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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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Vergleich zu den üblichen Häusern Newports. Wir haben geackert wie die Teufel, die Schiffe gewartet, sind rausgefahren, und abends wurde der ganze Papierkram erledigt.“ Er lächelte gequält, bevor er fortfuhr.
    „Eddie … hatte dieselben Träume wie ich. Eine Menge Leute dachten, ich wäre verrückt. Das tun sie immer noch, aber jetzt bin ich reich, also heißt es eher exzentrisch. Ich recherchiere die geschichtlichen Details, Eddie und ich … wir verfolgen die Spuren Bridgewaters. Er war auf dem Weg nach Süden mit Depeschen für den Kontinentalkongress und einem Schiff voller englischer Münzen. Er schaffte es, seine Fracht zu verstecken, bevor er von den Briten geschnappt wurde. Sie hängten ihn, ohne dass er sein Versteck vorher verraten hätte. So was nennt man Mut. Verstehen Sie? Ich glaube nicht, dass er einfach nur das Geld retten wollte. Wie ich sagte, die Briefe, die er dabeihatte, wären für manche seiner patriotischen Mitkämpfer das Todesurteil gewesen. Deshalb starb er, ohne einen Ton zu sagen. Das nenne ich Ehrgefühl. Wirkliches Ehrgefühl. Ich habe immer davon geträumt, dieses Versteck zu finden und vielleicht sogar ein Buch darüber zu schreiben.“ Er lachte leise. „Hören Sie. Ich bin ein alter Mann, der nur Unsinn brabbelt. Dabei nutze ich nur die Situation aus, dass eine schöne junge Frau neben mir sitzt und keine andere Wahl hat, als mir zuzuhören.“
    „Nein, ich finde das alles sehr faszinierend“, versicherte Caer ihm.
    „Aber Sie haben noch andere Patienten“, erinnerte er sie.
    „Die Etage ist gut besetzt. Es ist schon okay, wirklich. Glauben Sie mir, wenn jemand mich braucht, wird er mich finden.“
    Seine Geschichte war tatsächlich faszinierend. Caer mochte diesen Mann, und sie genoss es, hier bei ihm am Bett zu sitzen. So richtig verstand sie allerdings nicht, warum er sich eine Frau wie Amanda ausgesucht hatte. Aber wer war sie, um darüber zu urteilen?
    „Ich mache mir wirklich Sorgen um Eddie“, sagte er erneut, und in seinem Blick lag eine tiefe Traurigkeit. Als er bemerkte, wie sie ihn musterte, versuchte er sich wieder stark zu geben. Aber er konnte seine Besorgnis nicht vor ihr verbergen. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass ihm etwas zugestoßen ist. Ich bin es ihm schuldig, herauszufinden, was passiert ist“, fügte er entschlossen hinzu. „Sie haben das Schiff gefunden … und kein Zeichen von Eddie. Ich muss zurück. Es hätte mir gleich auffallen müssen, dass was nicht stimmt. Alle kamen zu unserer Abschiedsfeier, nur Eddie fehlte. Er hat noch nie eine Party versäumt, und er hat uns versprochen zu kommen … es muss etwas Schlimmes passiert sein. Vielleicht versteckt er sich auch.“
    „Verstecken? Warum?“
    Sean wedelte schwach mit der freien Hand. „Wer kann das schon sagen? Ich weiß nur, dass ich dringend nach Hause zurückmuss. Obwohl ich ja fürchte, dass ich dort nirgends so eine Krankenschwester finden werde wie Sie.“
    Im Stillen stimmte sie ihm zu. Nein, er würde sicher keine „Krankenschwester“ wie sie finden. Entschlossen, auf der Stelle das Thema zu wechseln, sagte sie: „Erzählen Sie mir von Ihrer Familie.“
    „Familie. Ja, das ist letztendlich das, was zählt“, erwiderte er leise.
    Ein seltsames Gefühl überkam sie bei diesen Worten. Plötzlich verspürte sie den sehnlichen Wunsch, zu einer Familie zu gehören, und dass jemand auch von ihr so liebevoll sprach. Das Leben in einer richtigen Familie hatte sie nie kennengelernt.
    „Das war es, was mich zurückgerufen hat“, sagte er.
    „Wie bitte?“
    Er blickte leicht verlegen zu ihr hoch. „Es war seltsam. Als ich hierher gebracht wurde – ich meine, ins Krankenhaus. Wahrscheinlich hatte ich so eine Art Traum. Aber ich dachte, ich wäre wieder ein Junge, der in den Bergen wohnt. Mir war gar nicht mehr so im Gedächtnis gewesen, wie sehr die Bezeichnung Smaragdinsel für dieses Land zutrifft. Der Wind heulte richtig. Und ich rannte zu dem Cottage, in dem ich aufgewachsen bin. Dann hörte ich jemanden – ich glaube, es war meine Mutter – ein altes irisches Lied singen, in diesem urtümlichen schmachtenden Gälisch. Die Sonne ging bereits unter. Es war ein Feuerwerk von Farben. Und dann fielen Schatten darüber, aber ich fürchtete mich nicht, obwohl ich wusste, dass ich das eigentlich sollte. Es war wunderschön, und ich hatte das Gefühl, ich könnte ewig rennen … Aber dann hörte ich die Stimme meiner Tochter. Plötzlich wurde mir klar, dass ich mich in

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