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Sturz in die Vergangenheit

Sturz in die Vergangenheit

Titel: Sturz in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runa Winacht , Maria G. Noel
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von ihr ...“
    „Hanhan Honich“, sagte der Kleine mit Nachdruck, sich auffordernd in Milas Arm umdrehend – zu Johann, der mit überlegenem Grinsen im Türrahmen lehnte. Johann, der Junker. Sie hasste ihn!
    „Hanhan lieb“, forderte Ilya.
    „Ja, Liebling“, gehorchte Mila, ihn noch einmal an sich drückend.
    War es Mattis' vorwurfsvolle Miene, die sich vor ihre Augen schob – und sie dazu trieb, sich ebenfalls aufzurichten und Johann mit einem vernichtenden Blick zu bedenken? „Es ist sehr lieb von Johann, dich mit seinem Reichtum zu bestechen“, sagte sie – statt der Ironie gewaltsam all ihre Liebe für Ilya in ihrer Stimme haltend.
    „Ich bin hier in der Hoffnung, auch du hättest vor, mich zu bestechen“, stellte Johann fest – mit einem vor Spott summenden Unterton, der noch immer direkt in Milas Körper rieselte.
    Mattis, sie musste sich auf Mattis konzentrieren. Wie entsetzt er gewesen war, als er in Johann diesen Iven erkannt hatte. Prompt fiel sämtliche Erregung von ihr ab.
    Was ihr das, was sie vorhatte, allerdings nicht angenehmer machen würde. Sie musste es tun, für Ilya, und zwar so oder so. Nur überzeugend musste sie sein, Johann durfte auf keinen Fall Verdacht schöpfen. Und das bedeutete, dass auch ihr Körper involviert sein musste. Sie hatte keine Wahl.
    Sie hustete. Erwiderte dennoch Johanns herausfordernden Blick. „Also gut, klären wir, wie es weitergehen soll“, brachte sie mit sachlicher Stimme zuwege. „Senta“, wandte sie sich an die Ältere, die sie beide mit sehr interessierten Augen beobachtete, „würdest du noch einen Moment auf Ilya achtgeben? Dann könnten Johann und ich ...“
    „Ich danke dir, Mutter.“ Johann ließ sie nicht einmal ausreden. Tätschelte Senta im Vorbeigehen mit der einen Hand, mit der anderen Milas Oberarm ergreifend, um sie mit Nachdruck aus der Hütte zu schieben.
    „Mama mit?“ Nun klang Ilya doch etwas skeptisch.
    „Mama geht nicht weg“, überraschte Johann sie, noch bevor sie sich zu ihrem Sohn hätte umdrehen können. „Du kommst mit ihr. Nachher. Wir machen nur einen kleinen Spaziergang. Senta gibt dir noch Honigbrei, ja?“
    „Zenta lieba bieln“, entschied Ilya kurzerhand. „Nacher Mama mit.“
    „Ist das wahr?“, wandte Mila sich draußen an Johann, sich der Berührung seiner Hand entziehend, die von ihrem Arm auf ihren unteren Rücken gerutscht war und sich dort langsam bewegt hatte. „Du gibst mir Ilya zurück?“
    Johann wartete, bis er die Stalltür geöffnet und sie hindurchgeschoben hatte. „Ich habe ihn nur hergeschickt, um in Ruhe mit dir ... reden zu können“, behauptete er glatt.
    „Das heißt, du wolltest mich nicht töten?“ Das war ihr jetzt herausgerutscht, obendrein in einem Ton, der alles andere als souverän geklungen hatte.
    Im nächsten Augenblick war sie es noch viel weniger – unnachgiebig umschlossen von Johanns Armen, an eine halbhohe Trennwand gedrückt, sodass ihr Oberkörper nach hinten gebogen wurde.
    „Wie kannst du so etwas von mir denken?“
    Denken? Johanns Mund an ihrem Hals. Und weiter, in ihren gesamten Körper. Ob sie wollte oder nicht. Alle Strategie himmelweit entfernt. Nah nur dieser Mann. Dieser Mund. Diese Stimme.
    „Es ist ... mir ungeheuerlich schwergefallen, dich ... gestern ... zu verlassen.“ Seine Worte immer wieder unterbrochen, weil sein Mund sich auf ihre Haut niederpressen musste, heiß ... sein Atem ... seine Worte nicht minder. „Niemals ... nie ... würde ich deinen Tod wünschen ... ich will dich lebend ... ich will dich ... immer.“
    Aus ihrem eigenen Mund drangen ganz ähnliche Töne – und sie hatte es natürlich geahnt.
    Froh, sich an der Trennwand festklammern zu können, stand sie im nächsten Augenblick – allein.
    Johanns Blick unverwandt auf ihr. Doch diesmal nicht annähernd so distanziert, wie er das sonst hinbekam. Prompt hob er das Kinn noch ein Stück höher – er hatte bemerkt, dass sie es bemerkt hatte.
    „Aus deiner Reaktion schließe ich, dass du einverstanden bist“, ließ er in sanftem Ton verlauten.
    Früher, als ganz junger Mann, hatte man ihm angemerkt, dass er diese Abstufungen im Ausdruck seiner Stimme eingeübt hatte. Heute hörte er sich absolut überzeugend an. Doch Mila kannte ihn zu genau. Ihr war das Aufflackern seiner Pupillen nicht entgangen, nicht das unmerkliche Zucken seiner Hände, dem er entgegenwirkte, indem er seine Arme vor der Brust verschränkte und sein Gewicht auf das andere Bein verlagerte.
    Und

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