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Sturz in die Vergangenheit

Sturz in die Vergangenheit

Titel: Sturz in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runa Winacht , Maria G. Noel
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sich zur Türe und brüllte: „Wagt nicht, Hand an mein Eigentum zu legen. Ihr wisst doch, wer ich bin. Meine Rache wird fürchterlich.“
    Ihre Hände waren endlich frei, fuhren nach vorn. Sie stützte sich ab, drehte sich, setzte sich auf. Und dabei schrie sie die ganze Zeit. „Ihr verdammten Kerle, was auch immer ihr vorhabt, ihr werdet es bereuen.“
    Ilya begann erneut haltlos zu kreischen.
    „Die Füße schaffst du selbst.“ Mila reichte ihr das Messer und legte die zweite Hand ebenfalls auf das Kind, wiegte es. Mit Erfolg. Ilya beruhigte sich zusehends.
    Doch die Tante war noch immer voller Angst. „Wir müssen hier raus.“ Sie hackte so wild auf ihre Fußfesseln ein, dass Matthias ihr das Messer schließlich aus der Hand nahm und selbst schnitt.
    „Wie?“, fragte er dabei. „Wissen Sie eine Möglichkeit?“
    „Meinhard gibt Mila die Schuld am Tod des Zeitreisenden.“ Zu seiner Bestürzung brach die Tante in Tränen aus. „Jetzt will er uns alle töten.“
    Matthias’ und Milas Blicke trafen sich. Er nickte – und sie folgte nach einem Moment des Widerstrebens. Auch wenn sie sich danach sofort abwandte: Ihr war es ebenso klar wie ihm. Vater und Sohn. Johann hatte Meinhard verraten, wo sie zu finden sein würden, und der hatte seine Männer geschickt, um das gestern begonnene Werk zu vollenden.
    „Dieser Schuft“, flüsterte Mila ihren Händen zu, die sich ineinander gekrallt hatten. Dann wandte sie sich wieder an Käthe. „Was hat Meinhard vor?“
    Die schüttelte den Kopf. „Ich weiß nur, seine Männer werden erst ruhen, wenn sie uns alle ...“ Sie brach ab, ihren Blick auf Ilya gerichtet.
    „Wie viele sind es?“, fragte Matthias.
    „Drei“, antwortete die Tante.
    „Drei mit Gewissheit bewaffnete Männer, die so viel Angst vor uns haben, dass sie uns einsperren“, sinnierte Matthias. Da waren sie hier drin ja geradezu in Sicherheit. „Wir sollten uns verbarrikadieren“, schlug er vor. „Irgendwann werden sie uns doch angreifen.“
    „Das werden sie nicht.“ Die Tante schüttelte den Kopf. „Es ist alles meine Schuld.“
    „Wollen sie uns hier aushungern?“, fragte Matthias erstaunt.
    Während er Mila hörte, an Käthe gerichtet: „Johann hat seinem Vater verraten, wohin wir unterwegs sind. Dafür kannst du gar nichts.“
    Doch Käthe ignorierte Milas Worte, wandte sich direkt an Matthias. „Aushungern? Ihr Zeitreisenden seid immer so – unerfahren.“
    Matthias war sicher, eigentlich hätte sie 'dumm' sagen wollen. Er kam jedoch nicht dazu, diesbezüglich nachzuhaken, Käthe sprach bereits weiter. „Glaubst du, die setzen sich draußen hin und warten ein paar Wochen, bis wir verhungert sind?“
    Äh, nein. Matthias hatte gedacht, die würden das Haus derart verrammeln und einfach abziehen, sie hier drin ihrem Schicksal überlassen. Gerade als er das erklären wollte, kam Milas Stimme kühl dazwischen.
    „Feuer.“
    Matthias durchzuckte es heiß. Sie saßen in einem Holzhaus fest. Klar, Feuer.
    „Wir müssen raus“, folgerte Mila immer noch gelassen.
    Aber draußen waren Meinhards Männer. Die würden, nachdem das Feuer einmal gelegt war, nichts weiter zu tun haben, als zuzusehen und abzuwarten.
    Es war aussichtslos. Es sei denn ...
    „Und wenn wir die Wand zum Schuppen durchstoßen?“ Mila warf einen Blick auf das Messer, dann auf die Hüttenwand. „Wie dick ist das Holz hier?“
    „Einen Baumstamm“, sagte die Tante.
    „Also los.“ Mila hatte sich bereits aufgerichtet.
    Doch Matthias kam ihr zuvor. „Ich mach das.“ Er nahm ihr das Messer ab, ging an die Wand und tastete mit seinen Händen darüber. Er brauchte einen Spalt, wo er ansetzen konnte. Die Männer da draußen hatten hoffentlich kein Öl dabei, das sie über die Hütte schütten und anzünden könnten. Reinen Alkohol oder Benzin gab es ja wohl noch nicht. Das hieß, sie würden trockenes Material herbeitragen, aufschichten und anzünden müssen, damit das irgendwann auf die Hütte übergreifen würde. Das konnte dauern. Bis dahin ...
    Vielleicht hatten sie ja noch eine Chance.
    „Ich helfe mit“, sagte Mila in völlig überzeugendem heiterem Tonfall. „Ilya-Liebling, spielst du ein wenig alleine?“
    Doch Ilya spürte, dass hier etwas ganz und gar nicht Heiteres im Gange war. „Mit“, bestimmte er und deutete auf Matthias. „Mattich h-elfn.“
    „Gut“, seufzte Mila, ging zum Holzkasten, riss ihn auf und wühlte darin. Ilya reichte sie einen Holzlöffel, griff selbst nach dem Spieß. „Lass

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