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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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allein da draußen verbringen muss .«
    »Wieso? «
    Hannah senkte die Augen und sprach flüsternd weiter. »Ihr Papa lässt sie ganz allein, wenn er über Nacht in Mobile bleibt. jedenfalls hat er das letzte Nacht getan.«
    »Dieser Halunke!« Jacob sprang wieder auf die Füße und warf dabei seinen Stuhl um. In den Tiefen seiner Augen brannte ein loderndes Feuer. »Sag Zeke, er soll mein Pferd nehmen und in die Stadt reiten. Er soll mir Sam Anderson und William She r rington bringen. Und sag ihm, dass er reiten soll, als sei der Teufel hinter ihm her! Kapiert, Hannah?«
    »Ja.« Zum ersten Mal lächelte sie.
    »Nun geh schon! Komm anschließend wieder, und erzähl mir den Rest.«
     
    Erst kurz vor Einbruch der Dämmerung torkelte William Sherrington unangemeldet in Jacobs Arbeitszimmer. Seine Kleider waren verschmutzt und krumplig und seine ausgeleierten Hosen fleckig. Sein leuchtend rotes Haar war in der Mitte gescheitelt und mit einem widerlich riechenden Öl an den Kopf geklatscht. Durch das Weiß seiner Augäpfel zogen sich Adern, die mindestens so rot waren wie sein Haar.
    »Was, zum Teufel, soll das heißen, dass Sie mich durch Ihren Nigger holen lassen?« legte William Sherrington los. »Ich habe Sie vor fünf Jahren gewarnt, dass ich ... «
    »Halten Sie den Mund, Sherrington, und setzen Sie sich!« knurrte Jacob. »Vor fünf Jahren haben Sie mich erpresst und mir gedroht, zu meinen Söhnen zu gehen und ihnen von Charissa und mir zu erzählen, wenn ich Sie Angela nicht nach Ihrem Gutdünken großziehen lasse. Damals habe ich einen Rückzieher gemacht, als Narr, der ich war, doch zu der Zeit war Angela noch nicht in Gefahr. «
    »Wieso Gefahr?«
    Jacob stand von seinem Stuhl auf, sein Gesicht eine Unwetter verkündende Maske. »Glauben Sie, Sie können sie unbeaufsichtigt zu Hause lassen und Ihre Sauftouren machen, ohne dass ihr etwas passiert? Ich hätte Ihnen nicht Zeke auf den Hals hetzen sollen, sondern das Gesetz.«
    William Sherrington erbleichte unter seiner sonnengebräunten Haut. »Was ist denn passiert?«
    »Nichts - für diesmal, aber das ist nicht Ihnen zu verdanken. Angela wäre beinah von diesem jungen Affen vergewaltigt worden - Billy Anderson. Vergewaltigt, um Gottes willen! Sie haben mir gedroht, Sherrington, aber jetzt verspreche ich Ihnen eines: Wenn Sie dieses Mädchen noch einmal allein lassen, bringe ich Sie ins Gefängnis. Das ist mein letztes Wort. Und glauben Sie bloß nicht, ich könnte das nicht arrangieren.«
    »Jetzt hören Sie mal ... «
    Jacob zog die Augenbrauen hoch, und William verstummte. »Wollen Sie mir erzählen, dass ich mich irre? Dass Sie Angela nicht sich selbst überlassen haben?«
    William Sherrington sah unbehaglich auf seine Füße. »Na ja, vielleicht war ich ein bisschen zu lässig, aber schließlich kann das Mädchen für sich selbst sorgen.«
    »Mein Gott, sie ist erst vierzehn! Sie sollte gar nicht erst in die Lage kommen, für sich selbst sorgen zu müssen! Sie sind absolut ungeeignet, sie großzuziehen, und das wissen Sie ebenso gut wie ich!«
    »Sie können sie mir nicht wegnehmen. Ich brauche sie - ich will sie bei mir haben. Sie ist das einzige, was ich noch habe, seit ihre Mutter mir davongelaufen ist«, sagte William pathetisch.
    »Ich habe mich erboten_ sie in eine Schule zu schicken. Dieses Angebot besteht weiterhin. Dort wäre sie am besten aufgehoben«, sagte Jacob, obwohl er wusst e, dass sein Angebot auf Ablehnung stoßen würde.
    »Wir nehmen keine Almosen an, Maitland. Das habe ich Ihnen oft genug gesagt. Angela braucht keine Schulbildung. Sie wäre hinterher nur unzufrieden mit dem, was sie hat.«
    »Sie sind ein Dummkopf, Mann!« rief Jacob wütend aus. »Ein verbohrter Dummkopf!«
    »Mag sein, aber Angie bleibt bei mir, und wenn Sie versuchen sollten, sie mir wegzunehmen, mache ich mächtigen Stunk.«
    Jacob seufzte. »Sie haben meine Warnung gehört, Sherrington. Falls Angela auch nur irgendetwas zustoßen sollte, geht es Ihnen ans Leder.«
    Jacob sah William Sherrington nach, der aus seinem Zimmer stapfte. Wenige Minuten später stieg erneut Wut in ihm auf, als Hannah Sam Anderson ankündigte.
     

5
    Die Sonne war untergegangen, als Angela in der Stadt eintraf. Sie war den ganzen Nachmittag gelaufen und hatte sich dicht am Fluss gehalten, um jede Begegnung zu vermeiden. Sie liebte den Fluss . Im Februar letzten Jahres hatte er sie und ihren Vater bis nach Montgomery gebracht, wo Jefferson Davis als erster Präsident der Konföderierten

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