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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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feiern, die das Land gerettet hat. In beiden Fällen wirst du ein glückliches Leben haben.«
    » Nein, das glaube ich nicht«, wandte sie ein. » Selbst wenn mein Vater mich wieder aufnehmen würde, bezweifle ich, dass ich je ein glückliches Leben in einem plüschigen Palast oder in einer stillen Stadt führen könnte.«
    » Nach einiger Zeit auf der Straße wirst du das anders sehen. Es ist ein schwieriges Leben.«
    » Ich weiß«, sagte sie. » Aber… alles, was ich gewesen bin und alles, was man mir beigebracht hat, war eine in Hass verpackte Lüge. Dahin will ich nicht wieder zurückkehren. So bin ich nicht. So will ich nicht sein.«
    » Wer bist du dann?«
    » Ich weiß nicht«, sagte sie und deutete mit dem Kopf in Richtung Horizont. » Ich glaube, ich finde die Antwort irgendwo da draußen.«
    Sie gingen eine Weile nebeneinander her.
    » Deine Familie wird sich Sorgen um dich machen«, sagte Vascher schließlich.
    » Sie wird darüber hinwegkommen«, erwiderte sie.
    Er zuckte die Schultern. » Na gut. Mir ist es egal.«
    Sie lächelte. Es stimmt, dachte sie. Ich will nicht zurückgehen. Prinzessin Vivenna war tot. Sie war auf den Straßen von T’Telir gestorben. Die Erweckerin Vivenna verspürte kein Verlangen, sie zurückzuholen.
    » Ich verstehe es noch immer nicht«, sagte sie, während sie nebeneinander auf den Urwald zugingen. » Wer bist du? Kalad, der den Krieg begonnen hat, oder Friedensstifter, der ihn beendet hat?«
    Er antwortete nicht sofort darauf. » Es ist schon seltsam«, sagte er schließlich, » was die Geschichte mit den Menschen macht. Ich vermute, die Leute konnten nicht verstehen, warum ich mich plötzlich verändert habe. Warum ich nicht weitergekämpft und die Phantome zurückgeführt habe, damit sie mein eigenes Königreich beherrschen. Also kam man zu dem Schluss, dass ich zwei verschiedene Personen sein musste. Wenn so etwas passiert, kann man schon einmal an seiner eigenen Identität zweifeln.«
    Sie grunzte zustimmend. » Aber du bist ein Zurückgekehrter, oder?«
    » Natürlich«, antwortete er.
    » Woher hast du den Hauch bekommen?«, fragte sie. » Den wöchentlichen, den du zum Überleben brauchst?«
    » Ich habe ihn immer bei mir gehabt, zusätzlich zu dem, der mich zum Zurückgekehrten macht. In vieler Hinsicht sind die Zurückgekehrten nicht das, was die Leute glauben. Sie haben nicht automatisch Hunderte oder gar Tausende Hauche.«
    » Aber…«
    » Sie befinden sich im Zustand der Fünften Erhebung«, unterbrach Vascher sie. » Aber dahin gelangen sie nicht durch die Zahl ihrer Hauche. Zurückgekehrte haben einen einzigen, sehr mächtigen Hauch. Dieser reicht aus, um dich zur Fünften Erhebung zu führen. Man könnte sagen, es ist ein göttlicher Hauch. Aber ihr Körper nährt sich von diesem Hauch, so wie…«
    » Das Schwert.«
    Vascher nickte. » Nachtblut braucht ihn nur, wenn es gezogen wird. Die Zurückgekehrten nähren sich einmal wöchentlich von Hauch. Wenn sie keinen erhalten, essen sie sich selbst auf– sie verschlingen ihren eigenen, einzigen Hauch. Und das bringt sie um. Wenn man ihnen aber einen anderen Hauch gibt, der über ihrem eigenen, göttlichen liegt, dann nähren sie sich eine Woche lang von diesem.«
    » Also könnten die hallandrischen Götter mehr als einen Hauch erhalten«, sagte Vivenna. » Sie könnten einen ganzen Vorrat an Hauch haben, damit sie überleben, wenn sie einmal keinen frischen bekommen.«
    Vascher nickte. » Aber das würde bedeuten, dass ihre Priester sich nicht so eingehend um sie kümmern müssten.«
    » Das ist eine zynische Sichtweise.«
    Er zuckte die Schultern.
    » Du willst also jede Woche einen Hauch verbrennen und so unseren Vorrat verringern?«, fragte sie.
    Er nickte. » Früher hatte ich Tausende Hauche. Ich habe sie alle verbraucht.«
    » Tausende? Aber es würde doch viele Jahre dauern, bis…« Sie verstummte. Er lebte schon seit über dreihundert Jahren. Wenn er fünfzig Hauche im Jahr verbrauchte, dann waren es insgesamt wirklich Tausende. » Du bist ganz schön teuer im Unterhalt«, bemerkte sie. » Wie schaffst du es, dass du nicht wie ein Zurückgekehrter aussiehst? Und warum stirbst du nicht, wenn du deinen Hauch weggibst?«
    » Das ist mein Geheimnis«, sagte er und sah sie dabei nicht an. » Aber du solltest inzwischen schon herausgefunden haben, dass die Zurückgekehrten ihre Gestalt verändern können.«
    Sie hob eine Braue.
    » In deinen Adern fließt das Blut der Zurückgekehrten«, sagte er. » Du

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