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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Salinas hatte auch ausgefeiltes Equipment installiert, das jeden Lauschangriff vereitelte. Außerdem hatten sie keine Genehmigung bekommen, sein Telefon anzuzapfen, was für Jackson hieß, dass Salinas ein paar hohe Richter aus seinen maßgeschneiderten Anzugtaschen geschmiert hatte. Das fand Jackson am ärgerlichsten, weil es seinem Gerechtigkeitsempfinden, seinem Gespür für Gut und Böse zuwiderlief. Richter waren auch nur Menschen; sie konnten dumm, voreingenommen oder schlicht und ergreifend Flaschen sein, aber sie durften verdammt noch mal nicht kriminell werden.
    Er machte einen Schnappschuss von dem Pärchen und übertrug ihn in das Gesichtserkennungsprogramm, allerdings ohne große Hoffnung.
    Sein Senior Agent war Rick Cotton; er war seit fast
achtundzwanzig Jahren beim FBI und im Dienst ergraut. Cotton war ein stiller Mensch und kompetenter Arbeiter, aber weder ein Naturtalent als Fahnder, noch gerissen genug, um auf der Karriereleiter höher zu klettern. In ein, zwei Jahren würde er in Rente gehen, seine Pension kassieren und bei seinem Abschied keine große Lücke hinterlassen, doch gleichzeitig würden ihn die Menschen, die mit ihm zusammengearbeitet hatten, als zuverlässigen Partner in Erinnerung behalten.
    In den sechs Jahren, die Jackson inzwischen beim Bureau war, hatte er mit einigen brillanten Kollegen gearbeitet, die sich als Arschlöcher herausgestellt hatten, und, schlimmer noch, mit einigen Versagern, die nur im Arschkriechen brillant waren, darum hatte er nichts an Cotton auszusetzen. Es gab Schlimmeres auf der Welt als einen anständigen, kompetenten Kollegen.
    »Das könnte unser Durchbruch sein«, sagte Cotton, während sie darauf warteten, dass das Computerprogramm einen Namen zu dem Gesicht des Unbekannten ausspuckte. Bis jetzt hatten sie noch keinen Riss in Salinas’ Schutzwall finden können, aber diese Aufnahmen, auf denen es die Freundin mit einem anderen Kerl trieb, stellten ein Druckmittel dar, das sie gegen die Kleine einsetzen konnten. An einen Informanten aus dem inneren Kreis zu kommen, wäre ein unglaublicher Durchbruch – nicht dass es Cottons Ruf aufpolieren würde, denn irgendein aalglatter, karrieregeiler Bürohengst würde Mittel und Wege finden, den Erfolg für sich zu reklamieren, und Cotton würde nicht mal protestieren, sondern wie immer treu und zuverlässig weiterackern.
    Jackson spielte mit dem Gedanken, dass er dieser aalglatte, karrieregeile Konkurrent sein könnte, weil er den Teufel tun würde, bevor er zuließ, dass ein anderer den
Lorbeer kassierte, nachdem er und Cotton zahllose unerträglich lange und langweilige Stunden in diesen Auftrag gesteckt hatten. Aber er würde Cotton mit nach oben ziehen; der Mann hatte etwas Besseres verdient als das hier.
    Jackson behielt den geteilten Bildschirm im Auge und hoffte dabei auf eine bessere Aufnahme, aber man konnte fast meinen, dass der Dreckskerl genau wusste, wo sie saßen, denn er wandte ihnen kein einziges Mal sein Gesicht zu. Dafür sein rechtes Ohr – Jackson fror eine Großaufnahme des Ohres ein. Ohren waren gut; sie unterschieden sich von Mensch zu Mensch in Form, Größe, Position am Kopf und Ausformung der inneren Windungen. Menschen, die sich zu tarnen versuchten, vergaßen dabei oft die Ohren.
    Das Gesichtserkennungsprogramm kapitulierte und meldete, wie nicht anders zu erwarten, keinen Eintrag. »Komm schon, schau aufs Vögelchen«, ermunterte er murmelnd den Fremden. »Lass dich fotografieren.«
    Jackson war so auf diese Aufgabe konzentriert, dass ihm erst auf Cottons betretenes Räuspern hin aufging, was er da eigentlich beobachtete. »Verdammt«, murmelte er. »Er besorgt es ihr gleich da im Freien.« Nicht dass sie viel erkennen konnten, doch die Position und die Bewegungen des Pärchens verrieten deutlich, was sich auf dem Balkon abspielte.
    Dann schwang der Unbekannte seine Geliebte herum, sodass er mit dem Rücken zur Kamera stand, führte beziehungsweise trug sie ins Haus, und schloss die Glasschiebetür hinter ihnen.
    Die ganze Zeit hatte er ihnen kein einziges Mal sein Gesicht gezeigt.
    Nach dem strahlend hellen, sonnenüberfluteten Balkon wirkte das Penthouse angenehm kühl und dunkel und vor allem abgeschieden. Drea hielt sich an ihm fest; ihre Beine waren weich wie gekochte Spaghetti und ihr Hirn fühlte sich an wie Soße Bolognese. Er senkte den Kopf und zog eine Spur leichter Küsse von ihrem Hals zu ihrem Schlüsselbein. »Ist die Wohnung verwanzt?«, fragte er mit seiner

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