Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
Vom Netzwerk:
dann in der Bucht wieder ein. Nell hat dort überall Sprengfallen angebracht, also fliegt jeder, der nicht zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehört, in die Luft. Im Wasser bist du ja sowieso sicher, und Trill nimmt dich auf halbem Weg in Empfang. Aber ich mache mir Sorgen um dich an Land, also mach unterwegs bitte keine Boxenstopps.«
    Ich nickte, und wir gingen zu seinem Motorrad. »Kannst du meine Klamotten für mich mitnehmen?«
    Der Barghest nickte.
    »Danke.«
    Anyan holte seinen Helm und einen Ersatzhelm heraus. Es waren deutsche Halbhelme, und er gab mir den schlichten mit einer kleinen Spitze oben. Anyans war mit Flammen dekoriert und sah sehr cool aus. Ich sah zu, wie er sich den Helm auf seine borstigen, zerzausten Haare setzte und sich dann lässig aufs Motorrad schwang. Dann winkte er mich zu sich und half mir, meinen Helm anzulegen. Er fühlte sich schwer und seltsam an, und ich bezweifelte, dass ich besonders cool damit aussah. So neben ihm stehend, fiel mir außerdem auf, dass das Indian Motorrad viel größer war als aus der Entfernung gedacht. Es war ausgeschlossen, dass ich auf dieses Ding klettern könnte und gleichzeitig auch nur ein Fünkchen Würde behalten würde.
    Doch bevor ich Anyan um Hilfe bitten konnte, hatte er seine großen Hände auch schon um meine Taille gelegt und hob mich mit einer Mischung aus körperlicher Kraft und Magie hoch. Ich musste ein Quietschen unterdrücken, als er mich hinter sich setzte.
    »Du kannst deine Arme um meine Taille legen oder dich hinten am Sitz festhalten«, sagte er zu mir und ließ den Motor an.
    Da fällt die Wahl ja nicht schwer , dachte ich, aber dennoch schlang ich meine Arme nur zögerlich um seinen muskulösen Oberkörper. Er zog meine Hände noch fester um seinen Bauch und mich damit enger an sich.
    »Halt dich gut fest, Jane! Lehn dich nicht in die Kurven. Sitz einfach wie auf einem Stuhl.«
    Ich nickte und sagte erst »Okay«, als ich daran dachte, dass er mich ja gar nicht sehen konnte, weil ich hinter ihm saß.
    Wir fuhren die Hauptstraße von Eastport hinunter, und ich spürte, wie mein Herz beim Anfahren kurz aussetzte. Ich hatte noch nie auf einem Motorrad gesessen, aber nach einem oder zwei ängstlichen Momenten gefiel es mir eigentlich. Es gefiel mir sogar richtig gut.
    Uns gefällt’s auch , schnurrten meine Schenkel, die sich an Anyans Hüfte schmiegten.
    Wir surrten langsam die Straße hinunter zum Hafen. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich Anyan nicht doch über die Schulter zurufen sollte, er solle uns den ganzen Weg zurück nach Rockabill fahren.
    Dann zieht er mich noch näher an sich, fährt vom Hafen weg und dreht die Maschine so richtig hoch, wenn wir mit hundertneunzig Sachen nach Rockabill heizen. Und ich kreische wie ein Mädchen und muss mich noch fester an seinen Körper klammern …
    Mach es! , forderte meine Libido. Mein restlicher Körper, der sich an Anyan presste, konnte dem nur zustimmen.
    Aber ich tat es nicht. Stattdessen fuhr Anyan mich zum Hafen. Er drehte mir den Rücken zu, als ich mich auszog und mein Klamotten zusammenfaltete. Ich ließ sie dort liegen, bevor ich schnell zum Wasser rannte und mich graziös wie ein Schwan in den eiskalten Atlantik stürzte – und beinahe gegen eine lose Fischerjolle geprallt wäre.
    Der Schock des kalten Wassers, das auf meine von Anyan aufgeheizte Haut traf, brachte mich sozusagen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Ich dachte über den Barghest nach: wie alt er wohl sein mochte, was er wohl alles erlebt hatte und über seine ganze Anyanheit.
    Er ist einfach nichts für dich, Jane, und das weißt du. Aber ein Mädchen wird doch wohl mal ein bisschen schwärmen dürfen …
    Und trotz des eiskalten Wassers träumte ich vor mich hin.

I ch ließ meinen Frust an den Wellen aus und boxte mich durchs Wasser nach Rockabill. Ich war schon immer eine außergewöhnlich gute Schwimmerin gewesen, im Wasser zu so gut wie allem fähig, was ich wollte. Aber jetzt, da ich wusste, dass ich nicht ganz normal – sozusagen außernormal – war, hatte ich aufgehört, mir selbst im Weg zu stehen, indem ich darüber nachdachte, was ich können und was ich eigentlich nicht können dürfte.
    Anders ausgedrückt, als ich noch dachte, ich sei ein normaler Mensch, schwamm ich mehr oder weniger auch wie ein Mensch. Ich tauchte ziemlich oft auf, um Luft zu holen, und bahnte mir mit Gewalt meinen Weg durch schwierige Stellen. Natürlich tat ich das mit Armen und Beinen, die mit Elementkraft

Weitere Kostenlose Bücher