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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Streifenwagen, der in der Feuerwehreinfahrt vor dem Gebäude stand und beobachtete sie grinsend. Er hielt ermutigend den Daumen hoch und lachte, als Al Jackson ihm sagte, er solle zur Hölle fahren.
    »Warum machst du bloß immer wieder mit, Al, wenn es dich so zurichtet?«
    »Was ist denn das für eine dämliche Frage?« konterte Jackson.
    »O ja, fast hätte ich’s vergessen – du hast früher Football gespielt, zu viele Schläge auf den Kopf.«
    »Wenigstens waren wir vernünftig genug, Helme
    aufzusetzen«, neckte ihn Noogie.
    »Willst du damit sagen, dass es für dein Gesicht keine 71
    Entschuldigung gibt?«
    Noga knurrte und winkte sie weiter.
    »Was ist denn los, Noogie?« fragte Bill Lennox und hievte den Riemen seiner Tasche über die Schulter. »Hast du Olie beim Zuschnellfahren mit der Eismaschine erwischt?«
    Alle lachten, aber ihre Blicke glitten vorbei an Noga, zu Mitch und Megan, die gerade den Gehsteig hochstapften.
    »Guten Abend, Mitch«, rief Jackson und hob seinen Stock zum Gruß.
    »Verbrechenswelle auf der Eisbahn?«
    »Ja, wir hatten wieder eine Beschwerde, dass dein
    Schlagschuß kriminell ist.«
    Die Gruppe brüllte vor Lachen, Mitch behielt sie im Auge, bis sie außer Hörweite waren, dann wandte er sich an seinen Beamten.
    »Officer Noga, das ist Agent O’Malley …«
    »Wir kennen uns«, sagte Megan ungeduldig und klopfte mit dem Fuß gegen den festgebackenen Schnee auf dem Gehsteig, um sowohl Energie abzulassen als auch ihre Zehen vor dem Absterben zu bewahren.
    Sie ließ den Blick über den Platz schweifen. Die Eishalle stand am Ende einer Straße einigermaßen entfernt von den
    Wohnhäusern am südöstlichen Ende der Peripherie von Deer Lake, eine halbe Meile vom Interstate Highway. Hinter der Insel aus künstlichem Licht, die den Parkplatz einschloss, war die Nacht schwarz, etwas bedrohlich, auf jeden Fall abweisend. Auf der anderen Seite einer Wand aus verwucherten kahlen Büschen erstreckte sich der Jahrmarktsplatz von Park County über ein Feld, mit einer Ansammlung alter, leerstehender Gebäude und einer hochaufragenden Tribüne. Er sah verlassen und irgendwie unheimlich aus, als während die Schatten von dunklen Geistern bewohnt, die nur von Karnevalslichtern und Menschenmassen 72
    verjagt werden konnten. Selbst wenn sie in die andere Richtung, zur Stadt, schaute, überkam Megan ein Gefühl von Verlorenheit.
    »Geht’s um diesen verschwundenen Jungen?« fragte Noga.
    »Hannah Garrisons Junge, Josh. Sie sollte ihn hier abholen.
    Ich dachte mir, wir schaun uns mal hier um, reden mit Olie …«
    »Wir sollten Uniformierte losschicken, die sich in den Wohnhäusern umhören«, unterbrach ihn Megan, was ihr einen giftigen Blick von Mitch und erstaunte Eulenaugen von Noga einhandelte. »Sie sollten rausfinden, ob die Nachbarn den Jungen oder irgend etwas Ungewöhnliches gesehen haben. Mit der Suche fangen wir am besten auf dem Jahrmarktsplatz an, sobald wir diesen Bereich gesichert haben.«
    Mitch hatte versucht, ihr den Babysitterjob aufzuhalsen, hatte vorgeschlagen, sie solle bei Hannah bleiben und sie moralisch unterstützen, während sie auf Nachricht von Josh warteten. Sie hatte ihn informiert, dass moralische Unterstützung nicht in ihrer Berufsbeschreibung stünde und hatte dann vorgeschlagen, eine Freundin anzurufen, die bei Hannah bleiben und ihr beistehen sollte; noch einmal alle Freunde anzurufen, um Josh vielleicht doch irgendwo ausfindig zu machen. Am Ende hatte Mitch Natalie angerufen, die in Hannahs Viertel wohnte.
    Er fixierte sie mit eisigem Blick, holte tief Luft und sagte dann verdächtig ruhig zu seinem Beamten: »Geh rein und hol Olie her. Ich komm gleich nach.«
    »Bin schon weg.« Noga entfernte sich eilig, froh, aus der Schusslinie zu entwischen.
    Megan wappnete sich im Geiste für das bevorstehende
    Scharmützel.
    Mitch starrte sie mit vorgeschobenem Kinn an, seine Augen dräuten tief und dunkel unter seinen Brauen hervor. Sie fühlte die Spannung, die er wie Wellen ausstrahlte.
    »Agent O’Malley«, sagte er, seine Stimme war kalt wie die 73
    Luft und täuschend, gefährlich sanft, »wessen Ermittlung ist das?«
    »Ihre«, erwiderte sie ohne zu zögern. »Und Sie bauen Scheiße damit.«
    »Sehr diplomatisch ausgedrückt.«
    »Ich werde nicht für Diplomatie bezahlt«, sagte sie, obwohl sie verdammt genau wusste, dass sie das sehr wohl wurde. »Ich werde bezahlt für Fragen, Beraten und Ermitteln. Ich rate Ihnen zu ermitteln, Chief, anstatt auf Ihrem Hintern

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