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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Burton
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dunklen, lockigen Haaren und warmen braunen Augen wie geschmolzene Schokolade. Sein Gesichtsausdruck und seine Haltung vermittelten eine Aufrichtigkeit und Offenheit, die entwaffnend waren. Es war der Mann vom Brunnen, der mich eine Schönheit genannt und aufgefordert hatte, mich ihnen anzuschließen. Sein Englisch mit einem amerikanischen Akzent weckte eine Erinnerung in mir, die ich jedoch nicht greifen konnte. Ich hatte das Gefühl, ihm schon einmal begegnet zu sein.
    »Ein Russe hat sie vor ein paar Monaten für uns angebracht«, sagte er und hob eine Weinflasche zum Mund.
    »Für uns?«
    »Nun, für den Seigneur des Ombres. Ich bin lediglich ein …
Langzeit-Mieter, sozusagen.« Er wies mit der Flasche auf die Spiegel und sagte: »Sie sind nur halb versilbert. Wenn man aus einem dunkleren Raum in einen hell erleuchteten blickt, kann man hineinsehen, aber die Personen im Raum sehen nur ihr Spiegelbild.«
    »Sie weiß also gar nicht, dass sie beobachtet wird?«, fragte ich mit leiser Stimme. »Das ist ja schrecklich. Das ist …«
    »O doch, das weiß sie. Jeder weiß, was es mit dem Boudoir des Miroirs auf sich hat. Es gibt eine Warteliste für diesen Raum. Sie wären überrascht, wie viele Menschen eine exhibitionistische Ader haben. Man kann den Raum für eine ganze Nacht oder aber für ein ›Nickerchen am Nachmittag‹, so wie jetzt, buchen. Ich bin übrigens Inigo.« Er reichte mir so nonchalant die Hand, als befänden wir uns auf einer Dinnerparty an der Fifth Avenue.
    »Emily Townsend.«
    »Ich weiß.«
    »Entschuldigung, aber sind wir uns schon vorgestellt worden ?«
    »Nicht dass ich wüsste. Fanny Caddingdon sagte mir Ihren Namen, als ich fragte, wer das hübsche neue Mädchen sei. Sie haben nicht zufällig amerikanische Zigaretten dabei?«
    »Leider nein.«
    Eine Tür auf der anderen Seite des »Boudoirs der Spiegel« öffnete sich langsam, und ein Mann schlüpfte hinein. Er war etwa dreißig und sah nett aus, hatte jedoch ein gefährliches Glitzern in den Augen, bei dem es mir kalt den Rücken herunterlief.
    Inigo klopfte mir leicht auf die Schulter und sagte: »Das gehört alles zu dem, was Lucinda sich erhofft hat, als sie um diesen Raum gebeten hat.«
    »Sie meinen, es ist inszeniert?«
    »O nein. Wenn jemand das Boudoir gebucht hat, dann handeln
die anderen Gäste für gewöhnlich untereinander aus, welche Person oder vielleicht auch welche Gruppe überraschend zu Besuch kommt. Aber die Person im Boudoir hat keine Ahnung, wer es sein könnte. In der Ungewissheit liegt ja gerade der Reiz. Dieser Mann ist Theodore Newton. Er und Lucinda sind Amerikaner. Sie waren früher einmal ein Liebespaar, aber ich habe gehört, sie hätte ihn vor ein paar Jahren gegen ein älteres, reicheres Modell eingetauscht. Seit sie hier sind, versucht er die alte Flamme wieder zu entzünden, aber bis jetzt hat sie ihm die kalte Schulter gezeigt. Möchten Sie sich eigentlich nicht setzen?« Er wies auf einen leeren Stuhl.
    »Oh. Nein. Nein, ich, äh …«
    »Nur um sich hinzusetzen«, sagte er. »Ich meinte nicht unbedingt … Sie wissen schon.«
    Unbedingt? »Mir macht es nichts aus zu stehen.«
    Newton knöpfte seine Hose auf, zog seine Erektion heraus und rieb sie ein paarmal mit festem Griff. Eigentlich hätte ich auf der Stelle gehen sollen, aber ich blieb wie gebannt stehen. Ich hatte noch nie zuvor einen Penis gesehen, erigiert oder nicht, und ich weiß noch, dass ich völlig überrascht von seiner seidenglatten Struktur und der violett schimmernden Eichel war. Er steckte sich drei Finger in den Mund, um sie anzufeuchten, und sagte dann: »Ich wüsste zu gerne, was du jetzt denkst, Luce.«
    Sie keuchte, aber bevor sie reagieren konnte, drückte er ihr das Knie auf den Rücken und stieß die Finger in ihre Spalte. Sie schrie und bäumte sich auf, wobei sie versuchte, ihn mit der freien Hand zu schlagen.
    »Ach, willst du es mir nicht sagen?«, fuhr er fort und stieß mit den Fingern zu. »Aber so nass, wie du bist, kann ich deine Gedanken sowieso erraten. Du denkst bestimmt an all die Rubine, Smaragde und Perlen, für die du mich eingetauscht hast. Das macht dich klatschnass, was?«

    »Du Hurensohn!«
    Er öffnete den Verschluss von einer ihrer Ketten, Diamanten im Wechsel mit dicken, unregelmäßig geformten Barockperlen, und sagte: »Denkst du daran, wenn dieser vertrocknete alte Winzling in dir steckt?« Er ließ die Kette vor ihrem Gesicht baumeln. »Ich wette mit dir, du würdest am liebsten nur den Schmuck

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