Susan Mallery - Buchanan - 01
hat und für unseren Streit danach. Ich hätte es dir selbst sagen müssen. Vor Jahren schon, noch bevor wir geheiratet haben. Ich bin damit aufgewachsen, Geheimnisse für mich zu behalten, und habe es nicht geschafft, diese Gewohnheit zu durchbrechen. Und ich hatte Angst, was du von mir denken würdest.“
„Ich weiß es zu schätzen, dass du dich entschuldigst, aber es ist nicht nötig. Wir sind geschieden, Cal.“
„Doch, das ist es. Wir arbeiten zusammen. Ich möchte, dass wir Freunde sind.“
Freunde. Richtig. Sie wollte ihm erklären, dass sie für gewöhnlich nicht mit ihren Freunden ins Bett ging. Dass sie, als sie Sex gehabt hatten, eine Grenze überschritten hatten und dass nun alles zwischen ihnen anders war – abgesehen davon, dass sie nicht verstand, inwiefern es anders war und was es bedeutete.
„Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Gloria über Informationen verfügt, die du nicht hast“, sagte er. „Sie wollte dich verletzen, und es ist ihr gelungen. Das tut mir leid.“
Unwillkürlich musste sie an ein Gespräch denken, das sie geführt hatten, als sie den Anfängerjob im „Buchanan’s“ haben wollte und Cal alles getan hatte, damit sie ihn nicht bekam. Damals hatte er gemeint, er wolle sie nicht in Glorias Nähe wissen. Sie hatte über seine Bedenken gelacht. Wie hätte die alte Frau sie schon verletzen können? Nun wusste sie, dass es ungefähr tausend Möglichkeiten dafür gab.
„Ich bin in der Lage, auf mich selbst aufzupassen“, sagte sie. „Ich konnte es damals und kann es heute.“
„Jetzt glaube ich dir. Aber damals …“
„Du tust so, als hätte es dir etwas ausgemacht, wenn man mir wehgetan hätte.“
„Natürlich hätte es das. Du warst schließlich meine Frau.“
Die, die du nicht geliebt hast. Sie hätte es gern ausgesprochen, aber sie konnte nicht. Er würde sonst merken, dass sie immer noch verletzt war.
„Hör zu, Cal, wir waren in diesen Dingen nicht gut, als wir verheiratet waren, und wir kriegen es offensichtlich auch jetzt nicht hin. Lass uns bitte beim rein Geschäftlichen bleiben, das ist für jeden von uns besser.“
„Aber ich möchte, dass wir Freunde sind.“
„Manchmal bekommen wir nicht das, was wir wollen. Akzeptier das.“
Penny ging auf dem Parkplatz auf und ab. Wo war er? Reid mochte vieles sein, aber unpünktlich war er nicht. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und stöhnte. Wenn sie ihren Termin nicht verpassen wollte, würde sie in den nächsten zwei Minuten los müssen.
Cal kam aus dem Restaurant. Sie beobachtete ihn argwöhnisch, vor allem, weil er einen Mantel trug und in ihre Richtung ging.
„Gehen wir“, sagte er. „Soll ich fahren?“
Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Wovon redest du eigentlich?“
„Von deinem Arzttermin. Ich begleite dich.“
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. Da sie ihm nichts von dem Termin erzählt hatte, musste er mit Reid geredet haben. War das eine Verschwörung?
„Kommt Reid überhaupt?“, fragte sie.
„Ich weiß es nicht. Er ist jetzt nicht hier, du musst los, und ich möchte mitkommen.“
„Ich gehe lieber allein.“
Er sah ihr prüfend in die Augen. „Bist du sicher?“
Nein, verdammt, das war sie nicht. Aber sie wollte es ihm gegenüber nicht zugeben.
Genau in diesem Moment bog Reid zum Parkplatz ein. Er hielt vor ihr an. „Entschuldige, ich bin zu spät. Es gab einen Unfall auf der Brücke.“
„Macht nichts. Lass uns gehen.“
Reid schaute zwischen Penny und Cal hin und her. Cal stellte sich näher zu ihr.
„Ich fahre dann wohl lieber“, sagte Reid.
„Nein, das wirst du nicht tun. Reid, wage es nicht!“
Er zuckte die Achseln. „Es ist besser so, Penny. Ihr beide müsst miteinander reden. Abgesehen davon hat er dich nackt gesehen und ich nicht. Es wird einfacher sein.“
„Nein, wird es nicht“, schrie sie, aber da war es schon zu spät. Er fuhr bereits davon. Sie wandte sich an Cal. „Hast du ihm erzählt, dass wir miteinander geschlafen haben?“
„Natürlich nicht. Er hat darauf angespielt, dass wir verheiratet waren.“ Er legte seine Hand auf ihren schmalen Rücken und schob sie zu ihrem Volvo.„Los, wir kommen zu spät. Soll ich fahren?“
Sie war so verärgert, dass sie ihm ohne nachzudenken die Schlüssel reichte. Erst als sie auf dem Beifahrersitz saß, wurde ihr bewusst, dass sie zugelassen hatte, dass Cal sich durchsetzte. Meine Güte.
Sie konnte es nicht fassen, dass Reid sich so gegen sie gestellt hatte. „Wir sind doch Freunde“,
Weitere Kostenlose Bücher