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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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Blicke waren starr auf die Mattscheibe gerichtet. Niemand schaute zu ihr, alle warteten gespannt darauf, ob die Frau, die sie so gut kannten, die hier mitten unter ihnen saß, es schaffte, einen guten Auftritt hinzulegen.
    Nur Annies Mutter wandte plötzlich den Kopf und lächelte ihr ermutigend zu. »Ganz ruhig, Schätzchen«, beschwichtigte ihre tröstliche Stimme, »das wird ein phantastischer Auftritt! Ich weiß es.«
    »Schschsch!«, ermahnte Lana ihre Großmutter.
    Die Musik hatte aufgehört, und Miss Marlise stand vor Caths Haus und ließ ihre Tirade los.
    »Das ist nicht besonders nett«, bemerkte Fern.
    »Nein«, stimmte Ed ihr zu.
    »Und genau so ist sie im wirklichen Leben«, ergänzte Annie, »eine total blöde Kuh.«
    Cath erschien auf dem Bildschirm und wirkte beige, streng und ungeheuer nervös.
    »Du liebe Zeit!«, rief Lana aus. »
Die
musstest du aufhübschen und auf den Ball schicken? Kein Wunder, dass du Probleme hattest!«
    Dieses Mal war es an Owen, Ruhe einzufordern. Aber er nahm ja gern jede Gelegenheit wahr, um seine große Schwester zurechtzuweisen, ob mit oder ohne Grund.
    »Milo, ich glaube, du sitzt ein bisschen zu dicht vor …«, setzte Annie an, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken, denn plötzlich tauchte sie auf dem Bildschirm auf, wurde im ganzen Land in wer weiß wie viele Haushalte gebeamt.
    Sie hörte das kollektive Luftschnappen im Zimmer.
    »Du siehst phantastisch aus!«, flüsterte Ed und verstärkte den Druck seines Arms um ihre Taille.
    »Schau dich nur an, hinreißend!«, kreischte Paula. »Lass die Chloé rocken!«
    »Ich sehe fett aus!«, jammerte Annie und sah, wie ihr Bildschirm-Ich bei dem Versuch, Caths Kleiderschrank auf den Grund zu gehen, sein Hinterteil unvorteilhaft in die Kamera reckte. »Oh nein«, wimmerte sie, »ich bin dicker als Sarah Beeny, und die ist fast immer schwanger!«
    »Sei still! Ich will hören, was du sagst!«, zischelte Dinah.
    Dann legte sich absolute Stille über das Publikum im Zimmer – nun ja, abgesehen von Kaugeräuschen, da Owen und Milo sich unaufhaltsam zum Grund des Popcorneimers vorarbeiteten.
    Sie alle sahen Cath in Großaufnahme und hörten ihre Worte, dass sie nichts Hübsches anzuziehen und ihr Mann sie an ihrem Geburtstag verlassen hätte.
    »Ach du lieber Himmel!«, tat Paula spontan ihr Mitleid kund.
    »Du bist ein Naturtalent«, sagte Ed zu Annie und gab ihr einen Kuss aufs Ohr. »Bald bist du ein Superstar. Ich kann mich zur Ruhe setzen«, witzelte er.
    Das war zwar äußerst schmeichelhaft, doch Annie benötigte die Meinung eines Profis. »Hast du das gehört?«, fragte sie Connor.
    »Genial!«, kommentierte er. »Und wie siehst du aus?«
    »Wie ein Walross«, stöhnte sie.
    »Gar nicht, Mum!«, widersprach Lana mit Vehemenz. »Du siehst normal und echt aus, nicht wie die da!«
    Aller Aufmerksamkeit richtete sich jetzt auf Svetlana. Da rekelte sie sich auf Caths Bett und zeigte von allen Seiten Bein und Busen.
    »Du siehst viel, viel besser aus als sie«, versicherte Ed.
    »Sie ist dermaßen overdressed«, bemerkte Fern, »und wie alt ist sie, Annie?«
    »Schon wieder sechsunddreißig«, lautete Annies Antwort, »aber sie sieht großartig aus, Mum. Und sie gibt sich so viel Mühe dafür. Ich habe das Kleid mit ihr zusammen gekauft; sie hat die Figur dafür, sie kann es wirklich tragen.«
    »Musst du gut sein zu deinem Mann«, hauchte Svetlana in die Kamera, »musst du ihm schmeicheln und darfst du nie vergessen jeden Tag Massage für sein …«, hier unterbrach sie sich und zog frech eine Braue hoch, »Ego. Wenn dein Mann ist glücklich«, fügte Svetlana hinzu und bot ihr Dekolleté der Kamera dar, »er macht dich sehrrr, sehrrr glücklich.«
    Daraufhin musste Dinah dermaßen schnauben vor Lachen, dass ein Krümelchen Popcorn aus ihrer Nase schoss.
    »Ich glaube, ich höre nicht recht. Woher kommt die denn, Annie? Aus dem Mittelalter?«
    »Aus der Ukraine«, erwiderte Annie.
    »Da ist Mum wieder«, verkündete Owen.
    »Seid ihr im Bluewater?« Lana hatte das Einkaufszentrum erkannt.
    »Ja, wir haben einen sehr schlechten Moment bei Wallis und einen sehr guten bei Dorothy Perkins«, erklärte Annie hastig, doch jetzt presste sie das Sofakissen vor ihren Bauch und sah zu, wie sie auf der Mattscheibe um Cath und dann, ein paar Fernsehminuten und eine Werbepause später, um Jody herumwieselte.
    »Das Hütchen ist genial!«, begeisterte Paula sich. »So ganz …«, setzte sie an, und dann fiel Annie mit ein: »Marc

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