ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

Vorwort
     
    Vor einigen Jahren habe ich entdeckt, woher meine hin und wieder, in letzter Zeit sogar häufiger auftretenden Kopfschmerzen kommen. Ich musste dafür keinen Arzt konsultieren, die Diagnose war eigentlich recht einfach, um nicht zu sagen logisch, und ich gestehe, da hätte ich auch früher draufkommen können. Es liegt am oftmaligen Kopfschütteln, was wiederum aus einer offenbar chronischen aber leider nicht ansteckenden Krankheit herrührt. Zudem finde ich, es ist an der Zeit, damit an die Öffentlichkeit zu gehen:
    Ja, ich leide an gesundem Menschenverstand (lat.: sensus communis)
    Und allen anderen Betroffenen möchte ich zurufen: Ihr müsst damit leben!  Denn ärgerlicherweise ist diese Krankheit nicht offiziell anerkannt und daher sucht man auch vergebens nach Wissenschaftlern, die sich der Sache annehmen und ein Gegenmittel auf den Markt bringen.
    Ich selbst habe da eine Theorie, warum dem so ist, denn wer heute mit offenen Augen durch die Welt geht, wird unfehlbar erkennen, dass sich die Anzahl der Erkrankten scheinbar dramatisch reduziert hat. Wie sonst könnten manche - man muss wohl mittlerweile sagen: Viele - TV-Formate sich nicht vor Zuschauern retten. Ebenso verwunderlich ist es, warum in Deutschland, wir schreiben aktuell den Monat November des Jahres 2011, noch immer keine Massendemonstrationen stattfinden. Angesichts der Gesamtsituation bestünde da durchaus Handlungsbedarf. Aber das ist ein anderes Thema und wird in diesem Buch nicht behandelt ... also das mit den Demos.
    Die auf den folgenden Seiten zusammengetragenen Texte sind daher aus ein paar ganz simplen Gründen entstanden. Zum einen bin ich ein humorvoller Mensch, was aus den Zeilen hoffentlich hervorgeht, und zum anderen neige ich nicht zum Amoklauf. Das vorliegende Buch ist also eine Art Selbst-Therapie, denn ich verabscheue jegliche Art von Gewalt, auch wenn die Tastatur meines Computers da sicherlich anderer Meinung ist. Ich vermute ihr wäre es lieber gewesen ich hätte mit sanftem Tastendruck ein bisschen Lyrik niedergeschrieben, anstatt wild auf die Buchstaben einzuhämmern. Aber wie heißt es so schön: Jeder muss sein Päckchen tragen. Also auch Du, liebes Keyboard!
    Der dritte und mir ganz persönlich liebste Grund ist meine Frau, die im Gegensatz zu mir nicht nur die nötige Phantasie, sondern auch das dazu passende Durchhaltevermögen besitzt, komplette Romane zu schreiben – mittlerweile vier an der Zahl. Sie hat mich entsprechend motiviert, ich vermeide bewusst das Wort „genötigt“, die Texte zusammenzustellen und als Buch zu veröffentlichen. Zum Dank habe ich ihr auch ein ganzes Kapitel gewidmet.
    Ob sie selbst unter gesundem Menschenverstand leiden, erkennen Sie übrigens dadurch, dass sie während des Lesens hin und wieder den Kopf schütteln oder herzlich lachen. Beides sind lupenreine Indizien dafür, dass sie zu dieser bemitleidenswerten Minderheit gehören. Aber das wissen sie sicherlich bereits selbst. Schon durch den Kauf dieses Buches wurden sie in den Kreis der Verdachtsfälle aufgenommen.
    Nun aber genug der einleitenden Worte, ich wünsche ihnen viel Spaß bei der Lektüre und würde mich freuen, wenn sie das vorliegende Werk, natürlich nur bei Gefallen, weiterempfehlen.
     
    Nürnberg im November 2011
     

Manager von Wortes Gnaden - Wie man dank englischen Jobtiteln wichtig wird
     
    Das Streben der Menschen nach beruflichem Erfolg und Karriere ist ja hinlänglich bekannt und mit einer ordentlichen Ausbildung und dem nötigen Fleiß und Ehrgeiz lässt sich so einiges erreichen. Auch der Einsatz von Ellenbogen und die schöne Bezeichnung Mobbing haben dem einen oder anderen schon zu mehr Geld in der Lohntüte, einem besseren Parkplatz und/oder einem Büro mit Fenster verholfen.
    Was aber macht der gemeine PISA-Studien-Verderber, der sich zeit seines Lebens nicht um Schule und Beruf, sondern um das Herunterladen von Handy-Klingeltönen und der Erlernung der Rapper-Sprache gekümmert hat? Irgendwann kommt wahrscheinlich auch er auf die Idee, dass es voll krass wäre, einen geilen Job zu haben, um die Homies damit zu beeindrucken und sich nen echt fetten Schlitten rauslassen zu können.
    Nun ja, mit einem abgebrochenen Hauptschulabschluss und darauf folgendem World-of-Warcraft Studium (8 Semester = 4 Jahre – Abschlusslevel 21) wird es nicht eben leicht, ins Top-Management eines börsennotierten Unternehmens aufzusteigen. Ob das erstrebenswert ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber dennoch,