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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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wie Sergeant Con Giford einmal in Nostalgielaune bemerkt hatte: Unberechenbar, höchst empfindlich und verflucht gefährlich, wenn man etwas falsch machte. Doch wenn diese Achterbahnfahrt gelang, ging es nach einer kurzen Orientierung im Einsteinraum und anschließendem sanftem Eintauchen noch einmal kurz in einer eher ruhigen Fahrt durch das zwischengelagerte Kontinuum des Hyperraums, quasi schon mit quietschenden Bremsen, und der
Sturmvogel
würde wohlbehalten in der Nähe des Sol-systems wieder in den Normalraum schlüpfen, nahezu ohne Aufsehen zu erregen, und konnte die restliche Distanz mit dem konventionellen Triebwerk bewältigen – falls es dann noch funktionierte.
    Denn bis sie überhaupt bereit zum Sprung in die Röhre waren, musste Shanija ebenfalls konventionell fliegen, und das bedeutete Höchstleistung für den Antrieb. Nach der schweren Schlacht …
    »Empfange eine Strukturerschütterung«, meldete PONG. »Mehrere Explosionen. Wie ein farbenprächtiges kleines Feuerwerk, wenn mir die Metapher gestattet ist.«
    »Chuck«, flüsterte Shanija. »Du Teufelskerl, du hast tatsächlich noch einige mitgenommen.« Sie tippte hastig einen Code ein und überspielte die Daten in PONGS Speicher, wo sich Lance Corporal Charles Fosters Kennung zu denen seiner kurz zuvor gefallenen Kameraden gesellte. Nur ein paar nüchterne Zahlen, mehr nicht, aber Shanija hatte das abstruse Gefühl, nicht mehr ganz so allein zu sein. Ihre Nachrufe würde sie später in ihrem Bericht darlegen; bis dahin aber, so empfand sie es, waren ihre Freunde und Kameraden noch nicht
ganz
tot. Sondern stille Begleiter, ganz nah bei ihr.
    »Feinde holen auf.«
    »Ich weiß.«
    Der Antrieb packte es nicht mehr. Die Energieleistung sank rapide, und Shanija musste die Geschwindigkeit drosseln, um nicht in wenigen Minuten völlig ausgebrannt durch den Raum zu trudeln.
    Die Ortung meldete Gefechtsalarm. Und schon hatte der Feind Schnüffler ausgesetzt; Raketen mit langer Reichweite, die sich während eines Kampfs im Raum hartnäckig den Jägern an die Fersen hefteten. Eine einzelne konnte bei intaktem Sicherungsfeld nicht allzu viel Schaden anrichten, aber die Schnüffler waren in jedem Fall lästig und mussten abgeschüttelt werden. Shanija fluchte, für Ausweichmanöver hatte sie nicht mehr genug Energie. Und wahrscheinlich wollte der Feind genau
das
mit den Schnüfflern testen. Zu dumm, dass sie keine Offensivbewaffnung mehr hatte. Immerhin arbeitete der Schutzschirm im grünen Bereich.
    Die erste Rakete schlug ein, und Shanija schüttelte es durch. Der
Sturmvogel
hüpfte und buckelte wie der digitale Mustang ihres Kindheitshelden
Jack Tex
, dann hatte er sich wieder gefangen.
    »Sie sind auf Gefangennahme aus«, stellte PONG fest. »Sie warten den Moment ab, wann sie sich gefahrlos nähern können.«
    »Was du nicht sagst.« Der zweite Einschlag. Das Schutzfeld flackerte kurz, baute sich dann aber wieder auf. Die dritte Rakete erreichte ihr Ziel nicht mehr und trudelte irgendwo im Raum ab.
    Shanija sah auf die Entfernungsanzeigen zu den Quinternen und zu den Deneb-Koordinaten. Und ließ eine Berechnung anstellen, ob sie es bei höchstmöglicher Geschwindigkeit schaffen konnte. Wenn das konventionelle Triebwerk ausfiel, würde sie vielleicht hilflos im Einflussbereich der Erde ankommen, aber für einen Notruf reichte es allemal. Die Hauptsache war, die Überlicht-Felder funktionierten, die die kleinen Schwarzen Löcher gefangen hielten, damit der Jäger überhaupt bis zur heimatlichen Zone flog. Dort gab es genug Raumverkehr und Relais, die ihren Notruf weitergeben konnten.
    Es wurde knapp, verdammt knapp. Mit Ächzen und Stottern könnte sie den Sprung gerade noch vor dem Eintreffen des Feindes durchführen, aber dann durfte nichts mehr schief gehen.
    Eine gelbrote Sonne schob sich in Shanijas Sichtfeld, weithin flammend wie ein Fanal. Sie näherten sich den Koordinaten, die Störfelder machten sich bereits in der Ortung bemerkbar. Am äußeren Fensterrand tauchte der Blaue Riese des Doppelsterns auf. Alles so greifbar nah … dann hatte sie die Barriere erreicht und durchflogen.
    Störungen, Ausfälle, Alarmmeldungen überschlugen sich. Der Jäger wurde tüchtig durchgeschüttelt, aber er war dafür konstruiert, dies auszuhalten.
Anpassen, biegsam sein, nicht starr und unnachgiebig. Hindurchschlüpfen, nicht viel mehr als ein Staubfussel in einem Sonnenstrahl
.
    Das
Fenster
war fast erreicht. Manche nannten es auch
Schlund
, weil bei Aktivierung

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