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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Einzelheiten ab? Er lehnte am Geländer und schaute über das Grün und die leuchtenden Pavillons hinweg.
    Das könnte für ihn der krönende Moment sein. Endlich konnte er beweisen, dass er ein fauler Tunichtgut war. Es war vollkommen. Wenn er nichts unternahm, wäre Allmutter gezwungen, die Armeen zu nehmen und sich Schamweberin entgegenzustellen.
    War es das, was er wollte? Allmutter hielt sich von den anderen Göttern fern. Sie nahm nur an wenigen Versammlungen teil und hörte den Debatten nicht zu. Schamweberin hingegen war in alles Mögliche verwickelt. Sie kannte jeden Gott und jede Göttin gut. Immer wusste sie, worum es ging, und sie war sehr gerissen. Von allen Göttern hatte nur sie damit begonnen, ihre Armeen zu sichern.
    Siri stellt keine Bedrohung dar, dachte er. Aber was war, wenn sie beeinflusst wurde? Besaß Allmutter genug politische Klugheit, um die Gefahr zu begreifen? Wie würde Schamweberin sich Siri gegenüber verhalten?
    Wenn er sich davonmachte, würde es ihn etwas kosten. Man würde ihm die Schuld zuschieben, denn er hatte aufgegeben.
    » Wer war sie, Llarimar?«, fragte Lichtsang leise. » Die junge Frau aus meinen Träumen. War sie meine Gemahlin?«
    Der Hohepriester gab keine Antwort.
    » Ich muss es wissen«, sagte Lichtsang und drehte sich um. » Diesmal muss ich es wirklich wissen.«
    » Ich…« Llarimar runzelte die Stirn und wandte den Blick ab. » Nein«, sagte er leise. » Sie war nicht Eure Gemahlin.«
    » Meine Geliebte?«
    Er schüttelte den Kopf.
    » Aber sie war wichtig für mich?«
    » Sehr«, sagte Llarimar.
    » Lebt sie noch?«
    Llarimar zögerte und nickte schließlich.
    Sie lebt tatsächlich noch, dachte Lichtsang.
    Wenn diese Stadt fiel, würde sie in Gefahr sein. Jeder, der Lichtsang anbetete– jeder, der trotz all seiner Bemühungen auf ihn zählte–, würde in Gefahr schweben.
    T’Telir konnte nicht fallen. Selbst wenn es zum Krieg kommen sollte, würden hier keine Kämpfe stattfinden. Hallandren war nicht in Gefahr. Es war das mächtigste Königreich auf der ganzen Welt.
    Aber was bedeuteten seine Träume?
    In der Regierung hatte er nur eine wahre Aufgabe. Es war das Kommando über zehntausend Leblose. Und die Entscheidung, wann sie eingesetzt werden sollten. Und wann nicht.
    Sie lebt noch …
    Er drehte sich um und ging auf die Treppe zu.
    Die Enklave der Leblosen war– technisch gesehen– Teil des Hofes der Götter. Das gewaltige Gebäude befand sich am Fuß der Erhebung, auf welcher der Hof lag, und ein langer, überdachter Weg führte hinunter zu ihm.
    Lichtsang schritt gemeinsam mit seinem Gefolge die Stufen hinab. Sie kamen an mehreren Wächtern vorbei, auch wenn er nicht wusste, wozu man Wächter in einem Gang benötigte, der vom Hof wegführte. Er hatte die Enklave nicht oft besucht– hauptsächlich während seiner ersten Wochen als Zurückgekehrter, als er seinen zehntausend Soldaten die Sicherheitslosung hatte mitteilen müssen.
    Vielleicht hätte ich öfter herkommen sollen, dachte er. Aber was hätte es genützt? Diener kümmerten sich um die Leblosen und sorgten dafür, dass ihre Alkohollösung frisch war, dass sie Auslauf hatten und… was immer Leblose sonst noch tun mochten.
    Llarimar und einige andere Priester keuchten nach dem langen, schnellen Marsch, als sie endlich den Fuß der Treppe erreicht hatten. Lichtsang hatte natürlich keinerlei Schwierigkeiten, denn er befand sich in ausgezeichnetem körperlichem Zustand. Es gab einiges am Gott-Sein, worüber er sich nicht beschwerte. Einige Wächter öffneten die Türen zu dem Gelände. Es war natürlich riesig, denn es bot Platz für vierzigtausend Leblose. Es gab vier große, lagerähnliche Hallen für die vier Gruppen, eine Bahn, auf der sie um das Gelände herumlaufen konnten, einen Raum voller Steine und Metallblöcke, die als Gewichte dienten und mit denen die Leblosen ihre Muskeln stärkten, sowie einen medizinischen Bereich, in dem die alkoholische Lösung überprüft und erneuert wurde.
    Sie gingen durch mehrere gewundene Korridore, die mögliche Eindringlinge verwirren sollten, damit keine Anschläge auf die Leblosen verübt wurden; dann näherten sie sich einem Wachposten neben einer großen, offen stehenden Tür. Lichtsang schritt an dem lebendigen Wächter vorbei und blickte in die Unterkunft der Leblosen.
    Er hatte vergessen, dass sie im Dunkeln gehalten wurden.
    Llarimar befahl einigen Priestern mittels einer Handbewegung, sie sollten ihre Lampen hochhalten. Die Tür öffnete sich

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