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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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seine Hand auf ihre. »Ich kann das übernehmen, wenn Sie nach der Katze sehen wollen.«
    Sam sah Kent in die Augen. Sein Kinn senkte sich leicht. »Bitte.« Dann schloss er die Lider.
    Sie zog ihre Hand weg. Handgelenk und Handfläche waren ganz glitschig vom Blut. Sam wischte das Gröbste an der Hose ab und stand auf.
    »Halten Sie durch, Kent. Ein Hubschrauber ist auf dem Weg. Müsste jeden Moment eintreffen«, sagte Perez.
    Sam ging zum Puma. Die gelben Augen wurden riesengroß. Als sie noch näher kam, fauchte das Tier und versuchte, aufzustehen, konnte aber das Hinterteil nicht heben. Die Blutlache wurde immer größer. Jeder Schlag mit dem Schwanz pumpte frisches Blut in den Staub.
    »Ganz ruhig, mein Junge«, murmelte Sam und bewegte sich nicht. Ein großes Männchen. Letos Gefährte vielleicht? Sein Fell hatte denselben Stich ins Graue wie das von Apollo.
    Der Puma hob die große Pranke und fuhr die Krallen aus, knurrte mit funkelnden Augen. Sam zog sich langsam zu den beiden Männern zurück.
    »Er ist am Hinterteil verletzt«, berichtete sie. »Schwer zu sagen, wie schlimm es ist. Er kann nicht gehen, ist aber noch ziemlich angriffslustig. Das ist doch ein gutes Zeichen, nicht wahr, Kent?«
    Dessen Augen waren immer noch geschlossen. Sie vermochte nicht zu sagen, ob er sie gehört hatte. Perez hatte seine Windjacke ausgezogen und sie dem Ranger unter den Kopf geschoben. Selbst mit dem Zwei-Tage-Bart sah Kent noch verflucht jung aus.
    In der Ferne hörte man das Röhren eines Hubschraubers. Gott sei Dank! Es war doch schneller gegangen, als sie gedacht hatte.
    Perez legte Kent sanft eine Hand auf die Schulter. »Der Hubschrauber kommt. In ein paar Minuten bringen die Sie hier raus.«
    Sie waren beide überrascht, als Kent die Augen öffnete und entschlossen sagte: »Aber nicht ohne den Puma.«
    Der Hubschrauber kam näher, das Donnern der Rotorblätter hallte von den Wänden der schmalen Schlucht wider. Sie würden auf dem Plateau landen und mit der Bahre herunterkommen.
    »Ist mir bitterernst«, japste Kent. »Ich bin auch noch angriffslustig.« Er hob den linken Arm, krümmte die Finger zur Kralle und knurrte schwach.
    »Lass den Scheiß«, befahl Sam. »Ich werde sehen, was ich für den Puma tun kann, aber du gehst auf jeden Fall.«
    »Betäub ihn. Pistole … in meinem Gepäck.«
    »Ich werde dich auch betäuben, wenn ich dich sonst nicht in den Hubschrauber kriege.«
    Das Schlagen der Rotorblätter ging in ein leises Pfeifen über, dann trat gnädige Stille ein. Sam rannte den beiden Männern entgegen, die sich mühten, den steilen Pfad mit einer Bahre herunterzukommen, auf der ein Sauerstoffgerät und der Erste-Hilfe-Koffer lagen. Sie trugen die Uniformen der St.-George-Feuerwehr. Einer hatte eine Baseballkappe auf, auf der Super Fly eingestickt war.
    »Wie viele Leute können Sie mitnehmen?«, fragte sie.
    »Sechs Erwachsene, allerhöchstens. Uns drei eingeschlossen.«
    »Gibt es mehr als einen Notfall?« Der Zweite berührte ihre Hose dort, wo sie Kents Blut abgewischt hatte.
    Superintendent Thompson kam schlitternd den Pfad herunter. Sorgenvoll betrachtete er ihre blutverschmierte Kleidung. »Alles in Ordnung, Westin?«
    »Mir geht es gut«, schnappte sie und schlug die Hand des Sanitäters weg. »Ranger Bergstrom ist angeschossen worden.« Sie zeigte auf Perez und Kent. Dann wies sie auf die andere Seite der Schlucht. »Und ein Puma ebenfalls.«
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte der Pilot und starrte das Tier an. Der Raubkatze war es gelungen, sich in Lauerstellung zu bringen. Sie knurrte die Eindringlinge an.
    Kents Gesicht hatte inzwischen den blauen Schimmer, den sie in ihren Albträumen gesehen hatte, doch als die Rettungsleute neben ihm in die Hocke gingen, öffnete er die Augen. Sam tröstete sich mit dem Wissen, dass Kent eine Kämpfernatur war.
    Thompson stand neben ihr und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Er wischte sich mit einem Taschentuch die Stirn und starrte zweifelnd auf den verwundeten Puma. »Vielleicht sollten wir ihn besser erschießen.« Er sah zu Perez, dessen Hand bereits auf der Pistole lag.
    »Niemals!«, sagte Sam.
    Thompsons Kopf fuhr herum, ihr Ton schien ihn zu überraschen.
    »Kent hat Betäubungspfeile. Und ich bin ebenfalls Wildbiologin, falls Ihnen das entfallen sein sollte. Ich weiß, wie man mit den Dingern umgeht.« Sam öffnete die untere Tasche an Kents Rucksack und holte die Betäubungspistole, Pfeile und eine Phiole mit einer klaren

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