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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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die er erst durchsuchen und dann entsorgen musste, bevor er das Hotel verlassen konnte.«
    »Was hat er getan, nachdem er Paul erschossen hatte? Wo ist er hingegangen?«, fragte Doug.
    »Das weiß ich nicht mehr«, erwiderte Julie. »Ich war… nach dem Schuss weiß ich praktisch nichts mehr.«
    Sanford sagte: »Die anderen drei im Aufzug waren ebenfalls zu geschockt, um mitzubekommen, wohin er lief, Mr Wheeler. Der junge Mann meint, bis er sich wieder halbwegs gefasst hatte, sei der Schütze verschwunden gewesen. Er drückte noch einmal auf den Knopf fürs Erdgeschoss. Er wusste nicht, was er sonst tun sollte.«
    »Er hätte versuchen können, den Mann zu verfolgen.«
    »Das kannst du ihm nicht vorwerfen, Doug«, ermahnte Julie ihn leise. »Er war bestimmt völlig verängstigt. Er hatte eben zusehen müssen, wie Paul in den Kopf geschossen wurde.«
    Wieder sagte länger niemand ein Wort. Sanford klickte mit dem Kugelschreiber. »Also, wenn Sie sich an sonst nichts erinnern…«
    »Doch«, bemerkte Julie plötzlich. »Er hatte keine Schuhe an. Ist das noch jemandem außer mir aufgefallen?«
    »Einer der Frauen aus Nashville«, bestätigte Sanford. »Sie sagte, er sei in Socken gewesen.«
    »Auch das ist nur eine Vermutung«, sagte Kimball, »aber wahrscheinlich wusste er, dass Schuhe, vor allem Sportschuhe, Abdrücke hinterlassen, die sich später abnehmen lassen.«
    »Hat er denn Fußabdrücke hinterlassen?«, wollte Julie wissen.
    »Unsere Spurensicherung hat keine gefunden. Nein.« Doug atmete seufzend aus. »Anscheinend hat er an alles gedacht.«
    »Nicht an alles, Mr Wheeler«, widersprach Sanford. »Es gibt kein perfektes Verbrechen. Ich bin zuversichtlich, dass wir ihn kriegen.«
    Kimball bekräftigte die optimistische Prognose ihres Partners. »Verlassen Sie sich darauf.«
    Sanford wartete ab, ob noch jemand etwas sagen wollte, und meinte dann: »Das wäre dann vorerst alles, Ms Rutledge. Würden Sie Ihre Aussage jetzt unterschreiben?«
    Sie tat es, ohne zu zögern, dann führten die beiden Detectives sie und Doug hinaus. Als sie durch den Korridor zum Aufzug gingen, nahm Kimball ihren Arm. »Möchten Sie vielleicht lieber die Treppe nehmen, Ms Rutledge?«
    Julie war dankbar für ihre Einfühlsamkeit. »Danke, aber nein. Es geht schon.«
    Sanford erklärte Doug eben, dass er benachrichtigt würde, sobald der Gerichtsmediziner mit seiner Arbeit fertig war und der Leichnam für die Beerdigung an die Familie übergeben werden konnte.
    »Ich würde gern so schnell wie möglich wissen, wann das sein wird«, sagte Doug. »Wir müssen eine Menge organisieren.«
    »Natürlich. Wir würden uns gern auch mit den anderen Familienmitgliedern unterhalten. Ihrer Frau. Ihrem Sohn. Am liebsten morgen.«
    Doug blieb stehen und sah ihn an. »Wieso das?«
    »Routine. Falls Ihr Bruder Feinde hatte…«
    »Hatte er aber nicht. Alle liebten Paul.«
    »Bestimmt. Trotzdem könnte jemand aus seiner Umgebung etwas wissen, von dem er nicht ahnt, dass es relevant ist.«
    »Wie sollte irgendjemand etwas wissen? Das war ein zufälliger Raubüberfall.«
    Sanford sah kurz Kimball und dann wieder Doug an. »Im Moment gehen wir davon aus. Trotzdem müssen wir alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.«
    Doug schien schon etwas darauf erwidern zu wollen, entschied sich dann aber dagegen. Er sagte: »Ich versichere Ihnen, dass Julie und ich, dass meine ganze Familie alles tun wird, um Ihnen bei den Ermittlungen zu helfen.«
    »Sie müssen eine Tragödie durchmachen, und Sie trauern, Mr Wheeler. Wir stören Sie in Ihrer Trauer. Das weiß ich, und es tut uns leid.« Trotz der Entschuldigung erklärte Sanford Doug, dass er am nächsten Vormittag anrufen würde, um ein Treffen zu vereinbaren. »Ms Rutledge«, wandte er sich an Julie. »Vielleicht werden wir uns bei Ihnen auch noch einmal melden.«
    »Ich habe Ms Kimball meine Adresse und Telefonnummer gegeben. Ich stehe zu Ihrer Verfügung, wann immer Sie mich brauchen.«
    Falls sie die Nacht überlebte, dachte sie. Sie war so erschöpft, dass sie sich kaum noch bewegen konnte, trotzdem erschreckte sie die Aussicht, nach Hause zu fahren, ins Bett zu kriechen und die Lichter auszumachen. Wie sollte sie je wieder Schlaf finden, wo sich die Erinnerung an Pauls grauenvollen Tod so unauslöschlich in ihr Gedächtnis geätzt hatte?
    Als hätte Kimball ihre Gedanken gelesen, fragte sie, ob sie jemanden hatte, der bei ihr blieb. Julie schüttelte den Kopf. »Wir könnten eine Polizistin…«
    »Nein danke«,

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