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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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Jobbeschreibung zunächst nicht weiter aufgefallen waren, »problematisches Wild beseitigen« hatte da gestanden. Aber er war so begeistert gewesen, endlich einen Rangerposten zu bekommen und tatsächlich mit wilden Tieren arbeiten zu können, dass er die eher unangenehmen Aufgaben auf der Liste übergangen hatte.
    Tagelang Mülleimer zu leeren, Berichte zu schreiben und Besucher zu informieren, die doch nie weiter als bis zu seinem Tresen kamen, damit konnte er leben. Aber konnte er auch einen Puma töten, um seinen Posten zu behalten? Gehörte es wirklich zu seinen Aufgaben zu entscheiden, welche Tiere ein Problem darstellten? Das bezweifelte er. Meist behandelten ihn Thompson und Tanner ohnehin wie eine Drohne. Er hatte den Verdacht, dass sie ihn deshalb ins Hinterland geschickt hatten, damit er ihnen nicht in die Quere kam, wenn sie ein oder zwei Pumas »beseitigten«.
    Das Hubschrauberbrummen kam näher. Der Pilot flog außergewöhnlich nahe am Boden. Der Habicht erhob sich über seinem Kopf in die Lüfte, als die Maschine herandonnerte, noch verborgen von den Wänden der Schlucht.
    Eine Staubwolke wallte sich über die Felskante. Dann tauchte aus dem rötlichen Nebel ein Puma auf und sprang den fast senkrechten Hang in Fünf-Meter-Sprüngen herunter. Eine Steinlawine folgte der verängstigten Raubkatze, man hörte, wie sie zu Tal donnerte, als das Röhren des Hubschraubers in der Ferne abebbte. Wenn der Puma die Richtung beibehielt, würde er direkt an Kent vorbeilaufen. Kent rührte sich nicht und hielt den Atem an.
    Tiefes Bellen erklang von der anderen Seite, unverkennbar ein Jagdhund. »Dort!«, rief jemand.
    Kent sprang auf die Füße.
    Zwei Hunde zerrten an ihren Leinen, Speichelfäden flogen um die aufgerissenen Schnauzen. Im Sonnenlicht glitzerten drei Gewehrläufe. Kent blieb gerade noch Zeit, zu registrieren, dass er sich genau zwischen dem Berglöwen und den Schützen befand, dann hallten schon Gewehrschüsse durchs Tal.
    In der Ferne knallte es zweimal. Hoffentlich waren das keine Schüsse, dachte Sam. Gab es Fehlzündungen bei Hubschraubern? Das Rumpeln der Rotorblätter verklang in der Ferne, nur der Wind strich noch stöhnend durch die Felsgebilde.
    »Haben Sie das gehört?«, fragte sie Perez.
    Er saß breitbeinig auf einem Stein und fummelte an seinem Handy herum, vor sich eine ausgebreitete topografische Karte. »Was denn?«
    Sam blickte in den Himmel. Konnte es Donner gewesen sein? Wolken hatten sich etwa vierzig Kilometer entfernt an einer Bergkette gebildet, aber über ihnen zogen nur zarte Schlieren dahin. Es würde noch lange nicht regnen.
    Sie hatte sich an die Kante des Abhangs gesetzt und ließ die Beine in der Luft baumeln. »Und was jetzt?«, fragte sie. »Wartet Jeeves mit dem Hubschrauber hinter der nächsten Ecke? Rauschen Sie ab zur Zentrale, um die Kriminaltechniker abzuholen?«
    Perez schüttelte den Kopf. »Ich muss hierbleiben und die Gegend durchkämmen. Es könnte noch mehr Gräber geben?«
    Noch mehr! Sam biss die Zähne zusammen, als in ihrer Vorstellung Höhlen übersät mit Knochen auftauchten. Würde Zack auch unter den Toten sein?
    »Zumindest können Sie jetzt die Jäger abbestellen.«
    Er sah sie an. »Das ist nicht meine Aufgabe. Wir haben noch keine Spur von Zack gefunden. Es könnte sich um einen Zufall handeln.«
    »Na klar. Die Pumas fressen schon seit Jahren Camper«, sagte sie. »Vielleicht bringen sie die Knochen ja extra an diesen Ort, wie bei einem Elefantenfriedhof – «
    »Schon gut. Wahrscheinlich haben die Pumas nichts damit zu tun. Aber vielleicht hortet Kojoten-Charlie hier seine Trophäen.«
    Oh Gott. Der menschliche Kojote war immer so etwas wie eine Witzfigur gewesen, gute Unterhaltung, sogar eine Quelle für Neid. Konnten alle Angestellten des Parks blind dafür gewesen sein, dass ein Serienkiller hier seine Opfer verscharrte? Sie zog die Beine an ihre Brust.
    Mit einem Seufzer klappte Perez sein Handy zu. »Leerer Akku.«
    Sie holte ihr Telefon heraus, gab den Satellitencode ein und reichte es ihm. »Geht aufs Haus.«
    Seine Finger berührten ihre, als er das Gerät entgegennahm. »Ihr Land wird es Ihnen danken.«
    »Na, das wäre das erste Mal.«
    Perez gab eine Nummer ein. Einen Augenblick später sagte er: »Nicole …«
    Der Rest ging in einem lauten statischen Rauschen aus Sams Funkgerät unter. Sie zog es aus dem Rucksack und begab sich erneut an den Rand der Hochebene. Funkverkehr aus dem Tal kam nicht hier hoch. Sie hatte nicht damit

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