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Süße Küsse nur aus Rache?

Süße Küsse nur aus Rache?

Titel: Süße Küsse nur aus Rache? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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ging nicht nur um den Namen. Wenn sie lediglich einen anderen Namen annähme, würde Kat Jones noch immer hinter der neuen Fassade weiter existieren. Sie musste ganz und gar in diese neue Person schlüpfen. Eine Million Meilen weg von Kat Jones – der Tochter und Enkelin von Prostituierten, Alkoholikern und Junkies. Vor ihrem geistigen Auge sah sie die eleganten Hochglanzmodels von Angelos Petrakos. Mädchen, ganz anders als sie – aus gutem Haus, wohlerzogen, redegewandt.
    Mädchen von Klasse.
    Ein Licht begann in ihren Augen zu glimmen.
    Ein Licht, das über die Jahre nie aufgehört hatte zu leuchten.
    Konnte sie damit dem dunklen Schatten von Angelos Petrakos entfliehen? Darauf gab es nur eine einzige Antwort.
    Ja. Ja und nochmals ja! Sie war nicht mehr die grobe, dumme, mittellose Möchtegernfrau von vor fünf Jahren. Sie war Thea Dauntry, der eine Wohnung in Covent Garden gehörte, die Ersparnisse auf der Bank besaß und einen soliden, gut bezahlten Beruf hatte. Eine Frau, die sich in den besten Kreisen tadellos bewegen konnte.
    Was immer Angelos Petrakos ihr zufügen mochte, das konnte er ihr nicht nehmen. Sie war Thea Dauntry. Kat Jones war für immer verschwunden!
    Trotzdem – es fiel ihr unendlich schwer, den kleinen Koffer zu packen, die Tür abzuschließen und sich schließlich auf den Weg zu seinem Hotel zu machen. Zu demselben Hotel, in dem er sich schon damals vor fünf Jahren aufgehalten hatte – in derselben Suite, die wie immer für ihn reserviert war.
    Schweren Herzens betrat sie das Hotel durch die Drehtür, durch die sie damals geschritten war, um Angelos Petrakos zum ersten Mal zu treffen. Den Mann, den sie von ganzer Seele hasste wie keinen Zweiten auf der Welt …
    Angelos starrte auf den Bildschirm seines Laptops. Das, was er las, war sofort wieder vergessen, weil er mit seinen Gedanken nicht bei der Sache war. Er runzelte die Stirn. Weshalb war er so besorgt? Was kümmerte es ihn, ob irgendein ihm unbekannter Mann Kat Jones heiratete oder nicht? Er selbst hatte sie vor fünf Jahren davongejagt …
    Warum also sollte er sie wieder an sich binden wollen? Dazu bestand überhaupt keine Notwendigkeit.
    Notwendigkeit war auch der falsche Ausdruck. Da war etwas anderes, das ihn antrieb.
    Er war zornig auf sie. Das redete er sich jedenfalls ein. Zornig darüber, dass diese Frau einen unschuldigen Mann, der ihr vertraute, so hinters Licht führte. Das war der einzige Grund für seinen Ärger.
    Alles andere verdrängte er.
    Er durfte nicht an ihre leuchtende Schönheit, ihren aufreizenden Körper denken …
    Das sanfte Summen des Haustelefons ertönte. Er warf einen Blick auf die Uhr. Die Uhr, die sie ihm entwendet hatte. Zwei Minuten vor neun. Kat Jones war pünktlich …
    Thea war ganz ruhig. Sie hatte sich im Griff. Etwas anderes kam nicht infrage. Wie eine Statue stand sie da, während der Liftboy ihren Koffer absetzte. Angelos beobachtete sie. Allein seine Anwesenheit machte sie nervös.
    „Also …“ Seine Stimme, tief und akzentuiert, durchschnitt die Stille. „Haben Sie Ihrem kleinen Lord den Laufpass gegeben?“
    „Ja“, erwiderte sie kühl.
    „Gut. Und morgen früh wird er in jedem Fall genug von Ihnen haben, denn er wird wohl schwerlich meine Geliebte zu seiner Gemahlin machen wollen, meinen Sie nicht?“
    „Nein.“ Die gleiche Leblosigkeit in ihrer Stimme wie zuvor.
    Er schwieg. Dann hob er mit verändertem Ton von Neuem an. „Ich bin froh, Kat, dass Sie das verstehen. Es gibt für Sie keinen Weg zurück. Also geben Sie Ihre ehrgeizigen Pläne in diesem Punkt ein für alle Mal auf.“
    Sie beobachtete, wie er nach einer Flasche griff und sie öffnete. Ein großer, kraftvoller Mann – und brutal. Gesichtszüge wie geschnitzt, ein kräftiger Körper, olivfarbene Haut, schwarzes Haar, der dunkle Ton seines maßgeschneiderten Anzugs – all das schuf eine einzigartige Aura. Kein Mann, mit dem man sich anlegen, keiner, den man herausfordern sollte. Keiner, dem man über den Weg laufen sollte.
    Ein Mann, den man allenfalls – überleben konnte.
    „Was möchten Sie trinken?“
    „Mineralwasser“, gab sie zurück. Sie sprach abgehackt, ein Rest des harten Akzents, mit dem sie aufgewachsen war. Doch das war Kat gewesen, sagte sie sich – und nun war sie Thea.
    „Still oder prickelnd?“
    „Egal.“
    Mit einem Whiskyglas in der einen Hand und einem großen mit Wasser in der anderen kam er auf sie zu.
    Sie zeigte keinerlei Reaktion.
    Angelos Petrakos hob sein Glas.
    „Auf

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