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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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bitten, und über alles, was er ihr schenkte, in Ohs und Ahs auszubrechen, selbst wenn es kotzhässlich war, weil sich selbst kotzhässliche Sachen zu Geld machen ließen.
    Sie machte sich keine Illusionen, dass ihre Position an Rafaels Seite von Dauer sein könnte. Im Moment war sie obenauf, sie war reif genug, um weiblich zu sein, und jung genug, um sich keine Sorgen um graue Haare oder Falten zu machen. Aber in ein oder zwei Jahren?
    Irgendwann würde Rafael ihrer garantiert überdrüssig werden, und bis dahin wollte sie einen hübschen Notgroschen
zusammengespart haben, am besten in Form von Geschmeide. Drea Rousseau wusste genau, wie es ist, arm zu sein, sie hatte nicht vor, es je wieder zu werden. Sie hatte alle Verbindungen zu dem Mädchen gekappt, das sie einst gewesen war, zu der armen weißen Andie Butts, einer Zielscheibe bösartiger Witze, wozu ihr Name nicht unwesentlich beigetragen hatte. Weil sie nicht länger »Hinterbacke« heißen wollte, hatte sie sich neu erfunden als Andrea (mit europäisch klingender Betonung auf dem E) Rousseau (passend zu der europäischen Betonung).
    »Sie«, sagte der Killer. »Ich will sie.«
    Mit frisch erwachtem Interesse – wen meinte er mit »sie«? – sah Drea auf, und ihr fiel das Herz in die Hose. Der Killer starrte sie mit jenen kalten, nie blinzelnden Augen an, die sich ihr so eingebrannt hatten. Der Schock erwischte sie wie eine Flutwelle; sie war die sie, die er meinte. Es waren keine anderen Frauen im Raum, er konnte niemanden meinen außer ihr. Panik krallte sich mit eisigen Fingern um ihr Rückgrat, aber dann schaltete sich die Vernunft wieder ein, und sie entspannte sich. Gott sei Dank war Rafael ein eifersüchtiger Mann; er würde auf keinen Fall -
    »Du kannst etwas anderes haben«, sagte Rafael träge, dabei legte er den Arm um ihre Schulter, um sie an seine Seite zu ziehen. »Meinen Glücksbringer kann ich unmöglich hergeben.« Er drückte einen Kuss auf ihre Stirn, und Drea strahlte zu ihm auf, fast entkräftet vor Erleichterung, obwohl sie sich Mühe gab, nicht erkennen zu lassen, dass sie ein paar Sekunden vor Angst fast verrückt gewesen war.
    »Ich will sie nicht behalten«, erklärte der Killer gelangweilt, ohne den Blick von Dreas Gesicht zu wenden. »Ich will sie nur ficken. Einmal.«
    Drea lachte, denn sie hatte wieder Zuversicht geschöpft, nachdem Rafael die Forderung so prompt zurückgewiesen hatte. Sie hatte ein süßes Lachen, harmonisch wie Glöckchengeklingel. Rafael hatte ihr einst erklärt, sie würde ihn mit ihren langen blonden Locken, den großen Augen und dem Glöckchenlachen an einen Engel erinnern. Jetzt setzte sie dieses Lachen als Waffe ein, um Rafael wortlos in Erinnerung zu rufen, dass sie tatsächlich sein Engel, sein Glücksbringer war.
    Auf ihr Lachen hin spannte sich der Killer von Kopf bis Fuß an und richtete seine Aufmerksamkeit so konzentriert auf sie, dass sie sein Interesse beinahe wie eine Berührung spürte. Bis dahin hätte Drea, wenn sie sich Gedanken darüber gemacht hätte, behauptet, dass er hellwach war, doch jetzt war er irgendwie überwach, so als wären all seine Sinne zusätzlich übernatürlich scharf und seine Konzentration so intensiv, dass sie auf Dreas Haut brannte und ihr Lachen so abrupt erstickte, als hätte sich seine Hand um ihre Kehle geschlossen.
    »Ich teile nicht.« In Rafaels Stimme lag eine leise Gereiztheit. Der Anführer teilte auf keinen Fall seine Frau mit einem anderen Mann; damit gab er sich eine Blöße und verlor bei seinen Männern gefährlich an Ansehen. Bestimmt wusste der Killer das. Doch nachdem sie allein im Penthouse waren und es keine Zeugen für das gab, was Rafael tat oder nicht tat, hatte er vielleicht gedacht, dass er einfach alles bekommen konnte.
    Wieder sagte der Killer kein Wort, sondern beobachtete sie nur; obwohl er sich nicht bewegt hatte, lag unvermittelt eine tödliche Spannung in der Luft. Drea spürte, eng an Rafael gekuschelt, sein kaum merkliches Zucken, als hätte auch er den Umschwung gespürt.
    »Also los«, drängte Rafael jovial, aber Drea kannte ihn
zu gut; sie hörte die Beklemmung heraus, die er mühsam zu vertuschen versuchte, und weil diese Beklemmung so ungewohnt für ihn war, hätte sie ihn um ein Haar erschrocken angesehen, bevor sie den Reflex im letzten Moment unterdrückte und stattdessen einen Fingernagel inspizierte, als hätte sie eine Macke in der Lackierung bemerkt. »Das wäre eine schöne Stange Geld für einen so kurzen Spaß.

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