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Süße Küsse nur aus Rache?

Süße Küsse nur aus Rache?

Titel: Süße Küsse nur aus Rache? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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schloss die Augen, öffnete sie wieder. Tonlos hörte sie ihn weiterreden.
    „Ich konnte es kaum glauben – wollte es kaum glauben. Aber es stimmt, nicht wahr? Habe ich recht?“
    Die Antwort konnte er an ihren Augen ablesen.
    „Und noch etwas, Kat. Warum hast du meine Uhr gestohlen? Es geschah doch sicher nicht aus einer Laune heraus oder aus Geldmangel. Warum bist du dieses Risiko eingegangen?“ Er verzog den Mund. „Weil ich dich beleidigt hatte?“
    Sie machte ein böses Gesicht. Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. „Ich war verzweifelt, deshalb! Und ich brauchte Geld. Deshalb war ich überhaupt nur in deine Suite gekommen. Deshalb bin ich vor dir gekrochen und habe dich angebettelt, mir den Job nicht wegzunehmen. Ich brauchte Geld … Um dieses wahnsinnige Monster zufriedenzustellen, das mit einem Messer in der Hand unten auf mich lauerte …“
    Thea zitterte wie Espenlaub. Schützend schlang sie die Arme um sich. Angelos machte ein entsetztes Gesicht und trat einen Schritt nach vorn.
    „Was sagst du da? Wer war das, Kat? Wer hat dich bedroht?“
    „Er hieß Mike und war Fotograf. Ein schmieriger Typ, den ich durch eine Freundin kennengelernt hatte. Er hat meine ersten Modelfotos gemacht, für eine Fotomappe. Doch was er wirklich wollte …“, ihre Stimme zitterte, „waren Pornofotos von mir – und er wollte mich an andere Männer verkuppeln. Er hat gedroht, mein Gesicht zu zerschneiden, wenn ich nicht gehorche. Er meinte es ernst, da war ich mir sicher. Schon vorher hatte er eine Freundin mit dem Messer verletzt, um sie zu bestrafen. Sie war hinterher für ihr Leben gezeichnet. Deshalb bin ich durchgedreht, ich hatte einfach Panik – und habe deine Uhr mitgehen lassen, um sie ihm zu geben.“
    Dann berichtete sie ihm noch, wie sie auf dem Polizeirevier mitbekommen hatte, dass der Kerl tot war.
    „Warum hast du mir das nie erzählt?“
    Sie sah ihn an. Innerhalb von Sekunden hatte sich sein Gesichtsausdruck geändert. Ihre Antwort ahnte er bereits.
    „Kannst du dir eigentlich vorstellen, warum ich dich aus der PR-Kampagne abgezogen habe?“, fragte er.
    Thea wandte sich ab und sah in die andere Richtung. „Weil ich zu vorlaut war. Zu gewöhnlich. Eine Straßengöre – so hast du mich bezeichnet, als du mir drohtest, meine Heirat mit Giles platzen zu lassen.“
    „Nichts von dem. Ich habe dich aus demselben Grund fallen lassen, aus dem ich dich auch in die Schweiz mitnahm.“
    „Ich weiß, warum du mich mitgenommen hast!“, rief sie aufgebracht. „Du wolltest dir und mir beweisen, dass du es schaffst, mich herumzukriegen. Und es ist dir auch gelungen“, schloss sie bitter.
    „Ich habe dich schon vor fünf Jahren begehrt“, erklärte er, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. „Du warst so ganz anders als alle Frauen, denen ich bis dahin begegnet bin. Oh nein, nicht nur deiner Schönheit und deines unglaublichen Körpers wegen. Es ist deine Persönlichkeit, die sich hinter diesen Attributen versteckt. Ich wollte eine so einzigartige Frau wie dich nicht in einer meiner üblichen PR-Kampagnen verbrennen.“
    Er suchte ihren Blick. „Ich wollte dich in meinem Bett haben.“ Scharf zog er die Luft ein. „Doch ich trenne immer Geschäft und Vergnügen, Kat. Ich gebe mich nicht für Frauen her, die ihre Karriere beschleunigen wollen, indem sie mit mir ins Bett gehen. Niemals. Wenn ich dich also für mich haben wollte, durfte es nicht im Zusammenhang mit deiner Karriere stehen, begreifst du?“
    Verachtung klang aus seiner Stimme. Doch die galt nicht ihr.
    Sie starrte ihn an. „Nie“, sagte sie leise und sehr langsam, „habe ich mich dir angeboten. Du hast mich dessen beschuldigt, aber es ist nicht wahr. Ich würde das nie tun. Ich habe mich dem Sex immer verweigert. Bis …“
    Sie konnte nicht weiterreden. Scham durchflutete sie. Scham, weil sie ihn bestohlen hatte. Und was hatte sie dazu getrieben, in Angelos’ Arme zu sinken, in sein Bett?
    Er selbst gab ihr die Antwort.
    „Du hast Wein getrunken und Kognak. Das hat deine Wachsamkeit weggespült.“ Ein Schatten lag auf seinem Gesicht. „Das war die einzige Art und Weise, wie du mir ungewollt unterliegen konntest.“ Er wandte sich ab, schritt zum Fenster und zog die Vorhänge zurück. Sein Wagen wartete unten, elegant, schnittig, schwarz. Er brauchte nur hinunterzugehen und wegzufahren. Das wäre alles. Einfach aus ihrem Leben verschwinden. Sie befreien von dem Fluch, der er für sie gewesen war.
    Wie von fern hörte

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