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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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meinen Rücken und verhinderte, dass der Griff um meine Leibesmitte mein Zwerchfell zerquetschte. Trotzdem traten meine Beine unter dem Einfluss unwilliger Panik wild durch die Luft. Ich war nahe dran, dem Monster einen kräftigen Tritt an den Kopf zu versetzen, ein Unterfan gen, das mir außer zertrümmerten Zehen nichts eingebracht hätte.
    Weit unten brüllte Virond Hammersmith: »Ruhe bewahren, Counselor! Es will nur Freundschaft schließen!«
    Freundschaft. Wer hat denn diesem dämlichen Ding erzählt, ich wolle Freundschaft schließen?
    Ich habe nie viel Wert auf Freunde gelegt, selbst dann nicht, wenn sie meiner eigenen Spezies angehören. Die wenigen Freunde, die ich über die Jahre habe gewinnen können - darunter Oscin und Skye Porrinyard, die irgendwo unter mir waren, das Schauspiel verfolgten und sich zweifellos über meine Zwangslage amüsierten -, waren schlichtweg Leute, die eine übermenschliche Beharrlichkeit im Angesicht einer entschlossenen Unausstehlichkeit an den Tag legten, die jeden anderen in die Flucht treiben musste.
    Ich bin ein Miststück. Sogar ein Monster. Da können Sie jeden fragen. Das ist allgemein bekannt.
    Und ich hatte bestimmt nichts getan, um diese plötzliche Geste freundschaftlichen Interesses seitens eines Angehörigen einer Spezies herauszufordern, die dafür bekannt war, dass sie menschliche Wesen tötete.
 
    Das alles geschah auf einem Felsplateau in einer der Einöden im Nordwesten von Vlhan. Es ist ein ausgedörrtes Gebiet auf einem Planeten, der mehr als nur seinen gerechten Anteil an trockenen und staubigen Orten aufzuweisen hat. Von ödem Horizont zu ödem Horizont erstreckte sich Sand in freudlosen Schattierungen, durchbrochen allein von Bergen, die nichts weiter waren als von Sand umschlossene Felsbrocken mit scharlachrotem Gesträuch, das exakt den richtigen Farbton hatte, um das menschliche Auge mit einer unverkennbaren Ähnlichkeit mit offenen Wunden zu beeindrucken.
    Nachdem ich den Großteil meines Lebens in orbitalen Umgebungen zugebracht habe, in denen die Natur sicher auf Parks und Nachbarschaftsgärten begrenzt ist, verabscheue ich Planeten aus grundsätzlichen Erwägungen. Folglich sah ich in dieser Landschaft eine hervorragende Illustration der Tatsache, dass Schmutz um keinen Deut malerischer wird, wenn er auf noch mehr Schmutz liegt.
    Nichts hier wäre für mich oder irgendjemand anderen von Interesse gewesen, wäre da nicht die vorherrschende Spezies, von den ersten Forschungsreisenden Vlhani genannt, aber ebenso bekannt als Spinnen, Marionetten, Peitschentänzer oder Wanzen.
    Als Hammersmith, unser Führer, uns hergebracht hatte, um meinem Wunsch Genüge zu tun, einen der Einheimischen aus der Nähe zu sehen, hatte ich nicht damit gerechnet, dass dieser Einheimische den Wunsch hegen könnte, mich aus der Nähe zu erforschen. Das Ding war schwarz und glänzend und bar jeglichen erkennbaren Antlitzes und genauso schwer einzuschätzen wie jede andere unbeschriftete Schiefertafel. Seine Intelligenz war klar, seine Absichten schon schwerer zu erfassen, obwohl das Übersetzungsprogramm in Hammersmiths Peitschengeschirr eine Audioübersetzung der subtilen Peitschenbewegungen lieferte, die die Vlhani als Mittel der Kommunikation nutzten.
    Es tanzte für mich, sprach mittels Choreographie zu mir.
    Hammersmiths Peitschengeschirr war mit einem Übersetzer ausgestattet, der in der Lage war, die wenigen Meme zusammenzupuzzeln, die Generationen von Forschern mit einem konsistenten Sinn hatten in Verbindung bringen können. Das Gerät tat, was es eben konnte. Freund. Jagdpartner. Peitsche.
    Eine Pause. Dann wurde die Botschaft wiederholt. Einmal. Zweimal. Und noch mal.
    Freund. Jagdpartner. Peitsche.
    Hammersmith brüllte zur mir herauf: »Reden Sie mit ihm!«
    Wunderbar. Warum sollte das Ding wohl denken, ich wäre daran interessiert, mit ihm zu reden?
    Ich konzentrierte mich auf die konvexe Reflexion meines eigenen Gesichts, die mir winzig und zerbrechlich etwas oberhalb des versiegelten Schlitzes entgegenblickte, von dem ich annahm, dass er den Mund des Vlhani darstellte, und gab ein unsicheres »Äääähhh ... hallo« von mir.
    Womit ich weiter nichts erreichte, als dass das Monster sich ermuntert fühlte, mich noch näher an seinen großen schwarzen Kopf heranzubringen.
    Ich versuchte, mich nicht zusammenzukrümmen, und tat das Einzige, was mir in den Sinn kommen wollte: Ich tätschelte das Chitin mit der bloßen Hand. Es fühlte sich an wie Glas. Wären da

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