Summertime (Beachrats: Teil 4)
sagte Arnie, als wir die Einkaufswagen zum Auto schoben.
»Jop«, stimmte ich zu.
»Alex, das verstehe ich nicht. Du bist schwul, oder?«
»Ja, Sir.«
»Wie kannst du dann denken, dass sie süß war?«
»Hast du schon mal einen Kerl gesehen, den du attraktiv oder süß fandest?«
»Doch, natürlich«, antwortete er. »Ich finde, ihr seid alle attraktiv und süß.«
»Also bist du schwul?«, fragte ich.
»Nein.«
»Siehst du, was ich meine? Nur weil ich sehe, dass das Mädchen süß war, heißt es noch lange nicht, dass ich hetero bin.«
»Ich lerne noch, Alex«, sagte er und grinste. »Ihr müsst ein bisschen Geduld mit mir haben.«
Als wir nach Hause zurück kamen, waren alle schon wach. Während Brian und Jeff den Frühstückstisch deckten, halfen mir David, Rick und Justin dabei, die Einkäufe einzuräumen. Es dauerte 20 Minuten, dann stand das Frühstück für alle auf dem Tisch.
»Wer hat Lust auf Wasserski?«, fragte ich zwischendurch.
Alle nickten mehr oder weniger, Chip sagte, dass er es versuchen wolle, aber dass wir es ihm beibringen müssten.
»Wie lange wohnst du schon hier?«, fragte ich ihn.
»Vier Jahre.«
»Und keiner deiner Freunde hat dir beigebracht, wie man Wasserski fährt?«
Chip senkte den Kopf ein wenig und mir wurde klar, dass Mr. Rooney wahrscheinlich recht hatte. Jetzt hatte er jedenfalls ein ganzes Haus voller Freunde.
»Wir bringen es dir bei«, sagte ich und bekam ein Lächeln als Antwort.
Nachdem ich gegessen hatte, ging ich zum Boot, um nach den Krabbenfallen zu sehen und um sie aus dem Weg zu räumen. Arnie, der ebenfalls schon gegessen hatte, half mir dabei. Trixie ging mit uns, aber ausnahmsweise blieb sie die ganze Zeit über im Boot und sprang nicht ins Wasser.
Kapitel 11: Cherie
Matt Adams kam mit einem richtigen Dilemma zu mir. Er hatte die einmalige Gelegenheit, im Sommer an einer der prestigeträchtigsten Rechtswissenschaftseinrichtungen der Welt in London zu unterrichten, was sowohl seinem als auch dem Ruf unserer Kanzlei zugute kommen würde.
Das Problem war aber Seth, sein Sohn.
Seth hatte in den Monaten nach Mardi Gras einige erstaunliche Veränderungen durchgemacht. An Mardi Gras hatte er Kevin, Rick und die Jungs kennengelernt und sich buchstäblich in alle auf einmal verliebt.
Den ersten Teil seiner Verwandlung konnte man schon an diesem Wochenende erkennen, aber das war erst der Anfang. Während seines Spring Break hat er ein paar kleinere Schönheitsoperationen an sich vornehmen lassen und auch wenn Seth darauf bestand, dass es nichts gebracht hat, hat es sein Aussehen doch deutlich verbessert.
Die größte Änderung war jedoch in seiner Persönlichkeit zu finden - um es genauer zu sagen, bekam er erst jetzt eine eigene Persönlichkeit. Vorher war er schüchtern und unglaublich ruhig - fast schon katatonisch. Mittlerweile war er aber kontaktfreudig und freundete sich mit mehreren Kids in der Schule und in der Nachbarschaft an. Er unternahm auch etwas mit ihnen - zum ersten Mal in seinem Leben.
Außerdem outete er sich bei seinen Eltern, für die es aber keine große Überraschung war. Ich bin mir sicher, dass ihm auch die Akzeptanz seiner Eltern sehr half.
»Er will nicht mit nach London fliegen«, sagte Matt eines Tages zu mir. »Und um ehrlich zu sein: Cathy und ich würden ein bisschen Zeit ohne Kinder auch sehr genießen.«
»Könnt ihr ihn nicht alleine zuhause lassen?«, fragte ich.
Er war schließlich schon 17 und es war auch nur für acht Wochen.
»Darüber denken wir auch nach. Würde es dir und Will etwas ausmachen, ab und zu nach ihm zu sehen?«
»Nein, überhaupt nicht«, sagte ich.
Ich meinte es auch so.
»Bist du dir sicher? Ich weiß, dass es viel verlangt ist.«
»Nein, es macht uns wirklich nichts aus.«
»Er wird versuchen, für den Sommer einen Job zu finden.«
Ich dachte einen Moment lang nach.
»Weißt du, was wirklich gut wäre?«
»Was?«
»Wenn wir ihn einfach zu meinem Bruder und meinem Schwager nach Newport Beach schicken. Sie können Seth einen Job geben und er kann den ganzen Sommer über mit ihren Jungs rumhängen.«
»Das wäre klasse, aber meinst du nicht, dass das eine ziemliche Zumutung für sie wäre?«
»Du verarschst mich, oder?«, fragte ich. »Du weißt, dass sie Seth mögen und auch, dass er sie mag.«
Er dachte einen Moment lang nach und umso länger er überlegte, desto größer wurde sein Grinsen.
»Cherie, das wäre wirklich perfekt und ich bin mir sicher, dass Seth begeistert
Weitere Kostenlose Bücher