Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition)
ihren besten Kleidern. Ein Lächeln huscht über meine Lippen, während ich die übergewichtigen Frauen in viel zu engen Kleidern begutachte.
Darauf muss ich mir erst einmal einen genehmigen.
Schnell habe ich an die Bar gefunden und bestelle zur Überraschung des Kellners einen Whiskey, anstatt Champagner. Als sich die rauchige Note über meine Lippen legt, sondiere ich den Saal. Es ist alles genau wie auf den Plänen. Sogar die Eisskulpturen in all ihrer herrlich dekadenten Pracht stimmen mit den Angaben überein. Endlich erspähe ich den Grund, warum ich hier bin. Amy Dowal.
Ein cremefarbenes, eng anliegendes Kleid fließt an ihrem Körper herab, die brünetten Haare zu einem lockeren Zopf gebunden, steht sie umringt von alten Männern, die ihr die Aufwartung machen. Ein lächerliches Schauspiel der Macht spielt sich vor meinen Augen ab. Ein wahrer Rattenschwanz, den man hinter sich herzieht, wenn man bald einer der einflussreichsten Menschen auf dieser Erde sein könnte. Doch ich scheine diesen Gedanken nicht alleine zu haben.
» Belustigend, nicht wahr?«
Mein Kopf fährt zur Seite. Von mir unbemerkt hat sich ein junger Mann zu mir gesellt. Lässig lehnt er an der Theke, die Fliege locker gebunden und nippt an einer Flasche Bier. Dabei beobachtet er ebenfalls Amy Dowal.
»Wieso?«, will ich wissen, während ich ihn mir genau ansehe. Der Drei-Tage-Bart fügt sich gut in sein attraktives Gesicht. Doch an seinem zu strengen Scheitel erkennt man, dass er nicht oft auf solchen Veranstaltungen ist. Die kurzen, schwarzen Haare liegen eng an seinem Kopf, doch trotzdem hat er die Lockerheit eines Spitzbuben und auch den schelmischen Blick aus hellblauen Augen.
Für einen Herzschlag treffen sich unsere Blicke und mir steigt augenblicklich Hitze in die Wangen. Was ist de nn jetzt los? Vielleicht bin ich einfach nur chronisch untervögelt oder brauche mal ein wenig Urlaub, aber das ich so unkontrolliert reagiere, ist mir eigentlich fremd.
Ich wende meine Augen ab und nehme noch einen Schluck.
»Umso größer der Scheißhaufen, desto mehr Fliegen schwirren um ihn herum.«
Bitte was?
Will der mich jetzt völlig verarschen. Eigentlich sollte hier jeder versuchen ihr so tief in den Arsch zu kriechen, dass man ihr Abendessen sehen kann, stattdessen spricht aus seinen Augen unverhohlener Hass auf diese Frau.
Ich versuche cool zu bleiben.
»Nette Ausdrucksweise, sind Sie ganz alleine auf diese bahnbrechende Weisheit gekommen?«
Ein Mundwinkel zieht sich nach oben, er nimmt die letzten Schlucke des Bieres auf einmal und lässt die Flasche etwas zu laut auf den Tresen fallen.
»Ich hab einen Clown im Ohr, der mir so was zuflüstert«, witzelt er augenzwinkernd.
Interessant, die lassen hier wirklich jeden rein.
»Kosten die dummen Sprüche bei Ihnen extra?«
» Ist ´ne Flatrate«, entgegnet er bereits im Gehen und entfernt sich dann in der Menschenmenge.
Kopfschüttelnd nehme ich noch einen Schluck und widme mich wieder meinem Auftrag. Nur noch eine Stunde, dann wird sie ihre Kandidatur ankündigen. Die Zeit sitzt mir im Nacken und es dürfte nicht gerade einfach sein, an den ganzen alten Säcken vorbeizukommen. Ich muss leider auf das fiese kleine Mittelchen der Firma zurückgreifen und hoffen, dass es seine volle Wirkung schnell entfaltet. Was sagte mein Chef?
Eine Mischung aus Schlaf- und Schwächemittel, zusätzlich noch ein starkes Aphrodisiakum. Na dann wollen wir doch mal hoffen, dass Mrs. Dowal eine ausgeprägte Libido besitzt.
Den Drink in der einen und die andere Hand in meiner Tasche, fest um die kleine Parfümflasche gelegt, schlängele ich mich durch die Scharen aus Menschen. Ich spüre die Blicke der Gäste an mir kleben, versuche sie so gut es geht zu ignorieren. Auch wenn ich Spaß nicht abgeneigt bin, erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Mrs. Dowal hat Geschmack, auch sie ist einem guten Whiskey nicht abgeneigt. Zumindest war das im Dossier zu lesen. Ein Kellner mit ziemlich arrogantem Gesichtsausdruck bringt gerade ein neues Tablett, auf dem genau einmal die bernsteinfarbene Flüssigkeit zielsicher in ihre Richtung getragen wird. Natürlich ohne Eis, wie es sich gehört. Sie gefällt mir immer besser.
Mit meinem besten Lächeln übernehme ich das Tablett, stecke dem Kellner eine 50 Dollar Note zu und schicke ihm noch einen gehauchten Kuss mit auf dem Weg. In einer Bewegung ziehe ich die Kappe des Parfüms ab und lasse wenige Tropfen der hochkonzentrierten Droge in das Glas gleiten. Danach
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