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Sueßer Schmerz

Sueßer Schmerz

Titel: Sueßer Schmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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zusammen und ergoss sich in einem überwältigenden Ausbruch der Lust. Er bebte, als er in ihr kam. Sie begann, seinen Hals zu küssen und strich mit den Händen über seinen Rücken. Diesmal begleitete sie ihn, während er langsam wieder zu sich kam. Sie war zärtlich. Genau wie er es zu ihr gewesen war.
    Kelly spürte ein warmes Kitzeln an ihrem Hals. Sie erwachte sofort und schlug die Augen auf. Im ersten Moment erschrak sie, als sie einen attraktiven Mann erblickte, der sie zudem auch noch anlächelte. Doch dann fiel ihr alles wieder ein. Der Mann von der Bar. Er strich mit seinem Mund über ihren. »He.«
    Sie befeuchtete ihre Lippen. »Sind wir eingeschlafen?«
    Er nickte. »Ja. Es ist Morgen, und ich sterbe vor Hunger. Willst du etwas essen?«
    Sie war tatsächlich ziemlich hungrig. Ihr Magen fühlte sich unangenehm leer an und begann bereits zu knurren. Aber sie verstand nicht, wie sich ihr One-Night-Stand in ein Frühstück im Bett verwandelt hatte. »Ich sollte gehen.«
    Wieder schob er seine Nase an ihren Hals. »Bleib. Du hast mich nach Hause gebracht. Da kann ich dir wenigstens Frühstück machen. Das ist das Mindeste.« Er lächelte sie mit flehendem Blick an.
    Wie konnte sie da widerstehen? Zumal sie ohnehin nicht wollte, dass ihre Zeit mit ihm zu Ende ging. »Nun, ich glaube, etwas zu essen kann nicht schaden.«
    Er küsste sie auf die Stirn, dann verschwand er. Sie stützte sich auf die Ellenbogen und folgte ihm mit dem Blick. Nur mit Boxershorts bekleidet stand er vor einem großen Kleiderschrank. Mit lustvollem Blick musterte sie seinen wohlgeformten Körper, die breiten Schultern und die schmale Taille.
    »Du kannst eins von meinen Hemden anziehen«, sagte er und hielt eines in der Hand, als er sich umdrehte.
    Kelly wandte rasch den Blick ab und gab vor, sich im Zimmer umzusehen. Es war das erste Mal, dass sie überhaupt auf ihre Umgebung achtete. Die Einrichtung des großen Zimmers bestand aus massiven Eichenmöbeln und wirkte überaus männlich. Ins Auge fiel eine Sammlung von Bildern, die ausschließlich Gebäude zeigten. Kelly spürte seinen Blick auf sich und war nicht überrascht, als er ihre unausgesprochene Frage beantwortete.
    »Ich bin Architekt. An den Entwürfen dieser Gebäude war ich in irgendeiner Weise beteiligt.«
    »Wirklich?«, fragte sie erstaunt. Es hingen mindestens zehn Bilder an der Wand. Die Gebäude waren unterschiedlich groß und besaßen alle eine originelle Form. Kelly deutete auf ein dreieckiges Gebäude. »Wo steht das?«
    »In Dallas, Texas, meiner Heimat.« Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und legte das Hemd aufs Bett. »Ich liebe dieses Gebäude. Innen kann man sehen, wie die Aufzüge zu der schrägen Decke hinauffahren.«
    Sie blickte ihn an. »Faszinierend.« Sie deutete auf ein anderes Gebäude. »Und das?«
    »In San Francisco. Das ist ein Museum.«
    Ihr Blick verharrte kurz bei den Bildern, dann glitt er zurück zu ihm. »Du liebst deine Arbeit, oder?«
    »Ja«, sagte er. »Mein Vater war auch Architekt. Meine Mutter ist Erdkundelehrerin. Ich vereine beides in mir.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    »Mein Vater ist letztes Jahr gestorben, meine Mutter ist pensioniert und lebt in Georgetown, Texas. Das ist eine kleine Stadt, in der ziemlich viele Rentner wohnen. Die halten sich gegenseitig auf Trab.«
    Sie wagte nicht zu fragen, wie sein Vater gestorben war, denn sie spürte, dass sie sich nahegestanden hatten. »Es muss hart für deine Mutter sein. Dass du weggezogen bist und alles.«
    Er seufzte schwer. »Ich habe sehr mit der Entscheidung gerungen. Ich mache mir Sorgen um sie.«
    Instinktiv nahm sie seine Hand und drückte sie. »Es geht ihr sicher gut.« Die Berührung trieb ein Kribbeln ihren Arm hinauf. Ihre Blicke trafen sich. Etwas ging zwischen ihnen vor – Verständnis, Anziehung, etwas Tiefergehendes. Sie war sich nicht sicher. Kelly senkte den Blick auf ihre Hände, dann sah sie erneut in sein Gesicht, um zu überprüfen, ob er ebenso empfand, doch sie wusste es nicht. Sein Blick wirkte interessiert, aber sie konnte nicht einschätzen, wie sehr. Männer waren ihr fremd, sie ging so selten mit jemandem aus.
    »Und du?«, fragte er nach einem Augenblick. »Was machst du?«
    Sie schluckte. Sollte sie so mit ihm reden, wenn das hier ein One-Night-Stand war? Und das war es.
Musste
es sein. »Ich … ich studiere Medizin.«
    Sein Blick hellte sich auf, er wirkte nicht überrascht, sondern interessiert. Und, wenn sie sich nicht irrte, beeindruckt.

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