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Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Dieser Kampf war verloren, das hatte sicher selbst der letzte Offizier begriffen. Sie hatten tapfer gekämpft, doch während von den gegnerischen Schiffen noch zwei von der Tonnage eines Dreadnoughts übrig waren, gab es auf seiner Seite nur noch zwei Leichte Kreuzer und die TÈQUÁN als einzigen Dreadnought.
    "Sir", die Sensoren melden, dass einer der Raumer, gegen den die HYPERION kämpfte, auf Pearl abgestürzt ist.
    Von einer Sekunde zur anderen begann die Kommandobrücke damit, sich um ihn herum zu drehen. Seine Frau! Seine beiden Kinder! Sie alle lebten auf Pearl. Was waren das für Wahnsinnige, die ein Raumschiff auf einem bevölkerten Planeten explodieren ließen. Warum?!
    Unter dem Feuer der feindlichen Raumer verging ein weiteres seiner Schiffe.
    "Sir, die CHEN-FUNG nimmt Kurs auf einen der Gegner", sagte sein Taktikoffizier.
    Für einige Sekunden fiel es Ivo schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie flogen doch alle auf den Feind zu!
    Erst ein Blick auf seine Konsole zeigte ihm, was Captain Tom Vogel beabsichtigte. Der braunhaarige Mann aus dem deutschen Sektor der Erde, der so oft lachte, dass seine Augen von Lachfalten nur so umzingelt waren, ging auf Kollisionskurs.
    Ivo verfolgte auf dem Taktik-Display, wie die Schiffe kollidierten und in einer Explosion vergingen. Damit gab es nur noch einen feindlichen Raumer.
    Ivo wusste, dass ihnen ebenfalls nur eine Möglichkeit blieb, wollten sie das Alienschiff mit sich in den Untergang reißen.
    "Lieutenant", wandte er sich an seinen Navigationsoffizier. "Setzen Sie Kurs auf den letzten Feind. Nehmen wir ihn mit."
    Auf den Gesichtern einiger Offiziere sah er Tränen, was er ihnen im Angesicht des Todes nicht verdenken konnte. Er selbst bedauerte nur, dass er niemals erfahren würde, was aus seiner Familie geworden war.
     
    *
     
    "Sir!" Lieutenant McCall setzte sich abrupt in ihrem Konturensessel auf. "Wir haben noch ein Phasenfunk-Modul! Nachdem wir eines unserer Kurierboote im Kartas-System verloren haben und eines im vorherigen Kampf beschädigt wurde, habe ich von NOVA neue Kurierboote angefordert - die gestern eingetroffen sind. Wir können das Signal über das Phasenfunk-Modul der Boote leiten."
    Jayden hieb mit der Faust auf seine Armlehne. "Etablieren Sie eine Verbindung!"
    "Ich bin bereits dabei, Sir."
    "Feindlicher Raumer erreicht in drei Minuten Gefechtsdistanz", meldete Akoskin.
    " Lieutenant !"
    "Ist erledigt, Sir", erwiderte McCall angespannt. "Phasenfunkverbindung ist stabil, ich übertrage die feindliche Signatur als Ziel … Signal ist drüben. Ich reaktiviere das Fort."
    Auf seiner Konsole sah Jayden, wie sich der Port wieder schloss, als die Sicherheitsalgorithmen beim Neustart reaktiviert wurden.
    "Multiple Raketenstarts geortet", sagte Akoskin. Als er die schreckgeweiteten Blicke um sich herum bemerkte, fügte er hinzu: "Das Fort hat seine Arbeit aufgenommen und beschießt den Raumer."
    Aufatmend lehnte sich Jayden in seinem Konturensessel zurück. Nur Sekunden später explodierte das feindliche Raumschiff.
     
    *
     
    Du darfst leben , hatte er gesagt. Denn du bist bedeutungslos .
    Tess würde jene Worte nie vergessen, die der Unbekannte ihr zugeflüstert hatte, bevor er sie inmitten der Leichen ihrer Eltern zurückließ. Jetzt, so kurz vor ihrem eigenen Ende, tauchten die Erinnerungen tief aus dem Gedächtnis empor. Es gelang ihr nur mit Mühe, die notwendige Konzentration zum Umschreiben der Algorithmen aufzubringen.
    Ihre Glieder schmerzten und jeder Atemzug brannte in ihrer Lunge. Diese verdammten Code-Fragmente mussten nur umgeschrieben werden, eine Arbeit, die sie unter normalen Umständen innerhalb weniger Minuten erledigt hätte, doch jetzt verschwamm jede neue Zeile vor ihren Augen. Warum hatte sie sich nur darauf eingelassen?! Hatte sie nicht vorhin noch groß getönt, dass Zev und sie den Mörder ihrer Familien gemeinsam finden sollten, ihn gemeinsam bezahlen lassen würden?
    Das Kühlsystem ihres Anzugs lief auf Hochtouren, doch auf ihrer Stirn hatte sich trotzdem ein dünner Schweißfilm gebildet. Was hatte sie gleich tippen wollen? Ach ja, richtig. Sie machte eine weitere Eingabe, speicherte ab und ließ das System einen automatisierten Check ausführen. Es gab noch einen Fehler - eine Konfiguration, die sie nicht bedacht hatte.
    Es sind die kleinen Dinge, die einem zum Verhängnis werden, hatte ihre Mutter immer gesagt.
    Tess musste bei dem Gedanken an jene Zeit auflachen. Ihre Familie hatte zu den Reichsten der Reichen

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