Suendhaft
daraufhin meinte er, er müsse mich aus einem Flugzeug schubsen. Nachdem ich dieses Attentat ganz knapp überlebt habe, hat er versucht, das Ganze mit körperlicher Zuwendung wieder gut zu machen. Leider ist ihm das nicht ganz geglückt!“
„Du Biest“, meint Marcus und kneift mir leicht in den Oberschenkel. „Ich war scheinbar noch viel zu nett zu dir!“
„Au.“
Liam lacht. „Ihr seid wirklich ein lustiges Pärchen. Was hast du gemacht, Marcus? Warst du mit ihr Fallschirmspringen?“
Marcus verzieht das Gesicht zu einem Grinsen und nickt.
„Ich fand, es war an der Zeit, dass Caroline sich mal was traut!“
„An der Zeit, dass ich mich was traue? Ich finde es schon ziemlich mutig von mir, dass ich meine Zeit mit euch merkwürdigen Typen verbringe“, erwidere ich verärgert.
Liam legt den Finger an die Lippen und deutet zur Bühne. „Pst, es geht los!“
„Das macht mich echt an, mich mit dir zu streiten“, flüstert Marcus mir ins Ohr und streichelt dabei meinen Oberschenkel. „Ich wäre jetzt viel lieber mit dir im Bett und würde dich besinnungslos vögeln.“
Ich muss lächeln. Er hat recht. Mir macht das Ganze auch Spaß. Wäre Marcus mein fester Freund, würde das bestimmt ganz schön nerven, aber so macht es mich irgendwie an. Ich hätte auch nichts dagegen, diesen Raum voller Menschen gegen ein Bett mit Marcus und Liam darin zu tauschen. Bei dem Gedanken an den gestrigen Abend fühle ich ein angenehmes Kribbeln in meinem Unterleib. Mein Gott, ich werde noch süchtig nach Sex, denke ich.
Warum sind wir eigentlich noch hier, wenn wir den Abend doch auch anders verbringen könnten? So viel Zeit bleibt mir ja nicht mehr mit diesen abgedrehten, überaus anziehenden Freaks.
Bevor ich die Frage stellen kann, was wir hier eigentlich machen, erwacht die Bühne zum Leben. Ein Mann, vermutlich der Chef der Game Firma, erzählt ein paar Dinge über das neue Seelenwelt Spiel. Ich gähne. Konsolenspiele interessieren mich herzlich wenig. In der Wohnung der Männer habe ich auch keine Konsole entdecken können. Eigentlich erschienen sie mir auch nicht wie Typen, die jeden Abend irgendwelche Games zocken. Also: Was wollen wir hier?
Die Frage beantwortet sich von selbst, als plötzlich ein zweiter Mann im schwarzen Anzug die Bühne betritt und vor dem Flügel Platz nimmt. Das ist doch – Alexander!
„Ist das Alexander?“, flüstere ich Liam ins Ohr.
„Ja, klar. Deshalb sind wir hier“, flüstert er zurück. „Alex hat die Musik für das Seelenwelt Spiel komponiert.“
Aha, denke ich. Meine Vermutung, dass Alexander irgendetwas mit Musik macht, stimmte also.
Ich freue mich, ihn zu sehen. Er war sehr nett zu mir. Mal sehen, was er kann, denke ich und lehne mich entspannt zurück. Auf der Leinwand werden nun Filmsequenzen des Spiels gezeigt und Alexander beginnt zu spielen.
Ich schließe die Augen und genieße die Musik. Wunderschön, denke ich.
Alexanders Musik ist dermaßen gefühlvoll, dass sie meine Seele berührt. Ich merke, dass ich eine Gänsehaut bekomme.
„Schön, oder?“, flüstert Liam.
„Ja, wunderschön“, nicke ich.
„Deshalb wollte ich dich mitnehmen. Damit du das hier hören kannst. Alexander fühlt die Musik. Er ist der wunderbarste, einfühlsamste Mensch, den ich kenne.“
10
Ich weiß genau, warum Liam mich mit zu dieser Party genommen und warum er mich heute den ganzen Tag mit Marcus alleine gelassen hat. Ich bin ja nicht dumm. Er wollte mir seine Freunde schmackhaft machen. Und ich muss zugeben, dass ihm das auch gelungen ist. Das Gefühl, mich nicht auf einen einzigen Mann festlegen zu müssen, sondern sie alle haben zu können, ist unbeschreiblich. Ich hätte das vorher nie gedacht, aber ich fühle mich so stark und attraktiv, wie lange nicht mehr. Tobias hat mich in den letzten Monaten, in denen ich mit ihm zusammen war, kaum wahrgenommen. Umso mehr genieße ich nun die Aufmerksamkeit der Jungs.
„Hier, für dich“, meint Liam und reicht mir ein Glas Prosecco.
Die Vorführung ist beendet und wir sind nun in einen anderen Raum, in dem ein gigantisches Buffet aufgebaut ist. Wir haben uns einen Stehtisch in einer ruhigen Ecke gesucht und essen ein paar Köstlichkeiten.
Alexanders Auftritt war ein voller Erfolg. Der Applaus wollte gar nicht enden. Natürlich galt der Beifall auch dem Seelenwelt Spiel, aber noch im Hinausgehen habe ich gehört, wie die Leute von der wunderschönen Musik geschwärmt haben.
„Hey, na ihr. Hat
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