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Suche nicht die Suende

Suche nicht die Suende

Titel: Suche nicht die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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benötigen. Es würde ihm einfach nicht in den Sinn kommen, dass Alex fähig sein könnte, sie ihm zu geben. »Ich verstehe. Also hast du es … nur so zum Spaß verkauft?«
    »Dieser Besitz hing mir wie ein Mühlstein um den Hals, und das weißt du ganz genau. Die Pachterträge fallen seit fünf Jahren in Folge. Kaum ein Pächter ist davon verschont geblieben.«
    »Richtig.« Aber wann hatte Gerard angefangen, sich mit solchen finanziellen Weisheiten zu beschäftigen? Er war ein einziger knarzender Anachronismus, der seine Freizeit in muffigen Herrenclubs verbrachte, wo er gegen das Abgleiten der Nation in die kapitalistische Barbarei wetterte. Sein einziger Trost war, wie er oft sagte, dass sich das meiste von Englands Boden noch in zivilisierter Hand befand. Dass er eine ansehnliche Menge dieser geheiligten Substanz verkauft hatte, ließ die Vermutung einer Vielzahl von Möglichkeiten zu, aber keinesfalls etwas so Rationales wie eine kluge ökonomische Entscheidung.
    Gerards Gesicht wurde noch röter. »Was kümmert dich das überhaupt? Die Zwillinge haben niemals auch nur eine Nacht dort verbracht. Und Gott weiß, dass ich dich zu keinem Zeitpunkt habe gut über diesen Ort reden hören.«
    »Nein, ich hege tatsächlich keine besondere Liebe für Heverley End.« Als Kind war es für Alex ein Gefängnis gewesen – das Haus mit den dumpf widerhallenden Wänden, in das er monatelang verbannt worden war, als seine Atemprobleme schlimmer geworden waren. »Aber du musst zugeben, die Entscheidung wirkt doch seltsam. Darüber hinaus war doch klar, dass Bel und Caro durch Gerüchte davon erfahren. Wenn du über Peinlichkeiten diskutieren möchtest, könnte ich mir vorstellen, dass dieser Verkauf der Sache mit der Sängerin einen harten Kampf bieten wird.«
    Gerard warf einen Blick auf seine halb fertige Rede, seine kräftigen Finger verhakten sich ineinander, dann löste er sie wieder und ballte sie zur Faust. Schließlich legte er sie abrupt auf seinen Schoß. Wie Geheimnisse, die versteckt werden sollen, dachte Alex.
    Diese Geste weckte ein unangenehmes Gefühl in ihm, dem er aber nicht näher nachspüren wollte. Falls Gerry sein Mitleid erwartete, dann wollte er die Ursache gar nicht wissen. Anders als seine Geschwister hatte er kein Vergnügen daran, sich Sorgen zu machen. Es war eine nutzlose Übung, durch die nichts gewonnen wurde. »Nenne mir das Problem«, sagte er sachlich. »Ich werde es in Ordnung bringen.« Schließlich war dies der Grund, aus dem er hergekommen war, obwohl er eigentlich auf halbem Wege um die Welt sein sollte, um sich um seine eigenen Geschäfte zu kümmern.
    »Hör zu, Alex: Du wirst dich da heraushalten.«
    »Wenn ich das nur könnte. Leider habe ich den Zwillingen versprochen, den Besitz zurückzukaufen.« Und er war entschlossen, diese Reise nicht vergebens gemacht zu haben.
    Sein Bruder starrte wie versteinert auf das Ölgemälde.
    Alex atmete durch, um seine Ungeduld zu zügeln. »Barrington wird einen erheblichen Profit machen, wenn er es mir verkauft«, sagte er gleichmütig. »Mein letztes Gebot war das Doppelte von dem, was er dir gezahlt hat. Doch erweist es sich als bemerkenswert schwierig, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Bis jetzt habe ich ihm vier Briefe geschickt und keine Antwort bekommen. Ich hatte gehofft, du könntest unsere Bekanntschaft vermitteln.«
    »Alex.« Gerard sah ihm in die Augen. »Ich sagte, halt dich da raus.«
    Was zur Hölle ging hier vor? »Vielleicht werde ich das tun«, sagte er mit einem Schulterzucken. »Ich bin von Natur aus bequem, wie du weißt.« Als sein Bruder schnaubte, lächelte er schief. »Nenn mir einen Grund dafür, mich herauszuhalten, Gerry.«
    Gerards Schnauben dämpfte sich zu einem höhnischen Grinsen – demselben verdammten höhnischen Grinsen, das jeder erstgeborene Sprössling geerbt hatte, dem Alex zu seinem Pech je begegnet war. »Es scheint ganz so, als müsse ich dich an eine sehr grundlegende Tatsache erinnern«, sagte er durch die zusammengebissenen Zähne. »Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig –«
    »Dafür sei Gott gedankt«, sagte Alex. »Ich hab ohnehin schon zu wenig Zeit.«
    Gerry schlug mit der Hand auf den Schreibtisch. »Witzig!«, spie er aus. »Du bist sehr witzig, Alex, ohne Zweifel. Ein richtiger Familienclown. Das Land gehört mir, also kann ich darüber verfügen. Du kannst ja die Zwillinge daran erinnern, wenn es dir gefällt. Und in meine Angelegenheiten darfst du dich an dem Tag einmischen, an dem

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