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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Burton
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zurückzunehmen, und dass ich außerdem für den Rest meines Lebens auf dieser Erde eine freie Frau zu bleiben gedächte.
    Er schrie, dass er mich ruinieren und dafür sorgen würde, dass jeder in New York von meiner kleinen Affäre mit Inigo erfahren würde. »Du wirst nie wieder einen Heiratsantrag bekommen, jedenfalls nicht von einem Mann mit Rang und Namen. «
    Ich erwiderte ihm, ich hätte in der letzten Zeit einige äußerst nützliche und interessante Dinge gelernt, unter anderem auch, dass das Leben zu kurz sei, um es in einem goldenen Käfig zu verbringen. »Ich kann mein Leben durchaus alleine genießen, bestimmt besser, als wenn ich Ihre Frau wäre – oder überhaupt eine Ehefrau.«
    Ich sagte ihm, meinetwegen könne er sein Gift in ganz New York verstreuen, ich hätte sowieso vor, mich in Paris niederzulassen, wo mich niemand wegen einer kleinen Affäre verurteilen würde. »Wenn ich wählen müsste zwischen den Fesseln der Ehe oder einem ruinierten Ruf, der es mir ermöglicht, frei zu sein, dann würde ich jederzeit den ruinierten Ruf wählen.«
    Und das, lieber Rémy, ist die Geschichte, wie Deine Geliebte ihre Unschuld und ihren nervenden Verlobten verlor. – Ich
wette, es gibt nicht viele Frauen, die sogar zweimal kommen, wenn sie ihre Unschuld verlieren.
    Ach, apropos, Nils hat seine vor zwei Tagen verloren, dank meiner entschlossenen Nichte, die ihn endlich besiegt hat. Sie hat mir erzählt, das Warten habe sich gelohnt, er sei »ein Tier« und es sei der »absolute Fick« gewesen.
    Das ist für heute alles, mon cœur . Bitte denk daran, mit den kleinen Affären ins Reine zu kommen, die Du im vergangenen Jahr gehabt hast. Mit »ins Reine kommen« meine ich nicht, dass es ein Schuldbekenntnis sein soll, denn es gibt nichts, dessen Du Dich schuldig bekennen müsstest. Ich werde Dir keine Vorwürfe machen, falls Du mir erzählst, dass es andere Frauen gegeben hat. Oder sollte ich sagen, wenn Du es mir erzählst, denn ich denke langsam, es muss tatsächlich andere Frauen gegeben haben, sonst hättest Du längst schon etwas gesagt. Ich würde wirklich gerne wissen, ob auch Freunde von uns darunter sind, weil ich finde, ich habe das Recht zu erfahren, ob ich von meiner eigenen Freundin betrogen worden bin. Und ich hoffe natürlich, dass Du so viel Verstand besessen hast, Kondome zu benutzen, denn es wäre NICHT in Ordnung, wenn Du mich mit einer Geschlechtskrankheit anstecken würdest. Auch würde ich es nicht allzu freundlich aufnehmen, wenn Du einer anderen ein Kind gezeugt hättest, zumal Du dann möglicherweise heiraten müsstest. Es ist Dir doch wohl klar, dass manche Frauen Männer so in die Ehe locken. Eine offene Beziehung wie unsere kann sehr kompliziert sein, und ich weiß nicht, ob Du wirklich alle möglichen Störungen bedacht hast.
    Ich liebe Dich so sehr, Rémy. Du bist mein Ein und Alles.
    Je pense tout le temps à toi,
    Em

5
    D u bist eine verlobte Frau, um Himmels willen«, schrie Lord Hardwyck, während er die Treppe hinauf auf Emmeline zukam. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, und Spuckebläschen flogen. »Wie kannst du es wagen, wie eine gemeine Straßenhure mit diesem Zigeuner zu verkehren?«
    »Er stammt aus Atlantis!«, gab sie wütend zurück. Mit verschränkten Armen und hoch erhobenem Kopf stand sie oben im Flur. » Und ich habe nicht mit ihm verkehrt. Ich habe ihn gefickt. Ich habe ihn gefickt, Archie. Und ich habe es geliebt!«
    »Hure!«, zischte er sie an. Sein Gesicht war puterrot, seine Augen wild vor Wut. »Metze!«
    »Weil ich keine Angst habe, mein Verlangen zu befriedigen? Was dem Ganter geziemt, ziemt auch der Gans, meine ich.«
    »Du hast mich zum Narren gehalten!«, grollte Archie. Er schlang seine Hände um Emmelines Hals und drückte zu. »Dafür wirst du bezahlen, du kleines Luder. Ich bin Archibald Dickings, Baron of Hardwyck und der zukünftige Earl of Upswinge. Und wer bist du? Du bist niemand. Ein Nichts.«
    Beinahe bewusstlos hörte Emmeline Tobias von unten rufen: »Emmeline? Liebling, bist du das?«
    »Der Zigeuner.« Archie wandte sich mit wutverzerrtem Gesicht der Stimme seines Rivalen zu. Dabei taumelte er nach hinten, verlor das Gleichgewicht und krachte schreiend die steinerne Treppe herunter. Tobias drückte sich an die Wand, als er an ihm vorbeipolterte.

    Er zuckte zusammen, als Archie schließlich auf dem harten Steinboden aufprallte. »Sieh nicht hin, meine Liebe«, sagte er und hielt Emmeline auf, als sie die Treppe herunterlaufen

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