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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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doch keine Vorwürfe, Jake. Ich habe mit ihr telefoniert. Sie hat im Moment tausend Dinge zu erledigen.“
    Beth lächelte erleichtert, und sie wirkte dabei so unbeschwert und beschwingt, dass Emma klar wurde, wie viel es ihr bedeuten musste, wieder eine Zukunft für ihre Ehe zu sehen.
    „Und jetzt ist sie ja hier.“ Beth nahm Emmas Hand und betrachtete den Ring. „Er ist fantastisch.“ Sie umarmte ihre Schwägerin. „Endlich einmal gute Nachrichten. Komm, ich hole uns etwas zu trinken, und dann werde ich dich mit meiner Vorfreude über unsere Amerikareise zu Tode langweilen.“
    In diesem Moment begriff Emma, dass sie eine Million Dollar verloren hatte.
    „Wo warst du?“, wollte Zarios wissen, als sie schließlich wieder ins Hotel kam.
    „Keine Angst, ich habe nicht das Spielkasino unsicher gemacht.“ Erschöpft ließ sie sich aufs Sofa sinken, so weit wie möglich von ihm entfernt. „Ich war bei meinem Bruder.“
    „Ich will dich nicht kontrollieren. Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Du hast gesagt, du würdest zum Arzt gehen.“
    „Da war ich auch.“
    „Darf ich fragen, was er gesagt hat?“
    „Er wollte wissen, ob ich gestresst bin.“ Sie lächelte ironisch. „Ich habe geantwortet, das sei gut möglich.“
    „Hat er dir etwas gegeben, damit du besser schlafen kannst?“
    „Nein. Er will erst noch ein paar Tests machen.“ Sie beugte sich hinab, um ihre Sandaletten auszuziehen. Sie hatte noch nie gut lügen können. Hoffentlich würde ihr Haar ihre geröteten Wangen verdecken. „Du wirst mich und meine Albträume also leider noch eine Weile ertragen müssen. Es tut mir leid, wenn ich dich um deinen Schlaf bringe.“
    „Es geht mir nicht um meinen Schlaf. Ich mache mir Sorgen um dich.“
    Er machte sich ernsthafte Sorgen.
    Und er hatte enorme Schuldgefühle.
    Mitansehen zu müssen, wie sie von Tag zu Tag elender wurde, wie sie jede Nacht aus dem Schlaf hochfuhr, verursachte ein bis dahin nicht gekanntes Leid in ihm, das sich verdächtig nach schlechtem Gewissen anfühlte. Ich habe keinen Grund, mich schuldig zu fühlen, sagte er sich immer wieder. Sie hatten eine Vereinbarung getroffen, und Emma wurde außerordentlich gut bezahlt für ihren zweiwöchigen Einsatz.
    Wenn er sie so betrachtete, ihr blasses Gesicht, die harten Linien um ihren Mund, der sonst so gern lächelte, die vor Müdigkeit halb geschlossenen Augen, dann hasste er die Schwierigkeiten, in die sie sich gebracht hatte. Aber sie selbst zu hassen, das brachte er nicht fertig. Er konnte sie nicht im Stich lassen.
    „Emma?“ Sie hielt die Augen geschlossen, was ihm die Sache erleichterte. „Ich werde dich nicht dazu zwingen, mich zu heiraten. Und ich werde dich nicht verfolgen, wenn du deine Schulden nicht bezahlen kannst. Du hast mir schon genug geholfen. Die Vorstände sind erfreut, alles läuft gut. Wenn wir noch eine kleine Weile durchhalten, dann ist alles in Ordnung. Ich will ebenso wenig wie du eine Ehe ohne Liebe.“ Eine Träne rann über ihre Wange, und er wünschte, er könnte sich neben Emma setzen, sie berühren und trösten. Wünschte, es wäre Nacht, die einzige Zeit, in der er sie halten durfte. „Meine Mutter hat meinen Vater nicht geliebt, und ich will nicht, dass die Geschichte sich wiederholt.“
    Er versuchte doch, die richtigen Worte zu finden. Den Druck von ihr zu nehmen, wie der Therapeut es geraten hatte. Warum weinte sie dann? Er konnte nicht darüber nachdenken, der schwierigste Teil lag noch vor ihm. Er holte tief Luft. „Ich habe heute ein bisschen herumtelefoniert. Mich erkundigt, wo Therapien angeboten werden. Gegen Spielsucht.“ Jetzt öffnete sie die Augen. Ihre leuchtend blauen Augen, die einst gefunkelt und ihn angestrahlt hatten. Nun war ihr Blick verwirrt und gequält. „Wenn wir das hier hinter uns haben, könntest du dir dann vorstellen …?“
    Sie sprang auf. Ihr Kopf schwirrte. Jakes grausame Worte, die Diagnose des Arztes, alles trat in den Hintergrund, als sie den Vater ihres Kindes anstarrte, den Mann, der gerade zugegeben hatte, dass er sie nicht liebte und nie vorgehabt hatte, sie zu heiraten.
    „So hast du dir das also gedacht! Am besten, du schickst mich gleich in eine geschlossene Anstalt. Selbst dein Vater würde dann verstehen, warum du dich von mir trennst.“
    „Emma, bitte!“
    Sie wollte ihm nicht zuhören. Hilflos hob er die Hand, um ihr eine Träne von der Wange zu wischen. Sie stieß sie weg.
    „Du hast ein Problem.“
    „Jake ist derjenige mit dem Problem.“ Sie

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