Susan Mallery - Buchanan - 01
dass sie nicht wissen will, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, aber Himmel – die Namen, die sie in Erwägung zieht … Armes Kind! Ich denke, sie kommt zurecht. Penny ist ziemlich clever.“
Penny war vieles, dachte Cal, und kämpfte gegen ein plötzliches Gefühl von Trauer an. Trauer über all jene Dinge, die er mit ihr versäumt hatte. Doch dann rief er sich ins Bewusstsein, dass es nicht sein Ziel war, Teil von etwas zu sein. Die Liebe hielt nicht ewig. Wurde ihm das nicht immer wieder vor Augen geführt?
„Naomi war gestern Abend in der Bar“, sagte Reid. „Sie ist zusammen mit Walker gegangen.“
„Ist das für dich okay?“
Reid zuckte die Achseln. „Sicher. Warum nicht? Wir haben uns nie etwas versprochen.“
Dass sein Bruder keine Bindung eingehen wollte, war das eine, sein Lebensstil hingegen ergab für Cal keinen Sinn. „Erwartest du dir von deinem Leben nicht etwas anderes, als dieses ewige Kommen und Gehen von Frauen?“
Sein Bruder runzelte die Stirn. „Nein. Warum?“
„Aber du machst dir doch nichts aus den Frauen, mit denen du schläfst.“
Reid grinste. „In der jeweiligen Nacht ist sie die wichtigste Frau der Welt.“
Cal schnaubte. „Oh, ja. Richtig. Und am nächsten Morgen kannst du dich an ihren Namen nicht erinnern. Willst du nicht irgendwann einmal mehr als das?“
„Nein. Darauf kannst du Gift nehmen.“
„Bist du krank?“, fragte Penny.
Naomi ließ sich beim Schneiden der Lauchstangen nicht stören. „Nein. Es geht mir gut. Hör auf, mir auf den Wecker zu fallen. Du gehst mir auf die Nerven.“
Penny wusste, dass sie Naomi in Ruhe lassen sollte, aber sie machte sich Sorgen. „Du bist nicht du selbst. Seit ein paar Tagen bist du so ruhig. Ist es wegen eines Mannes?“
Naomi drehte sich mit dem Messer in der Hand zu ihr. „Ich bin bei einer Expertin in die Lehre gegangen, klar? Mir geht es gut. Ich denke nur über Verschiedenes nach.“
„Aber ich sorge mich um dich.“
Naomi legte das Messer weg. „Das ist lieb von dir, aber mach dir keine Sorgen. Mir fehlt nichts. Ich denke nur nach. Das ist etwas, was ich normalerweise nicht tue, deshalb ist es anstrengend für mich.“
Penny sah das Gefühlschaos in den Augen ihrer Freundin. „Ich möchte dir helfen.“
„Das kannst du nicht. Lass mich in Ruhe, bevor ich Schaum vor dem Mund bekomme.“
„In Ordnung. Aber falls du reden möchtest, bin ich für dich da.“
„Ich weiß.“
Cal kam in die Küche. „Die Weinlieferung ist gekommen. Ich habe mehr vom Pinot für das Gourmet-Dinner bekommen, aber es ist ein jüngerer Jahrgang. Ich werde eine Flasche aufmachen.“
Die unausgesprochene Frage war, ob sie sich ihm anschließen würde. Wollte sie bei dieser Gemeinschaftsaktion mitmachen, da sie doch beide zuständig für das Restaurant waren?
Sie kannte die richtige Antwort. Wenn sie jemals ein eigenes Restaurant haben wollte, musste sie sich für alle Aspekte des Geschäfts interessieren. Einen guten Geschäftsführer einzustellen würde hilfreich sein, aber die Entscheidungen würde letztlich immer sie selbst treffen müssen.
Ihr war bewusst, dass sie aus einem weiteren Grund zustimmen sollte – nämlich um Cal zu zeigen, dass er nicht wichtig war. Dass sie nicht am Boden zerstört war wegen ihres Streits vergangene Woche. Gut, verletzt war sie immer noch, aber es war viel schlimmer, dass sie sich dumm vorkam. Sie hasste es, sich dumm vorzukommen.
Sie ging ihm nach. Auf einem Rollwagen standen drei Kisten. Die oberste Kiste war offen, und auf der Theke stand eine einzelne Flasche.
Sie nahm den Flaschenöffner, der daneben lag und entfernte die Folie vom Flaschenhals. Nachdem sie den Korkenzieher in den Korken gedreht hatte, zog sie ihn mit einer schnellen, geübten Bewegung heraus. Cal stellte zwei Gläser vor sie hin. Sie schenkte ein.
Penny griff nach ihrem Glas und schwenkte es. Sie hielt es gegen das Licht, um die Farbe zu prüfen, dann schwenkte sie es noch einmal und roch daran.
Allein der Duft war köstlich. Sie nahm einen Schluck und wartete, bis der Geschmack sich auf ihrer Zunge entfaltete.
Ausgezeichnet, dachte sie. Eine Spur süßlich, aber nicht zu stark. Gute Trauben.
„Er ist gut“, sagte sie.
„Ich kann dir nur beipflichten.“
Sie stellte ihr Glas auf den Tresen und machte Anstalten zu gehen. Cal stellte sich vor sie.
„Warte“, sagte er. „Ich möchte mich für das, was am Freitag passiert ist, entschuldigen. Für alles. Dafür, dass Gloria dir von Lindsey erzählt
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