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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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glaubt, dass mein Leben in Gefahr ist.« Und vielleicht noch nicht einmal dann.
    »Oh, damit keine Missverständnisse entstehen, das ist bereits der Fall, Mylady«, verkündete Vasquez im Flüsterton und bemerkte ihren Schauder. Insgeheim hatte er gehofft, dass sie ihre Lage begriff und ängstlicher wurde, während er auf Miguel wartete. Aber es waren keinerlei Anzeichen einer Schwäche zu erkennen. Nur das Messer ängstigte sie offenbar. »Und die Natter weiß längst Bescheid.«
    Die Natter? Aurelia verlor jedes Interesse an dem Namen, als Vasquez seinem Gehilfen Carlos befahl, ihre Hand flach auf den Tisch zu drücken.
    »Sie werden mit Ihrem Blut unterschreiben«, befahl Vasquez und bohrte die Spitze des Messers in das Nagelbett ihres Zeigefingers. »Wollen wir doch mal sehen, wie lange es dauert, bis wir die Haut von diesem hübschen Finger abgezogen haben … ungefähr zehn Minuten, würde ich schätzen. Zehn äußerst qualvolle Minuten.« Das Messer glitt unter die Haut am Nagelbett. Aurelia hatte das Gefühl, dass die Welt um sie herum sich zu drehen begann.
    »Warten Sie« - sie schnappte nach Luft - »ich werde unterschreiben. Aber nicht diesen Brief. Wenn Sie wollen, dass er überzeugt ist, es könnte sich lohnen, mich zu retten, dann müssen Sie erlauben, dass ich ihn bitte herzukommen.« Sie schob das Papier zur Seite. »Er wird glauben, dass Sie mich gezwungen haben, ein leeres Blatt zu unterschreiben, und erst danach Ihre eigenen Worte eingefügt haben. Er wird annehmen, dass ich bereits tot bin.«
    Don Antonio musterte sie schweigend. Dann tunkte er die Feder in das Tintenfass auf dem wackligen Tisch im Stall, strich seine eigenen Zeilen durch und drehte das Blatt um. »Gut. Verfassen Sie Ihren eigenen Appell. Ich empfehle Ihnen, dass er von Herzen kommt.« Wieder tunkte er die Feder ein und drückte sie ihr in die rechte Hand.
    Carlos presste ihre linke Hand immer noch auf den Tisch. Blut sickerte aus der winzigen Stelle, an der die Hautfalte gelockert war. Aurelias freie Hand zitterte, als sie ein paar Zeilen schrieb, ihre Unterschrift unter den Brief setzte und zu Vasquez aufschaute. Er nahm das Schreiben, überflog es nachdenklich. Soweit er es überblicken konnte, fehlte nichts, und der Tonfall klang ausreichend verzweifelt.
    »Eins noch. Drücken Sie den Finger der Lady darauf, Carlos.«
    Carlos hob ihre verletzte Hand, krümmte ihren Finger und drückte die Schnittwunde unter ihre Unterschrift auf das Pergament. Vasquez nickte zufrieden, faltete das Pergament über ein anderes, das er aus der Tasche zog, und murmelte leise seine Anweisungen, während er Carlos das Paket reichte. Der Kutscher verließ den Stall, und Don Antonio stieß Aurelia zurück in die Box. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss.
    Lyra folgte ihm auf den Fersen, als Greville das Schlafzimmer verließ, denn für den Hund gab es keinerlei Anlass mehr, den Mann auf dem Bett zu bewachen. Greville war schon auf der Treppe, als es laut und vernehmlich an der Tür klopfte. Er öffnete und ließ Alex eintreten.
    »Glück gehabt?«, fragte Alex und ließ den Blick über die Gestalt am Boden schweifen. »Ist er das?«
    »Nein, eines seiner Opfer«, erklärte Greville kurz. »Aber er hat mir alles verraten, was ich wissen muss.«
    »Das hier lag vor der Tür.« Alex überreichte ihm ein kleines Paket. »Harry verfolgt den Mann, der das Paket gebracht hat. Aber ich bezweifle, dass er ihn erwischen wird, denn der Kerl ist bereits am Square um die Ecke gebogen, als wir aufgetaucht sind. In Vasquez' Wohnung haben wir auch nichts finden können.«
    Greville schien kaum zuzuhören, während er das Päckchen aufriss und die beiden Papiere überflog. Sein Blick verhärtete sich, und er presste die Lippen aufeinander, als er den Blutfleck sah, achtete aber nicht länger darauf, sondern konzentrierte sich auf die Worte, die Aurelia geschrieben hatte. Es war ihre eigene Handschrift. Das hieß, dass sie immer noch am Leben war, wenn auch verletzt. Aber die Verletzung hatte sie offenbar nicht davon abgehalten, ihren Verstand zu gebrauchen.
    »Ungefähr eine halbe Stunde nördlich von hier«, murmelte er und pfiff anerkennend durch die Zähne. »Kluge Frau.«
    »Ich habe ihn verloren.« Atemlos stürmte Harry ins Haus und starrte auf die Gestalt am Boden. »Gibt es hier irgendetwas zu tun?«
    »Nein«, meinte Greville, »es ist schon sehr spät geworden. Unser Freund im oberen Stockwerk …«
    »Ah.« Harry nickte verständnisvoll und deutete auf das

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