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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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gemeinsame Zukunft mit ihm vorstellen konnte, hieß das noch lange nicht, dass ich mir gleich eine Welt ganz ohne ihn wünschte.
    Verflucht noch mal, Jarl wird nicht noch jemanden, der mir nahesteht, auf dem Gewissen haben , dachte ich, als der Zorn in mir wuchs, und ich legte mich noch mal richtig ins Zeug.
    Diesmal ging ich in die Offensive. Ich war noch immer ziemlich aufgetankt vom letzten Schwimmen, und es lagen Frühlingsgewitter in der Luft, die ich anzapfte. Ich ging mit aller Kraft auf Phädra los und rief Anyan zu: »Denk dir was aus, während ich sie festhalte! Schleich dich von hinten an oder so!«
    Einen Augenblick lang sah er mich nur an, und ich wusste, er wollte mich nicht allein lassen.
    »Geh!«, brüllte ich. »Jetzt!«
    Während ich Phädra immer weiter bombardierte, machte meine Libido mich mit einem kleinen Räuspern darauf aufmerksam, dass der Barghest neben mir seine Kleider abstreifte. Aber Alfar-Angriffe stellen nicht gerade die besten Rahmenbedingungen zum Gaffen dar, weshalb ich dem undeutlichen Bild von gebräunter Männerhaut, das sich mir aus dem Augenwinkel darbot, leider wenig Aufmerksamkeit schenken konnte.
    Dann war Anyan auch schon verschwunden und ich auf mich allein gestellt. Gegen eine Alfar. Die mich angrinste, als sei sie Garfield und ich ein Teller Lasagne.
    »Endlich allein«, säuselte sie, und ihre roten Augen glühten fast vor Macht.
    Verdammt, ich hasse dich wirklich, Phädra , dachte ich, als ich weiter Kraft aus der Luft um mich herum zog. Ich drang bis zu den Regenwolken hoch über mir durch, mithilfe der winzigen Dunsttropfen, die mich mit ihnen verbanden.
    Zusammen mit meiner Kraft ließ ich all meinen Gefühlen freien Lauf. Ich wusste, die Alfar predigten immer, man müsse seine Emotionen beiseiteschieben, um die Kontrolle zu erlangen, aber ich wusste aus erster Hand, dass das bloß eine Art war, die Dinge anzugehen. Es war sicherer, weil man weniger Gefahr lief, sich an die Macht zu verlieren, aber manchmal war »sicher« einfach nicht die beste Option.
    Die Augen meiner Feindin weiteten sich fast unmerklich angesichts der Kräfte, die ich entfesselte. Doch gleichzeitig und trotz meines Wagemuts wusste ich, dass ich auf einem schmalen Grad wanderte. Mit beinahe desaströsen Folgen hatte ich mich vor Monaten dem Atlantik überantwortet, als ich mich mit ihm verband, um Phädras Falle zu entkommen. Die Gewitterwolken über mir waren definitiv anders als der Ozean, aber auf ihre Weise genauso mächtig.
    Halt die Augen fest auf das Ziel gerichtet , rief ich mir in Erinnerung und zwang immer mehr Kraft in meine Angriffswellen. Ich muss sie weiter ablenken.
    Also unterdrückte ich meine Sorge um Ryu und Anyan, der sich in diesem Moment womöglich bereits an Phädra heranschlich, und versuchte mich voll und ganz darauf zu konzentrieren, die Aufmerksamkeit der Alfar auf mich zu ziehen.
    Glücklicherweise konnte ich andere ziemlich gut nerven. Während ich mich weiter auf meine Kraft konzentrierte, gelang es mir, meine Arme hochzunehmen, meine Daumen in die Ohren zu stecken, um Geweihe nachzuahmen, und dann Phädra die Zunge herauszustrecken. Als einzige Reaktion darauf wurden ihre Augen zu dünnen Schlitzen, aber in der Alfar-Sprache war das so, als würde ein Mensch Zeter und Mordio schreien.
    Mittlerweile beschossen wir uns gegenseitig so heftig, dass ich meine Schilde fast alle vor mir hochgefahren hatte.
    Wenn sich jetzt jemand von hinten an mich anschleicht … Aber genau in diesem Moment, wie um ein paar meiner Befürchtungen zu zerstreuen, stolperte Ryu, halb gestützt von Caleb, an der Mündung der stinkenden Gasse vorbei. Der Satyr und der Baobhan Sith waren in einen erbitterten Kampf gegen beide Harpyien und Graeme verwickelt.
    Vorübergehend abgelenkt von dem Tumult hinter sich, sank Phädras Aufmerksamkeit ein winziges bisschen, und ich nutzte die Gelegenheit, um hoch, hoch in die Wolken hinaufzugreifen und noch einen Schluck Kraft aus dem Himmel zu tanken. Zu meiner eigenen Überraschung wurde er von einem Blitzschlag begleitet, der mich beinahe selbst getroffen hätte, bevor ich ihn reflexartig auf die Alfar umleitete. Er schnitt mitten durch ihre Schilde hindurch, versetzte sie in einen ziemlichen Schock und wirbelte sie herum wie einen Kreisel …
    … direkt in Anyans Hinterhalt. Ich hatte erwartet, dass er um das Gebäude herumging, aber irgendwie war es ihm offenbar gelungen, hinaufzuklettern, und nun stürzte er sich, abgefedert von seiner Erdmagie,

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