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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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ernst.«
    »Ich und Milo haben eine Liste für euch aufgestellt«, setzte Owen an. Er reckte sich zu seiner vollen Größe, und für seine zwölf Jahre war diese recht stattlich. Er war so dünn, dass sein Kopf zu groß wirkte, und er hielt sich leicht vorgebeugt wie eine zu hoch gewachsene Sonnenblume auf ihrem Stengel. Milo sah ganz ähnlich aus, und sein zottiger schmutzig-blonder Haarschopf ließ ihn vielleicht sogar noch zerbrechlicher erscheinen.
    »Wollt ihr zwei wirklich nichts mehr zu essen?«, erkundigte Annie sich instinktiv. »Einen Joghurt? Ein Brot? Wir haben auch noch reichlich Streuselkuchen übrig.«
    »Nein, nein, wir haben genug«, versicherte Owen und hob sein Blatt Papier, um laut vorzulesen.
    Irgendwann im vergangenen Jahr hatte er, der eines der schüchternsten Kinder aller Zeiten gewesen war, festgestellt, dass er gern vor Publikum auftrat, sogar ohne Geige in der Hand.
    »Okay«, begann er, »hier sind die Vorschläge, die Milo und ich zusammengetragen haben.«
    »Vorschläge wofür?«, fragte Annie in Owens dramatische Pause hinein.
    »Schsch!«, wies Ed sie zurecht. »Ich glaube, das hier hat mit dem Öko-Komitee zu tun.«
    »Ach!«
    »Okay. Die zwei wichtigsten Punkte sind, die Heizung herunterzudrehen und das Auto nicht so oft zu benutzen – besonders, weil es so ein großer Benzinfresser ist, Mum«, sagte Owen und sah Annie verweisend an.
    »Tut mir leid«, fühlte Annie sich gedrängt zu antworten.
    »Dann haben wir noch eine Liste kleinerer, aber trotzdem wichtiger Anweisungen aufgestellt«, fuhr Owen fort. »Bitte immer alles richtig ausschalten und nicht auf Stand-by lassen. Überall Energiesparlampen einsetzen. Viel mehr recyceln. Ausrangierte Sachen an die Wohlfahrt geben. Und alles andere betrifft dich, Mum.«
    »Ach ja?«, fragte Annie verblüfft.
    »Ja, wir haben dich als Umweltverschmutzerin Nummer eins im Haushalt identifiziert«, erklärte Owen ernst.
    »Mich?!«
Annie straffte sich auf ihrem Stuhl, und Ed lachte sie leise aus.
    »Ja«, sprang Milo Owen bei, »hier ist eine Liste mit Anweisungen extra für dich.«
    »Mum soll nicht so lange unter der Power-Dusche bleiben«, las Owen laut vor. »Mum soll nicht so oft Taxi fahren, Mum soll nicht so oft mit dem Handy telefonieren, Mum soll nicht so viele neue Sachen kaufen, Mum soll nicht so viel Wasser aus Plastikflaschen trinken. Mum soll mehr alte Sachen an die Wohlfahrt geben …«
    »Schon gut!«, fiel Annie ihm ins Wort. »Ich glaube, das reicht als Gardinenpredigt für heute Abend, oder? Soll ich meine grauenhaften Verbrechen sühnen, indem ich euch ein paar Lotterielose abkaufe?«
    »Ausgezeichnet!«, stimmte Owen ihr zu.
     
    »Dann bist du wohl zu müde für ein bisschen Spaß?«, fragte Ed leise. Er lag mit Annie im Bett und strich mit einem Finger zärtlich an ihrer Seite hinab.
    Sie zog an seinem Arm, bis er sie warm und fest umschlang, und kuschelte sich mit dem Rücken gemütlich an seine haarige Brust.
    »Zu müde«, bestätigte sie.
    »Ach, Mädchen!«, seufzte er.
    »Ein Mädchen?«, zog sie ihn auf. »Was für ein Mädchen? Sollte ich davon wissen?«
    »Sei nicht blöd!«, raunte er in ihre Nackenhaare. »Du bist das einzige Mädchen für mich.«
    Daraufhin lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken, der sie für einen Moment überlegen ließ, ob sie wirklich zu müde war. Sie drängte ihr Gesäß an seinen warmen nackten Körper und spürte, wie er sich leicht an ihr rührte. Doch dann folgte die Frage, die sie endgültig anderen Sinnes werden ließ.
    »Ich weiß, du hast viel zu tun, und das, was du da angefangen hast, ist neu und großartig für dich …«, begann Ed behutsam, »aber hast du wenigstens mal ein bisschen über meine Frage von neulich Abend nachgedacht?«
    Schweigen folgte. Das Letzte, was Annie sich in diesem Moment wünschte, war, dieses Gespräch zu führen.
    »Schon gut!«, ergriff Ed wieder das Wort. »Du musst mir jetzt keine Antwort geben. Ich weiß nicht einmal, ob ich jetzt eine Antwort will; ich möchte nur wissen, dass du darüber nachdenkst.«
    »Ed …«, setzte Annie an. Sie drehte sich zu ihm um.
    Sein Blick ruhte auf ihr. Hellblaue Augen forschten sehr ernst in ihrem Gesicht. Sie zog ihn enger an sich, so dass ihr Mund an seiner weichen hellen Schulter lag und sie seinen Blick nicht auf ihrem Gesicht spüren musste. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Du weißt, wie ich darüber denke. Ich habe es mir nicht anders überlegt, und ich glaube wirklich nicht, dass ich

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