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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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zögernd in Richtung Treppe. »Soll ich Lester zum Aufräumen schicken?«
    »Ich wäre sehr dankbar«, stimmte Greville zu, »denn ich selbst habe dazu leider keine Zeit. Wenn der Kerl wieder bei Bewusstsein ist, könnte ich mir vorstellen, dass das Ministerium größtes Interesse an ihm hat. Wenn man im Verhör den richtigen Ton trifft, ist er eine wahre Goldgrube für wichtige Neuigkeiten über feindliche Geheimdienste.« Grevilles Mundwinkel zuckten grimmig. »Wir werden sehen, inwieweit die Inquisition ihre aufrechte Haltung nicht verliert, wenn man ihre eigenen Methoden bei Ihnen anwendet. Ich werde mich umziehen, und wir treffen uns in einer halben Stunde am Grosvenor Square. Wir werden die North Road nehmen. Bis zum Morgengrauen bleiben uns noch zwei Stunden.«
    Harry und Alex verließen das Haus. »Ich werde Livia bei Cornelia lassen«, meinte Alex auf ihrem schnellen Spaziergang in die Mount Street. »Es ist mir lieber, wenn sie nicht allein bleiben muss.«
    »Es könnte sein, dass sie ihre Entscheidung selbst treffen will«, widersprach Harry trocken und ließ den Blick vor seinem Haus über die Straße schweifen. Lakaien und Burschen rannten auf und ab und riefen nach den Kutschen der Gäste, die nach dem Ball aus dem Haus strömten. »Wir werden den rückwärtigen Eingang nehmen«, beschloss Harry. »Denn ich kann mich nicht mit der Verabschiedung der Gäste aufhalten.«
    Mit Livia an ihrer Seite gelang es Cornelia, die Stellung zu halten, die Gäste über die Abwesenheit ihres Ehemannes hinwegzutäuschen und sie mit den üblichen Höflichkeitsfloskeln zu verabschieden. Harry machte keinerlei Anstalten, sie zu stören; und bevor der letzte Gast aus dem Haus gegangen war, hatte er Alex Reithosen geliehen und mit ihm zusammen das Haus wieder verlassen. Lester war mit ein paar anderen Männern auf dem Weg in die South Audley Street, um dort beim Aufräumen zu helfen.
    »Wohin sind sie verschwunden?«, fragte Cornelia rein rhetorisch, nachdem der letzte Gast gegangen war.
    »Wo steckt Ellie?«, hakte Livia nach.
    »Könnte sein, dass Harry eine Nachricht hinterlassen hat.« Plötzlich wurde es Cornelia bewusst, dass sie ungeheuer erschöpft war und ihre Füße höllisch schmerzten. »Du liebe Güte, ich könnte auf der Stelle einschlafen.« Sie machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer und ließ sich in die Ecke des Sofas fallen.
    Es klopfte leise an der Tür. Ein Lakai trat ein und präsentierte ein Blatt Papier auf einem Silbertablett. Hastig riss Cornelia es an sich, als sie die Handschrift ihres Ehemannes erkannte. »Vielen Dank.« Sie schickte den Lakai fort.
    »Kann ich Ihnen sonst noch dienen, Mylady?«
    »Nein … nein, ich denke nicht. Vielen Dank.« Livia wartete ungeduldig, während ihre Freundin die Nachricht entfaltete. »Sie sind fort«, erläuterte Cornelia, nachdem der Lakai verschwunden war, »um Aurelia zurückzuholen. Das ist alles, was er sagt … typisch, Livia, es ist einfach nur typisch, und es macht mich wütend. Kein Wort darüber, was geschehen ist, wo sie steckt und warum all das …« Cornelia warf den Brief auf den Tisch vor ihr.
    Livia griff nach dem Blatt und las. »Du hattest vergessen zu erwähnen, dass Alex vorschlägt, ich solle hierbleiben, bis sie zurückkehren. Hat er seinen Sohn am Cavendish Square vergessen? Ich kann sicher nicht die ganze Nacht hier verbringen, während der kleine Alexander sich irgendwo anders in der Stadt befindet.«
    »Du solltest jemanden zu ihm schicken«, schlug Cornelia vor, »deine Kutsche steht draußen. Lass das Baby und das Kindermädchen holen. Meinst du nicht, dass wir alle zusammen die Geschichte durchstehen sollten? Franny haben wir doch auch schon oben im Kinderzimmer untergebracht.«
    Livia musste nicht lange überzeugt werden. Die Kutsche wurde an den Cavendish Square geschickt; die beiden Frauen saßen im Wohnzimmer, als es im Haus langsam still wurde. Nur noch das Ticken der Uhr war zu hören, als das graue Zwielicht der Morgendämmerung langsam am Horizont heraufkroch.

26
    »Das muss es sein.« Greville flüsterte, als die drei Männer vor einem lang gestreckten Stallgebäude unweit des Dorfes Islington ihre Pferde zügelten. Vor ihnen erhob sich ein heruntergekommenes Gebäude mit einer bröckelnden Mauer rund um den Hof. Schwaches Licht drang durch die löcherigen Wände nach draußen.
    »Ungefähr eine halbe Meile zurück haben wir die Kreuzung passiert«, murmelte Harry.
    Greville betrachtete den Sternenhimmel. Der Polarstern

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