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Summer - und der Jaeger der Nacht

Summer - und der Jaeger der Nacht

Titel: Summer - und der Jaeger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Pape
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nicht viele Menschen kennengelernt, über die er das sagen konnte. Er überlegte, ob sie vielleicht Hintergedanken hatte und ob er mal einen Blick in ihren Kopf werfen sollte. Doch er scheute davor zurück, hatte Angst vor der Enttäuschung, wenn auch die reine Summer selbstsüchtig wäre.

    „Mr. Lechasseur.“ Sie klang erfreut, als sie am Buffet neben ihm stand.
    „Miss Gold.“ Marius nickte ihr zu.
    „Sie haben mir gestern gar nicht g esagt, dass Sie unser Gast sind“, schalt sie ihn mit einem Lächeln.
    „Bin ich auch nicht. Ich habe eine der Villen oberhalb des Dorfes gemietet“, erwiderte er.
    „Und dann kommen Sie zum Essen hier her?“
    „Ich wollte alles einmal ausprobieren.“
    „Alles? Dann müssen sie aber lange auf der Insel bleiben.“
    „Ich habe die Villa für drei Monate gemietet“, erklärte er.
    „Herzlichen Glückwunsch “, gratulierte Summer.
    „Wozu?“, er runzelte die Stirn.
    „Wer kann sich schon einen so langen und so teuren Urlaub leisten? Sie müssen Glück mit ihrer Arbeit haben, Mr. Lechasseur.“
    „Oder ich bin ein fauler Erbe “, wandte er ein.
    „Danach sehen Sie nicht aus. Sie strahlen zu viel Can-Do-Attitude aus, um faul zu sein.“
    „Danke sehr.“ Alle seine Sinne befahlen Marius, in ihren Kopf einzudringen. Doch er rang mit sich. Lächerlich, er sah sie doch erst zum zweiten Mal und hatte bereits Angst davor, was ihre Gedanken ihm enthüllen würden; oder nicht enthüllen würden. Erstaunt blinzelte Marius. Hatte er das gerade wirklich gedacht? Dann gab es wohl wirklich nur einen Weg für ihn. Marius konzentrierte sich und versuchte in Summers Gedanken einzudringen.
    Er prallte an einer schwarzen Wand ab.
    „Was ist?“, fragte Summer. „Sie sehen aus, als hätten Sie einen Geist gesehen.“
    „Nein. Ich… Haben Sie Kopfschmerzen oder so?“, fragte er atemlos.
    „Nein.“ Sie runzelte die Stirn und sah ihn irritiert an.
    „Entschuldigung. Ich bin…“ Marius fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Ich habe heute wohl etwas zu viel Sonne abbekommen. Würden Sie mich bitte entschuldigen?“
    „Aber natürlich. Trinken Sie viel und legen sich rasch hin“, empfahl sie.
    „D as werde ich tun. Danke. Summer?“
    „Ja?“
    „Wir sehen uns wieder?“, fragte er.
    „Das würde mich freuen “, bekannte sie lächelnd.

*

    Dank der Erbanlagen seines Vaters war es ein Leichtes für Marius die Balkontür von Summers Zimmer mit einem mentalen Befehl zu öffnen. Oft war er der Meinung, dass die Heilerinnenfähigkeiten seiner Mutter höher einzuschätzen seien als Telekinese. Doch in diesem Moment war ihm sein übersinnliches Talent äußerst nützlich.
    Lautlos betrat er den vom Mondlicht erhellten Raum. Für seine starke Nachtsicht war das blas se Licht mehr als ausreichend, um alles zu erkennen.
    In seinem Mund sammelte sich Speichel und seine Fänge fuhren aus, als sein Blick auf Summer fiel. Offenbar schlief sie nackt. Das Laken war um ihre Beine verdreht, als ob sie sich hin- und hergewälzt hätte. Ihr Oberkörper lag entblößt vor ihm. Gebannt beobachtete Marius, wie sich ihre Brust bei jedem Atemzug hob und senkte. Seine Gedanken rissen sich los und galoppierten davon. Er stellte sich vor, wie er diese vollen, verlockenden Hügel erst mit seinen Händen und dann mit seinen Lippen liebkoste. Summer stöhnte im Schlaf und wand sich auf dem Bett. Ihre Brustwarzen wurden hart. Marius schluckte. War er das gewesen? Er hatte gehört, dass sich der im Wachzustand verschlossene Geist von Seelenverwandten im Schlaf öffnete und sie gemeinsame Träume erleben konnten. Doch offenbar genügte es, wenn einer der Partner schlief und der andere seine Gedanken auf ihn projizierte. Plötzlich fühlte sich seine Hose viel zu eng an. Zu gern würde er mit dieser Entdeckung experimentieren, herausfinden, wie weit er Summer erregen könnte. Doch er befürchtete, dass sie aufwachen würde und dann nicht allzu begeistert wäre, ihn in ihrem Zimmer zu finden. Schließlich hatte sie ihn nicht her gebeten. Also schlich er sich ebenso lautlos heraus, wie er hereingekommen war.

*

    Hocherfreut reagierte Marius, als Summer seine Einladung zu einem Spaziergang durch die kleine Stadt angenommen hatte. Doch nun verfluchte er sich. Offenbar näherte sich die Touristensaison ihrem Höhepunkt und auf der Hauptstraße herrschte spätabends noch reichlich Trubel.

    Als Summer sich zu ihm umdrehte, um etwas zu sagen, bekam sie im Gedränge einen Ellenbogen in den Rücken und

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