Süßes Spiel der Sehnsucht
Bergbauunternehmen.«
»Das dürfte ein interessanter Rechtsstreit werden«, sagte Marcus lächelnd und verschränkte die Arme vor der Brust.
Sein Lächeln schaffte es endlich, sie aufbrausen zu lassen. »Sie können mich nicht zwingen, Ihre Arrangements zu akzeptieren! «
»Nein, wahrscheinlich nicht. Aber sobald der Umfang Ihrer Mitgift sich herumspricht, werden Sie jede Menge Bewerber haben, die sich Ihnen zu Füßen werfen und vor Ihrer Tür anstehen, um Ihnen einen Antrag zu machen.«
Sie ballte ihre handschuhverhüllte Faust, und in ihren Augen blitzte es gefährlich. »Sie werden uns nicht verkaufen können, Euer Lordschaft! Unfassbar, dass erwachsene Frauen wie bloßer Besitz behandelt werden, nicht besser als Vieh! Wir sind keine Zuchtstuten, die man an den höchsten Bieter verschachert ! «
Aha. Ihrer hitzigen Reaktion nach zu urteilen, hatte er einen Nerv getroffen. Und in ihren Augen glühte ein Feuer, das er gleichermaßen bewundernswert wie reizvoll fand.
»Dann stimmt es also doch«, raunte er, vollkommen fasziniert davon, wie Arabella versuchte, ihn mittels Blicken zu töten.
» Was stimmt? «
»Dass Augen tatsächlich Funken sprühen können. Denn Ihre sind im Moment ein wahres Feuerwerk. «
Das war eine sehr provokante Bemerkung, die ihre Wirkung naturgemäß nicht verfehlte. Unmittelbar bevor sie anhob, ihm zu antworten, vernahm er einen Laut aus ihrer Kehle, der ihn an eine aufgebrachte Löwin erinnerte - tief und gefährlich. »Ich habe mich redlich bemüht, geduldig zu sein«, begann sie. Dann ging sie um ihn herum zu dem Seitentisch, ergriff sein Florett und drehte sich wieder zu ihm, die Spitze direkt auf seine Brust gerichtet.
» Ich war gewillt, Sie mittels Vernunft zu überzeugen, und sollte die versagen, hoffte ich, auf Ihr Wohlwollen rekurrieren zu können. Leider stellt sich nun heraus, dass Sie über keines von beiden verfügen! «
Restlos fasziniert von ihrer Kühnheit, hob Marcus beide Hände. »Ich werde mir merken, mich nie wieder mit einer bewaffneten Dame anzulegen.«
»Schön! Dann versprechen Sie mir, die unsinnige Absicht aufzugeben, uns alle verheiraten zu wollen. «
»Ich fürchte, ein solches Versprechen kann ich Ihnen nicht einmal unter Zwang geben. «
»Können Sie nicht oder wollen Sie nicht? «
»Nein.« Bei aller Faszination war er nicht gewillt, sich von irgendjemandem bedrohen zu lassen. Andererseits blickte er in Arabellas Gesicht ... auf die samtig helle Haut, den wunderbaren Mund ... Er verspürte einen unglaublichen Drang, sie zu küssen, was insofern ungewöhnlich war, als er gemeinhin nichts überstürzte. »Nur zu, tun Sie, was Sie nicht lassen können, meine Liebe. «
Sie biss die Zähne zusammen und hob das Florett, sichtlich wütend, bis die Spitze unmittelbar vor seinem Adamsapfel war. Dort stoppte sie.
Das war eine offene Drohung, die Marcus unmöglich hinnehmen konnte. Als sie zögerte, umfasste er kurzerhand ihre Hände und drückte sie langsam, aber unnachgiebig zurück.
Nachdem nun die unmittelbare Gefahr vorbei war, konnte er ihre Hände trotzdem nicht loslassen. Vielmehr umklammerte er ihre zarten Gelenke ein wenig fester und machte dabei noch einen Schritt auf sie zu. Dann fiel sein Blick wieder auf ihren betörenden Mund.
Sie sah zu ihm auf und benetzte sich nervös die Lippen, worauf ihn der unsinnige Impuls überkam, sie zu küssen.
Eine Stimme in seinem Kopf warnte ihn inständig, und dennoch zog er Arabella näher zu sich, bis sich ihre Körper berührten. In dem Augenblick, in dem er ihren Busen an seiner Brust spürte, flammte eine Hitze in ihm auf, die stark genug war, ihn zu versengen.
Doch noch während seine Sinne ganz von dieser herrlichen Attacke eingenommen wurden, funkelte eine gänzlich andere Emotion in Arabellas Augen auf.
Sie fühlte sich warm an, unbeschreiblich lebendig und sinnlich. Es kostete ihn seine letzte Kraft, die Beherrschung zu wahren.
»Wenn Sie das nächste Mal einen Mann bedrohen, Miss Loring«, riet er ihr mit einer vor Anspannung heiseren Stimme, »sollten Sie bereit sein, Ihre Drohung auch wahr zu machen. «
Mit einem verärgerten Laut entwand sie sich ihm und machte einen Schritt zurück. »Ich werde es beim nächsten Mal bedenken, Mylord.«
Marcus überraschte, wie sehr er sich wünschte, jenes nächste Mal dabei zu sein. Stumm sah er zu, wie Arabella das Florett zu Boden schleuderte, das klirrend über die Dielen hüpfte.
»Seien Sie froh, dass ich zu sehr Dame bin, um Sie
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