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Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Alpha 365 legte den Kopf schief und Tess empfand Hochachtung für den logischen und schnell arbeitenden Verstand des Sicherheitschefs. Sie selbst hatte gar nicht mehr an das Artefakt gedacht.
    "Das rentalianische Schiff sollte längst weg sein", sagte der Techniker. "Vermutlich befinden sie sich längst im Phasenraum."
    "Wir müssen ..."
    "Da sind Sie ja", erklang eine Stimme. Lieutenant Fowler, ein Techniker aus dem Maschinenraum, kam um die Ecke gerannt und blieb vor Tess stehen. "Ist die Kommandobrücke wieder zugänglich?"
    Sie verneinte. "Warum?"
    "Kurz vor dem Angriff deaktivierten sich die Abwehrforts des Systems", sagte der Lieutenant. "Das Schiff zerstörte die Sektion der Station, in der sich die sicheren Phasenfunk-Emitter zur Steuerung der Forts befanden."
    "Das heißt, die Forts können wieder reaktiviert werden", warf Alpha 365 ein. "Vorausgesetzt wir können eine Datenverbindung zu ihnen etablieren."
    "Korrekt", bestätigte der Techniker. "Und es gibt noch ein zweites System, das darauf ausgelegt ist, derartige Daten mittels gerichtetem Phasenfunk zu übertragen."
    "Das neue Sensorsystem", fiel Tess ein. "Natürlich! Aufgrund der variierenden Bandbreite konnten wir die Phasenleitung noch nicht fest mit den Sensoren koppeln. Wenn wir sie also an das Defensivsystem anschließen, könnten wir sie für die Übertragung verwenden."
    "Das ist schon geschehen." Fowler wirkte sichtlich stolz. "Aber die Algorithmen sind dazu ausgelegt, nur spezifische Steuersignale zu senden, dafür aber eine hohe Bandbreite zu empfangen. Wir müssen das umkehren. Um die Forts zu steuern, muss die K.I. riesige Datenmengen übertragen. Wir brauchen eine unidirektionale Verbindung."
    "Ich verstehe", sagte Tess. "Und die einzige Person, die momentan dazu in der Lage ist, das System umzuprogrammieren, bin ich."
    "Und der einzige Zugang, der durch Kommandocodes freigegeben ist, befindet sich auf der Kommandobrücke", sagte Fowler.
    "Ich werde gehen", entschied Alpha 365. "Mein Körper ist robuster als der Ihre, Lieutenant, und kann der Gammastrahlung länger standhalten. Sie können mich über Funk anweisen."
    Tess schüttelte den Kopf. "Sie wissen so gut wie ich, dass das unter den gegebenen Umständen keinen Sinn macht. Wir müssen schnell handeln. Die interne Kommunikation fällt immer wieder aus. Wenn das während ihrer Umprogrammierung geschieht, kann das unabsehbare Folgen haben."
    "Ihr Körper wird einer weiteren Strahlenbelastung nicht standhalten."
    "Ich weiß." Sie wandte sich dem Schott zu. "Aber ich habe in meinem Leben mehr als einmal gelernt, dass sich das Schicksal nicht um einzelne Personen schert. Wenn die Verteidigungsforts wieder funktionieren, können wir die Raumer besiegen. Das rettet die Leben der Menschen auf Pearl, der Besatzung der Schiffe dort draußen und allen hier an Bord von NOVA. Es gibt keine andere Möglichkeit."
    "Sie haben recht", sagte Alpha 365 abrupt. Für einige Sekunden glaubte Tess, so etwas wie eine Emotion auf dem Gesicht des genetisch gezüchteten Menschen zu erkennen. Doch die Regung verschwand so schnell wie sie gekommen war. "Viel Glück."
    "Danke", sagte Tess.
    Sie wandte sich um, und betrat die Kommandobrücke.
     
    *
     
    "Schilde sind bei vier Prozent", meldete Akoskin.
    "Ich rotiere das Schiff", sagte Lieutenant Task. Seine Finger glitten über die Navigationskonsole, worauf die HYPERION sich langsam drehte.
    Eine Minute später wandte der Interlink-Kreuzer den anfliegenden Schiffen die Heck-Sektion entgegen und die rückwärtig ausgerichteten Torpedos begannen zu feuern. Da die Torpedorohre sich nur jeweils um neunzig Grad drehen konnten, war es nicht möglich, alle Rohre auf einen Vektor auszurichten.
    "Heckschilde bei fünfundneunzig Prozent", sagte Lieutenant Commander Akoskin. "Beschuss wird fortgesetzt."
    Mittlerweile hatte die HYPERION schwere Schäden davongetragen. Der Interlink-Antrieb war ausgefallen, sie hatten die Hälfte der Torpedowerfer verloren und insgesamt zwölf Hüllenbrüche in diversen Sektionen. Zudem war der Phasenfunk ausgefallen.
    Die aktuelle Verlustliste war auf fünfzehn Personen angewachsen. Acht davon gehörten dem Schadenskontrollteam an und hatten sich zum Zeitpunkt neuer Einschläge in bereits beschädigten Bereichen aufgehalten.
    "Sir!" Das Gesicht von Lieutenant Nurakow war bleich. "Der zweite Kreuzer ..."
    "Greift er ebenfalls an?"
    "Negativ, Sir." Sein Ortungsoffizier blickte noch einmal auf seine Konsole, bevor er sich Jayden zuwandte. "Das

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