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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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dürfen.«
    »Die Glückliche!«, seufzte Annie und meinte es ernst.
    Zuerst, als sie erfuhr, dass Svetlana sich ihren Scheidungsanwalt in den Kopf gesetzt hatte, war Annie sicher gewesen, dass Svetlana sich wieder einmal einen reichen Schweinehund ausgesucht hatte. Besonders deshalb, weil sie sich für Harry entschied, nachdem sie seine erste Rechnung für seine Dienste erhalten hatte. Augenscheinlich war er erheblich reicher, als sie gedacht hatte, und urplötzlich war er für sie mit dem Brandzeichen »vierter Ehemann« versehen.
    Harry hatte nicht lange gebraucht, um Svetlanas unübersehbare Vorzüge zu erkennen: etwa 2,5 Sekunden, um genau zu sein. In etwa sogleich, als sie in einem ihrer Glamazon-Outfits in seine Kanzlei getreten war und ihre schnurrenden R-Laute wie Honig über ihn ausgegossen hatte.
    Viel länger hatte er auch nicht gebraucht, um sich in sie zu verlieben, denn sie war einfach nach einem klugen Verführungsplan vorgegangen, der ihn um mehr hatte betteln und mehr aus der Scheidung hatte herausschlagen lassen.
    Aber jetzt schien etwas Bedeutenderes geschehen zu sein. Annie spürte echte menschliche Wärme zwischen den beiden. Hier handelte es sich nicht um die Beziehung zwischen reichem Mann und Trophäenfrau, wie sie Svetlana vorher so oft eingegangen war.
    »Ich glaube, ihr werdet einander sehr glücklich machen«, sagte Annie zu Harry.
    »Du liebe Güte, ja!«, sprudelte er hervor. »Sie hat mich zu neuem Leben erweckt! Ich wache jeden Morgen auf und freue mich, sie zu sehen. Ich dachte, ich wäre längst viel zu verschrumpelt, um noch einmal solche Gefühle für jemanden aufbringen zu können. Aber jetzt …«
    Einen Moment lang war Annie versucht zu fragen, wie seine Exfrau und sein erwachsener Sohn diese überbordende Glückseligkeit und Freude über die heiratswillige neue Verlobte aufnahmen. Doch dann sah sie etwas, das sie umstimmte.
    Da war Jody und sah sensationell aus in dem seidigen magentaroten Kleid und Hütchen, die sie zusammen ausgesucht hatten. Zwar hielt sie den Kopf ein wenig schüchtern gesenkt und verschränkte die Arme wie schutzsuchend vor ihrem Körper, aber sie lächelte und sah hinreißend aus und plauderte und lachte mit einem süßen Typen, der sehr nach Künstler aussah.
    Sieg!,
dachte Annie unwillkürlich, verabschiedete sich von Harry und machte sich auf die Suche nach Bob. Wenn er noch keine Aufnahmen von Jody und ihrem Fan im Kasten hatte, musste er sich anschleichen und welche machen.
    Sobald sie ihn auf die richtige Spur gesetzt hatte, suchte sie den Raum nach Cath ab.
    Da war sie, sie stand neben dem Buffet und hielt ihre Maske hoch, als wäre sie eine Tarnkappe. Sie sprach mit niemandem, zog jedoch nicht die Schultern hoch und verschränkte nicht die Arme, hatte also vielleicht sogar doch ein bisschen Spaß. Die Maske vor dem Gesicht, ein Champagnerglas in der Hand, trat sie zu einer der Skulpturen, um sie näher in Augenschein zu nehmen.
    »Ganz schön beeindruckend, wie?«, fragte Annie, als sie sich zu Cath gesellte. »Und ich rede nicht von diesem Haufen Metall. Ich rede von dir!«
    Als Cath lächelte, musste Annie sie fragen: »Amüsierst du dich schon? Ich glaube, ja! Ich glaube, du willst noch nicht einmal zugeben, wie viel Spaß du hast. Du bist wunderschön gekleidet, besuchst eine Wahnsinnsveranstaltung, du bist auf dem besten Weg, ein Partygirl zu werden«, fasste sie zusammen.
    »Ja, ich habe Spaß«, gab Cath zu. »Ich erkenne mich selbst nicht, deshalb fühle ich mich total verkleidet.«
    »Geld ist nicht so wertvoll, dass du dir nicht hin und wieder eine Kleinigkeit gönnen darfst«, ermahnte Annie sie. »Jeder Mensch braucht mal ein kleines, vernünftiges Extra, das sein Budget ja gar nicht überschreiten muss – wie das hier.« Sie hielt eine mehrfarbige Clutchbag aus Schlangenimitat hoch. »Topshop, vierzehn Pfund, und ich finde sie toll!« Sie zwinkerte Cath zu.
    Dann entdeckte sie Bob, der sie beide aus diskreter Entfernung, aber offenbar mit einem Zoomobjektiv, filmte.
    Einer der attraktiven jungen Männer, die für die PR für diese Veranstaltung verantwortlich waren, kam auf sie zu. »Hi«, setzte er an, »amüsiert ihr euch? Kriegt ihr genug Filmmaterial zusammen?«
    »Ja, es ist phantastisch«, versicherte Annie, »eine tolle Party!«
    »Deine Maske gefällt mir«, sagte der PR -Mann zu Cath. »Ich wollte, ich wäre auch auf diese Idee gekommen, dann könnte ich herumschleichen und in wer weiß was für unmögliche Situationen

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