weg, die Kommandos zu bewahren. Wenn sie in der Hand eines einzelnen Gottes blieben, bestand die Gefahr, die Losung durch einen Anschlag zu verlieren. Aber je mehr Menschen sie kannten, desto wahrscheinlicher war es, dass jemand dieses Geheimnis verriet, weil er entweder bestochen oder gefoltert worden war.
    Der Gottkönig mit seinem mächtigen Biochroma hingegen konnte die Leblosen schneller knacken. Doch auch für ihn würde es Wochen dauern, bis er die Kontrolle über zehntausend Leblose hatte.
    Es blieb jedem Zurückgekehrten überlassen, wie er damit umging. Es war ihnen erlaubt, die Sicherheitslosung einigen ihrer Priester mitzuteilen, damit diese die Kommandos an den nächsten Zurückgekehrten weitergeben konnten, falls dem Vorgänger etwas zustoßen sollte. Wenn sich der Gott hingegen entschied, die Losung nicht weiterzugeben, bürdete er sich eine noch größere Last auf. Lichtsang hatte diese Alternative schon vor Jahren verworfen und Llarimar sowie einige andere in das Geheimnis eingeweiht.
    Doch diesmal hielt er es für klug, die Losung für sich zu behalten. Falls er die Gelegenheit bekommen sollte, sie dem Gottkönig zuzuflüstern, dann würde er das tun. Aber nur ihm. » Untergrenze Blau«, sagte er. » Ich gebe euch eine neue Kommandolosung.« Er dachte nach. » Roter Panther. Roter Panther. Tretet auf die rechte Seite des Raumes.«
    Eine Gruppe Lebloser, die sich nahe des Ausgangs befand und ihn hören konnte, bewegte sich dorthin. Lichtsang seufzte und schloss die Augen. Ein Teil von ihm hatte gehofft, dass Allmutter vor ihm hergekommen war und die Kommandolosung bereits geändert hatte.
    Aber das hatte sie nicht. Er öffnete die Augen und schritt hinunter zum Boden der Lagerhalle. Er sprach wieder, änderte die Losung für eine weitere Gruppe. Etwa zwanzig oder dreißig schaffte er zur gleichen Zeit– er erinnerte sich daran, dass dieser Prozess beim letzten Mal viele Stunden gedauert hatte.
    Lichtsang machte weiter. Er würde den Leblosen den grundsätzlichen Befehl lassen, den Dienern zu gehorchen, wenn sie die Kreaturen baten, Sport zu treiben oder sich in den medizinischen Bereich zu begeben. Er würde ihnen ein untergeordnetes Kennwort geben, das dazu diente, sie zu bestimmten Orten marschieren zu lassen, wie es der Fall gewesen war, als sie sich zu Siris Begrüßung vor der Stadt aufgereiht hatten, und ein weiteres, das sie dazu brachte, die Stadtwache zu begleiten und für zusätzliche Muskelkraft zu sorgen.
    Doch es würde nur eine einzige Person geben, die das höchste und wichtigste Kommando über sie hatte. Nur eine einzige Person, die sie in den Krieg schicken konnte. Wenn er in diesem Raum fertig war, dann würde er weitermachen und auch das Kommando über Allmutters Zehntausend übernehmen.
    Er würde beide Armeen an sich binden. Und dadurch würde er sich zum Mittelpunkt des Schicksals zweier Königreiche machen.

Kapitel 48
    Morgens ging Susebron nicht mehr fort.
    Siri lag im Bett neben ihm, hatte sich eingerollt; ihre Haut berührte die seine. Er schlief friedlich; sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig, und die weißen Bettlaken leuchteten um ihn herum in den Farben des Prismas auf, denn sie reagierten unausweichlich auf seine Gegenwart. Noch vor ein paar Monaten hätte sie sich diese Situation nicht einmal vorstellen können: Sie war nicht nur mit dem Gottkönig von Hallandren verheiratet, sondern auch noch in ihn verliebt.
    Sie empfand das als verblüffend. Er war die wichtigste religiöse

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