Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
waren wir noch allein auf der Straße gestanden, als plötzlich ein kleiner Sportwagen um die Kurve gerast kam. Wie ein Zirkusclown aus einem Spielauto faltete sich Fugwat Spriggan aus der Beifahrertür. Bange sah ich zu, wie auch der Fahrer selbst zum Vorschein kam. Es war Graeme, der Elben-Vergewaltiger, dessen böses, schmerzgetränktes Mojo sofort flutartig gegen unsere kombinierten Schilde wallte.
»Ich hätte sie am Leben gelassen«, sagte Phädra mit ihrer glatten Alfar-Stimme, die jedoch trotzdem ihr Vergnügen am gegenwärtigen Geschehen verriet. »Graeme hätte ein bisschen mit ihr spielen können. Es wäre interessant gewesen, was Ratten wie sie wissen, und wir hätten erfahren können, wer zu viel wusste. Aber ihr müsst uns ja immer wieder in die Quere kommen.« Dann ließ sie eine Kraftwelle direkt auf uns zurollen.
Graeme und Fugwat gesellten sich zu ihr, und nun bekam ich den Vergewaltigerelben auch wieder einmal frontal zu Gesicht. Als ein Opfer von Graemes sadistischer Grausamkeit hatte Conleth seine beeindruckenden Kräfte darauf verwendet, Graemes Gesicht wegzusengen, als sich die Gelegenheit dazu bot. Und obwohl ich wusste, zu was Magie alles fähig war, war das, was Con mit Graeme angestellt hatte, eine ganz neue Definition von ultrabrutal.
Graemes Gesicht war tatsächlich … weg. Aber nicht so, wie das bei einem menschlichen Brandopfer vermutlich aussähe, sondern fast so, als wären seine einst schönen (wenn auch grausamen) Züge durch ein befremdlich wirkendes, fleischiges Wachs ersetzt worden. Er sah abstoßend aus, und ich konnte mir ein Lächeln darüber nicht verkneifen.
Jetzt passt sein Äußeres endlich zu seinem Inneren , dachte ich, als seine Augen meine suchten und er mir einen wutentbrannten Blick zuwarf.
Da hätten wir noch einen Reinblüter, der nicht dem Jane-True-Fanclub beitreten wird , mutmaßte ich und versuchte die Angst zu unterdrücken, die in mir aufstieg, als ich den Hass in Graemes Augen sah.
»Drei gegen drei.« Die kleine Alfar lächelte, als sie eine weitere Welle ihres Elementkräfte-Mixes losließ. Wir knickten nicht gleich unter dem Ansturm ein, aber wir wichen einen Schritt zurück, als unsere Schilde einen Stoß wie vom Arm eines Riesen abbekamen.
Ich fürchte, wir sind geliefert , dachte ich und zog meinen vorherigen Optimismus zurück.
Doch da hörte ich glücklicherweise ein weiteres Auto mit quietschenden Bremsen hinter uns halten. Es waren Daoud, Caleb und Julian, die mit Anyans Mietwagen vorfuhren. Erleichterung machte sich in mir breit, auch wenn ich mir keineswegs sicher war, ob wir selbst mit unserer Verstärkung gegen die Alfar ankämen.
»Ausschwärmen!«, rief Anyan, und wir gehorchten umgehend. Oder zumindest versuchte ich es, denn Ryu zog mich an seine Seite und verursachte so eine große Lücke in unserer Linie, und das war genau der Fehler, auf den Phädra gewartet hatte.
Ich versuchte die ganze Zeit, mich von Ryu loszumachen, als die Alfar mit einem bösartigen Grinsen etwas abfeuerte, das aussah wie eine Magiekugel, aber wie eine Granate explodierte, als es zwischen Caleb und mir landete.
Die Wucht der Explosion erwischte die Ränder meiner Schutzschilde, die ich sofort verstärkte, um mich vor den herumwirbelnden Asphaltsplittern zu schützen.
Das entpuppte sich jedoch als nicht der schlauste Zug, denn es hatte gleichzeitig zur Folge, dass die Druckwelle, die auf meine Schilde traf, mich ein gutes Stück zurückschleuderte, sodass ich nach hinten schlitterte, auf dem Hintern aufkam und mir die Handflächen aufschürfte.
Und dann ging es erst richtig los. Ryu and Julian griffen Graeme an, während Anyan nach vorne schnellte und seine Attacke auf Phädra konzentrierte. Magiekugeln und Magiegranaten und Magie-ich-weiß-nicht-mal-was zischten durch die Luft, die von Kräften und Schreien erfüllt war. Ich erschauderte, als die unverwechselbare Kraft des Barghest aus ihm heraustoste, mit ihrer ungezähmten, rauen Wirkung, die in ihrer Heftigkeit beinahe den kontrollierten Schlägen der Alfar entsprach.
Unterdessen maßen Daoud und Caleb ihre Kräfte mit dem Spriggan. Der Satyr schleuderte seine Energie nach Fugwat, während Daoud, dessen Hände mal wieder in seinem Hosenbund kramten, sich hinter ihn schlich. Bei jedem anderen hätte ich mich über die Notwendigkeit, mitten in einem Kampf an sich selbst herumzufummeln, doch sehr gewundert. Aber als Dschinn war Daoud in der Lage, alles Erdenkliche aus seinen Hosen zu zaubern. Und
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