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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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hatte es satt, für ihren Bruder zu lügen. Ein für alle Mal.
    „Emma …“ Müde schüttelte Zarios den Kopf. „Wann wirst du aufhören, dir etwas vorzumachen? Dein Vater hat mir erzählt, dass deine Galerie nicht gut läuft, und ich habe gesehen, wie Jake dir auf der Party Geld gegeben hat. Ich habe heute Abend mit ihm telefoniert, und er hat alles bestätigt.“
    „Du hast mit Jake gesprochen?“
    „Ich will dir doch nur helfen.“
    „Den Eindruck habe ich nicht.“
    „Dann hilft dir vielleicht meine Abwesenheit.“ Jetzt war er richtig wütend. Sie war die einzige Frau, die ihm alles bedeutet hatte, die einzige Frau, der er von ganzem Herzen helfen wollte. Das Geld spielte keine Rolle. Aber die Tatsache, dass sie ihr Problem nicht zugeben wollte, machte ihn wahnsinnig. „Ich fliege heute Abend nach Singapur. Hoffentlich geht es dir besser, wenn ich nicht in deiner Nähe bin. Wir treffen uns dann in Sydney und gehen am Samstag auf den Ball. Wenn wir noch ein paar Tage den Schein wahren können, wäre ich dir dankbar. Und dann schlage ich vor, du liest die Broschüren und denkst ernsthaft darüber nach, dir helfen zu lassen.“
    „Machst du das eigentlich mit Absicht?“, fragte sie, erbost über die Spielchen, die er mit ihr trieb. Wie sehr musste er es genießen, ihr eine Falle zu stellen und dann zuzusehen, wie sie hineintappte und festsaß. „Denkst du dir nachts im Bett diese Methoden aus, mit denen du mich fertigmachen willst?“
    „Nein.“ Während er aufstand, sah er ihr fest in die Augen.
    „Nachts im Bett denke ich daran, wie schlecht es dir geht.“ Er ging zu ihr hin, ohne den Blick abzuwenden, und strich ihr über die Wange. Dann legte er eine Hand in ihren Nacken und spielte mit ihrem Haar, fragte sich, wie es sein konnte, dass er diese Frau so begehrte. „Ich liege im Bett und stelle mir vor, wie du meinen Namen rufst. Ich stelle mir vor, wie du deine Beine um mich schlingst und wir uns bis zur Erschöpfung lieben.“ Er hob ihr Kinn und zwang sie, seinen Blick zu erwidern. „Doch dann erinnere ich mich daran, dass wir das nicht tun, weil du es nicht willst. Und das ist schade.“
    Er ließ sie los. Emma spürte noch die Wärme seiner Hand und hoffte, er würde nicht gehen. Sie wollte dazu gebracht werden, seinen Namen zu rufen, und verwünschte die anerzogene Zurückhaltung, die sie daran hinderte, ihn aufzuhalten, als er seinen Kleidersack nahm und zur Tür ging. „Vielleicht könntest du dann für eine Weile die Spieltische vergessen.“
    Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, blieb sie wie gelähmt sitzen. Sie spürte die Sehnsucht nach ihm körperlich, lief ins Bad, hielt sich die Haare aus dem Gesicht und trank kaltes Wasser aus dem Hahn. Das Feuer in ihrem Inneren loderte weiter. Sie hatte geglaubt, das Auf und Ab an seiner Seite nicht mehr länger ertragen zu können. Die gemeinsamen Nächte, in denen sie ihrem Verlangen nicht nachgeben durfte. Aber ohne ihn …
    Bis vor wenigen Minuten hatte sie noch gedacht, er wolle sie manipulieren. Nun wusste sie, dass er ihr nur hatte helfen wollen.
    Sie blätterte die Broschüren durch und informierte sich über die verschiedenen Hilfsangebote. Ihr Verhalten entsprach genau der Verweigerungshaltung, die man den Süchtigen zuschrieb, das erkannte sie jetzt. Zarios glaubte, bestärkt durch Jake, zu wissen, was für ein Problem sie bedrückte.
    Bei der Erinnerung an sein Angebot, ihr die Schulden zu erlassen, wenn sie nur Hilfe annahm, breitete sich eine wohlige Wärme in ihr aus. Eben hatte sie den echten Zarios gesehen. Für einen Moment hatte er seinen Panzer abgelegt und ihr gezeigt, wie er wirklich war.
    Der Mann, der alles tun würde, um ihr zu helfen.
    Der Mann, der soeben zugegeben hatte, wie sehr er sie begehrte.
    Der Mann, den sie haben wollte.

12. KAPITEL
    Ängste werden erträglicher, wenn man sich entschlossen hat, etwas dagegen zu unternehmen, stellte Emma fest, als sie das Büro ihres Anwalts verließ und auf den Gehweg hinaustrat.
    Melbourne zeigte sich an diesem Morgen von seiner schönsten Seite. Die Bäume entlang der Collins Street spendeten einen lichten, die Sommerhitze mildernden Schatten. Sie spürte den heißen Asphalt durch die dünnen Sohlen ihrer Sandaletten und bog in eine kleine Seitenstraße ein, wo sie sich in eines der Straßencafés setzte und einen großen Eiskakao bestellte. Zum ersten Mal seit Wochen konnte sie sich wieder ohne Angst an etwas erfreuen.
    Natürlich hätte jeder geschäftstüchtige

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