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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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er den Hauch daraus hervor und stieg über die Außentreppe zu dem Zimmer hoch.
    Vivenna drehte sich um, als Vascher eintrat. Sie setzte den Becher ab und stopfte sich das Tuch rasch in die Tasche. Warum macht es mir etwas aus, wenn er mich beim Üben erwischt?, dachte sie und wurde rot. Ich habe doch nichts zu verbergen. Aber es war ihr peinlich, vor ihm zu üben. Er war so streng und verzieh keinen Fehler. Es gefiel ihr nicht, wenn er mitbekam, wie sie versagte.
    » Also?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. » Sowohl das Haus, das Ihr benutzt habt, als auch der sichere Unterschlupf sind leer«, sagte er. » Denth ist zu gerissen, um sich auf diese Weise schnappen zu lassen. Er hat natürlich gewusst, dass Ihr seinen Aufenthaltsort verraten würdet.«
    Enttäuscht biss Vivenna die Zähne zusammen und lehnte sich gegen die Wand. Wie die anderen Räume, in denen sie bisher gelebt hatten, war auch dieser sehr einfach. Ihre einzigen Besitztümer waren zwei Schlafsäcke und Kleidung zum Wechseln; das alles trug Vascher in seinem Rucksack.
    Denth lebte viel luxuriöser. Er konnte es sich leisten, denn schließlich besaß er jetzt Lemex’ Geld. Ein kluger Schachzug, dachte sie. Er hat mir das Geld gegeben und damit vorgegaukelt, es würde mir gehören. Er wusste die ganze Zeit, dass er das Gold nie aus seinen Händen geben würde – genau wie mich selbst.
    » Ich hatte gehofft, wir könnten ihn beobachten«, sagte sie, » und herausfinden, was er als Nächstes vorhat.«
    Vascher zuckte die Schultern. » Es hat nicht funktioniert, aber das sollte uns nicht weiter stören. Kommt. Ich glaube, wir können uns mit ein paar idrischen Arbeitern in einem der Obstgärten treffen, vorausgesetzt wir sind pünktlich zur Mittagspause da.«
    Vivenna runzelte die Stirn, als er sich bereits umdrehte und gehen wollte. » Vascher«, sagte sie, » wir können nicht so weitermachen.«
    » Warum nicht?«
    » Als ich bei Denth war, haben wir uns mit Bandenführern und Politikern getroffen. Aber wir reden nur mit kleinen Leuten an Straßenecken oder auf Feldern.«
    » Es sind gute Leute!«
    » Das bezweifle ich nicht«, sagte Vivenna rasch. » Aber glaubst du wirklich, dass wir damit etwas erreichen? Im Vergleich zu dem, was Denth tut, meine ich.«
    Er runzelte die Stirn, aber anstatt mit ihr zu streiten, schlug er nur mit der Faust gegen die Wand. » Ich weiß«, sagte er. » Ich habe andere Wege versucht, aber bei allem, was ich tue, bin ich beständig einen Schritt hinter Denth geblieben. Ich kann seine Diebsbanden umbringen, aber er hat mehr davon, als ich aufspüren kann. Ich habe herauszufinden versucht, wer hinter der Kriegstreiberei steckt, bin sogar einigen Spuren bis in den Hof der Götter gefolgt, aber alle möglichen Leute werden immer schweigsamer. Sie nehmen an, dass der Krieg inzwischen unausweichlich ist, und sie wollen nicht auf der Verliererseite stehen.«
    » Was ist mit den Priestern?«, fragte Vivenna. » Sind sie nicht diejenigen, die alles den Göttern unterbreiten? Wenn wir erreichen, dass mehr von ihnen gegen den Krieg sprechen, können wir ihn vielleicht noch aufhalten.«
    » Priester sind wankelmütig«, sagte Vascher unter Kopfschütteln. » Die meisten, die früher gegen den Krieg waren, sind inzwischen eingeknickt. Sogar Nanrovah hat die Seiten gewechselt.«
    » Nanrovah?«
    » Der Hohepriester von Stillfleck«, erklärte Vascher. » Ich hatte geglaubt, er wäre standfest– er hat sich sogar ein paar Mal mit mir getroffen und von seiner Einstellung gegen den Krieg berichtet. Jetzt weigert er sich, mit mir zu reden, und hat die Seiten gewechselt. Farbloser Lügner!«
    Vivenna blickte finster drein. Nanrovah … » Vascher«, sagte sie, » wir haben ihm etwas angetan.«
    »Was?«
    » Denth und seine Bande«, sagte Vivenna. » Wir haben einer Diebsbande geholfen, einen Salzhändler auszurauben. Wir haben einige falsche Fährten gelegt, um den Raub zu vertuschen. Wir haben Feuer in einem benachbarten Haus gelegt und eine Kutsche umgeworfen, die gerade durch den Park fuhr. Diese Kutsche gehörte einem Hohepriester. Ich glaube, sein Name war Nanrovah.«
    Vascher fluchte leise.
    » Glaubst du, es könnte da einen Zusammenhang geben?«, fragte sie.
    » Vielleicht. Wisst Ihr, welche Diebe diesen Überfall durchgeführt haben?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Ich komme bald wieder«, sagte er. » Wartet hier.«
    Genau das tat sie. Sie wartete viele Stunden und versuchte sich weiter im Erwecken zu üben, aber sie hatte

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