Süßes Spiel der Sehnsucht

bekommen, aber ich ziehe es vor, ein richtiges Aufgebot zu bestellen.« Er küsste sie auf die Nasenspitze. »Und ich will eine große Hochzeit. Wir können uns in der Kirche von Chiswick trauen lassen und ein paar hundert Gäste einladen.«
    Ihr kamen gewisse Zweifel. »Ich glaube nicht, dass die Kirche dafür ausreichend Platz bietet. «
    »Dann laden wir die halbe feine Gesellschaft hinterher zu einem Hochzeitsempfang in Danvers Hall ein. Ich beabsichtige, meine Countess mit einigem Prunk einzuführen, was dir helfen dürfte, von den noblen Kreisen anerkannt zu werden.«
    Arabella nickte, denn sie hielt seinen Plan für sehr weise. Eine Einladung zur Hochzeit des Earls und der Countess von Danvers könnte selbst die hochnäsigsten Gemüter freundlich stimmen. Zu mehr indes war sie auch nicht bereit, um die überheblichen Kreise zu beschwichtigen.
    »Ich hätte gern, dass meine Mutter bei unserer Hochzeit und den anschließenden Festlichkeiten dabei ist«, sagte Arabella, obwohl sie wusste, dass die skandalöse frühere Lady Loring gewiss von vielen geschnitten würde. »Und Fanny Irwin ebenfalls. Fanny mag eine berüchtigte Freudendame sein, aber sie ist auch eine liebe Freundin, und ich will mich nicht von ihr abwenden, nur weil ich einen Earl heirate. «
    »Selbstverständlich dürfen beide kommen. Und meine Schwester Eleanor wird sicher gern bei der Planung des Empfangs helfen. Was unsere Hochzeitsreise betrifft, möchte ich dich für ein paar Wochen mit auf den Familiensitz in Devonshire nehmen. In Danvers Hall hätten wir zu wen ig Privatsphäre, weil deine Schwestern dort wohnen. Und ich will dich eine Weile ganz für mich allein haben. «
    Arabella strahlte vor Vorfreude. »Das soll mir recht sein. « Plötzlich fielen ihr der Duke und der Marquess wieder ein, und sie blickte zur verschlossenen Tür. »Glaubst du, deine beiden Freunde werden mich als deine Frau akzeptieren? «
    »Aber natürlich! Mit der Zeit werden sie dich sogar lieben. Für Erste sind sie zweifellos froh, dass wir endlich zu einer Einigung kommen konnten. Heute Morgen hätte ich Heath nämlich beinahe aufgespießt, so sehr kochte ich vor Wut. «
    »Seine Durchlaucht wird wohl kaum überglücklich sein, wenn er von unserer Verlobung erfährt.«
    »Drew ist ein Zyniker, wenn es um Liebe geht, weil er sie noch niemals erlebt hat. Heath hingegen ist ungleich abenteuerlustiger und wird entsprechend eher nachvollziehen können, wie unglaublich ich dich liebe. Ihm ist jedoch sehr daran gelegen, dass ich mich nicht in einen zahmen Weichling verwandle. Seine größte Sorge ist, glaube ich, dass du mir Zaumzeug anlegst.«
    Arabella lachte. »Ich habe nichts dergleichen vor, ebenso wenig wie ich mir Zaumzeug anlegen lasse.«
    »Und genau so soll es zwischen uns sein.«
    Als Marcus sie ansah, verzückte sie die Leidenschaft, die sie in den schier endlosen Tiefen seiner blauen Augen erkannte. Doch die Liebe, die dort leuchtete, war es, was ihr Herz übergehen ließ. Dann küsste er sie wieder und brachte ihren Puls zum Rasen, während er ihr die Nadeln aus dem Haar zog.
    »Ich dachte, du wolltest mein Haar nicht durcheinanderbringen«, murmelte Arabella.
    »Ich hab's mir anders überlegt, Sein sehr männliches Lächeln war von einem wundervoll verwegenen Charme, dem sie schon während seiner unerwünschten Werbung ein ums andere Mal erlegen war. »Wenn ich dich einen vollen Monat nicht haben kann, will ich wenigstens unsere Zeit hier auskosten, so gut ich kann Hobbs hin oder her.«
    Sie lachte wieder und gab sich ganz Marcus' überwältigender Zärtlichkeit hin.
     

Epilog
     
    Wie bin ich froh, dass Marcus auf mein Herz wettete und gewann.
    Ich wünschte, du könntest dasselbe große Glück in der Liebe finden, Fanny.
     
    Arabella an Fanny
     
    Ich hin noch keinem Mann begegnet, der mich so wunderbar verliebt machen konnte. Aber ich freue mich sehr für dich, liebe Arabella. Und ich werde auf deiner Hochzeit tanzen, wenn es dich nicht kümmert dass die feine Gesellschaft womöglich empört dein wird.
     
    Fanny an Arabella
     
     
    Danvers Hall,
    Juni 1817
     
    Als Arabella mit einem glücklichen Seufzer in einen Sessel sank, lächelte Roslyn froh und zufrieden. »Du warst eine wundervolle Braut, liebste Schwester. Verliebt zu sein steht dir gut. «
    »Du siehst wirklich wunderschön aus, Belle«, pflichtete Lily ihr bei.
    Die drei hatten sich in Lilys Schlafgemach zurückgezogen, um sich in Ruhe voneinander zu verabschieden. Es war beinahe