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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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aufgeladen waren, aber das war mir damals nicht bewusst.
    Aber jetzt kümmerte ich mich nicht mehr darum. Eines Tages, kurz nachdem ich vor Monaten aus dem Verbund zurückgekommen war, entschloss ich mich, auszuprobieren, zu was ich im Wasser wirklich fähig war. Es öffnete mir die Augen.
    Zum Beispiel das Atmen , dachte ich, als ich noch tiefer ins Meer abtauchte, um einer lästigen Strömung zu entkommen, die an mir zerrte. Ich dachte immer, ich müsse Atem holen. Jetzt … schwimme ich einfach.
    Nicht atmen zu müssen, war wie eine Offenbarung für mich gewesen. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich glaube nicht, dass ich wirklich nicht atmete. Stattdessen erlaubte mir meine Magie, ähnlich wie bei so manchen Meereswesen mit riesigen Lungen, mehr Luft einzusaugen, oder die Luft reichte einfach länger aus. Ehrlich gesagt, ich hatte keine Ahnung, was ich tat. Ich wusste nur, dass meine Muskeln ganz offenbar noch immer mit Sauerstoff versorgt wurden – und das, auch wenn sie mich bereits mit vollem Einsatz ziemlich weit durchs Wasser getragen hatten. Dennoch musste ich nur gelegentlich an die Oberfläche.
    Die andere geniale Sache, die ich jetzt beherrschte, war, unter Wasser zu sehen. Ich war schon immer ziemlich »nachtsichtig« gewesen, aber jetzt, da ich mich nicht mehr selbst beschränkte, konnte ich sogar im dunkelsten Wasser so klar sehen, als sei es Tag. Diese Entdeckung hatte meinen großen, schwarzen Augen eine ganz neue Bedeutung gegeben. Als Kind hatte ich sie immer gehasst, denn sie waren ein sichtbares Zeichen für meine Andersartigkeit; sie markierten mich als Außenseiter. Jetzt, da ich wusste, dass sie einen Zweck hatten, und dass dieser Zweck darin bestand, mir Zugang zu der atemberaubend schönen Welt unter den Wellen zu verschaffen, liebte ich meine schwarzen Augen und achtete darauf, dass mein Pony immer so kurz geschnitten war, dass sie eher betont statt versteckt wurden.
    Mittlerweile war es eher, als flöge ich durchs Wasser statt zu schwimmen. Es fühlte sich so an, als würde ich von dem mich umgebenden Element getragen. Um mich herum pulsierten die Kräfte des Meeres. Es versorgte mich genauso schnell wieder mit seiner Magie, wie ich sie verbrauchte, und so hatte ich im Wasser eine fast unendliche Ausdauer.
    Also paddelte ich ziemlich guter Laune weiter. Ich schätzte, dass ich sogar noch vor Anyan in Rockabill sein würde. Er muss sich schließlich an die Verkehrsregeln halten, während ich mir das Wasser zu Willen machen kann, dachte ich und hörte mich dabei mit meiner Superhelden-Stimme sprechen. Ich war so mit meinen Allmachtsfantasien beschäftigt, dass ich beinahe meine Abbiegung verpasst hätte. Aber dann drehte ich noch rechtzeitig scharf ab, um der Küstenlinie in Richtung Nordwesten zu folgen. Nun konnte ich auch wieder näher an der Oberfläche schwimmen, weil ich endlich dieser hinderlichen Strömung entkommen war.
    Ich umgab mich mit meiner Aura, sodass Menschen nur einen kleinen Tümmler in mir erkennen würden, und gönnte mir ein paar Faxen. Ich stieß in den schwarzen Himmel vor, nur um dann sogleich wieder ins Meer einzutauchen, und schwelgte in der Freiheit und Geborgenheit, die ich im Wasser immer verspürte.
    Außer wenn ich mit Trill zusammen schwimmen ging, war dies hier mein Revier, mein Hoheitsgebiet … Abgesehen von der Kelpie war ich die einzige übernatürliche Schwimmerin in den Gewässern rund um Rockabill.
    Das war auch der Grund, warum meine Schilde reflexartig hochfuhren, als ich plötzlich eine fremde Kraft an den äußersten Ausläufern meines Wahrnehmungsvermögens verspürte. Trotzdem erwartete ich aufgrund des Meereskodexes eigentlich nicht, dass ich sie tatsächlich brauchen würde. Ich konnte den Schub von Magie und Wasser, der darauf folgte, auch leicht abwenden, doch ich war alarmiert.
    Was zur Hölle ist da los? , wunderte ich mich, als ein weiterer Schub – diesmal mit noch mehr Wucht – an meine Schilde prallte.
    Ich hielt abrupt inne und ließ mich etwa einen halben Meter unter der Wasseroberfläche treiben. Ich spähte in die Dunkelheit und hielt nach meinem Angreifer Ausschau, während ich gleichzeitig rätselte, was zu tun war.
    Tatsächlich hatte ich noch nie richtig gekämpft, außer unter Trainingsbedingungen, und vor allem hatte ich noch nie im Wasser gekämpft. Wir hatten immer angenommen, im Wasser sei ich sicher, weil ich als Wasserelementwesen akzeptiert war, obwohl ich eigentlich genauer gesagt eher eine Art

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