Susan Mallery - Buchanan - 02
sie darüber redeten. Er hatte gedacht, die Bemerkung, er sähe einem dieser verdammten Fritzen aus dem Fernsehen ähnlich, wäre schon der Tiefpunkt des Tages gewesen. Aber er hatte sich getäuscht.
„Wir sind da“, sagte er mit möglicherweise größerer Erleichterung, als notwendig gewesen wäre. Er hielt in der Einfahrt vor dem Haus.
Elissa kam herausgestürmt und machte die Beifahrertür auf. „Geht es dir gut?“, fragte sie. Dann sah sie Walker an. „Geht es ihr gut?“
Er hatte sie aus dem Krankenhaus angerufen und ihr erzählt, was passiert war. Die ganze Situation war absurd. Er war extra in diese Gegend gezogen, wo er niemanden gekannt und daher gehofft hatte, seine Ruhe zu haben. Bis jetzt war davon nichts zu merken.
„Es ist alles in Ordnung“, sagte er. „Sie ist ein bisschen high von den Schmerzmitteln, aber sonst okay.“
„Ich bin genäht worden“, erzählte die alte Dame. „Und die Ärztin war sehr hübsch, aber Walker hat sie nicht einmal angeschaut. Er hat nur Augen für dich.“
„Wie aufregend“, sagte Elissa. „Komm, ich helf dir ins Haus.“
„Ich trage sie“, sagte Walker. „Nimm du ihre Handtasche, und sperr die Wohnungstür auf.“
Dann hob er Mrs. Ford aus dem Wagen und trug sie in ihre Wohnung.
„Wenigstens müssen Sie mich nicht die Treppe hochschleppen“, ächzte sie.
„Das wäre kein Problem“, sagte er. Er bezweifelte, dass sie mehr als vierzig Kilo wog.
Elissa wartete an der Tür. „Ich habe schon ihr Bett vorbereitet. Sie muss sich ausruhen. Leg sie erst mal hin. Wir können ihr später beim Ausziehen helfen.“
Er hoffte stark, dass es sich bei dem wir um Elissa und Zoe handelte, denn es gab gewisse Grenzen, die er nicht unbedingt überschreiten wollte.
Als Mrs. Ford im Bett lag, setzte sich Elissa zu ihr und strich der alten Dame das weiße Haar aus der Stirn.
„Du hast mir einen schönen Schrecken eingejagt.“
„Es geht mir gut, Liebes. Es war alles meine Schuld. Ich habe nicht aufgepasst.“ Sie gähnte. „Lieber Himmel, das muss an dem Medikament liegen. Ich schlafe sonst fast nie tagsüber.“
Ihr fielen beinahe die Augen zu.
„Möchtest du, dass ich den Fernseher einschalte?“, fragte Elissa.
„Das wäre sehr nett, ja. Vielleicht QVC. Diese Woche gibt es eine Schmuckshow.“
Elissa suchte den Sender und verließ dann leise das Zimmer.
„Was ist passiert?“, fragte sie Walker, der in ihrer Küche wartete.
Im Hintergrund waren Stimmen aus einem Video zu hören. Er nahm an, es lief, damit Zoe ein bisschen Unterhaltung hatte. „Sie hat gesagt, sie hätte ferngesehen und sich dabei geschnitten. Die Wunde war tief, also habe ich sie ins Krankenhaus gefahren, damit sie genäht wird.“ Er zog eine Medikamentenpackung aus der Brusttasche seines Hemds. „Das ist das Schmerzmittel. Sie soll es nicht auf nüchternen Magen einnehmen, sonst wird ihr schlecht. Und sie muss sich einen Termin bei ihrem Hausarzt geben lassen, in ungefähr zehn Tagen sollen die Fäden gezogen werden. Die gute Nachricht ist, dass sie sich an der linken Hand verletzt hat und dass sie Rechtshänderin ist.“
Elissa lehnte sich an die Küchentheke. „Ich bin froh, dass du hier warst. Wenn nicht …“
„Hätte sie den Notarzt gerufen.“
„Ja, ich hoffe, dass sie das getan hätte. Aber sie macht gern alles allein.“ Elissa legte ihre Hand kurz auf seinen Arm. „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.“
„Du brauchst dich nicht zu bedanken.“
„Nicht viele Menschen hätten sich so verhalten.“
„Ich glaube nicht, dass es viele Leute gibt, die eine alte Frau verbluten lassen würden.“
„Du weißt schon, was ich meine. Was du getan hast, war großartig, und du hättest es nicht tun müssen.“ Sie lächelte. „Ich finde es immer noch komisch, dass du nicht verheiratet bist. Es muss doch Frauen gegeben haben.“
„Wie kommst du jetzt darauf?“
„Wir müssen nicht darüber reden, wenn du nicht möchtest. Aber ist das so ’ne Art Bindungsangst?“
Er stöhnte. „Elissa, lass es gut sein. Du hast mir gesagt, dass du nicht mit mir schlafen willst, und ich habe dir geglaubt. Also solltest auch du mir glauben. Ich bin sehr zufrieden allein. Versuch nicht, mich zu retten. Ich bin es nicht wert.“
„Natürlich bist du das, aber ich frage mich, warum du nicht daran glaubst. Und außerdem, in Wahrheit ist niemand gern allein.“
„Dann könnte ich auch zu dir sagen, dass niemand in Wahrheit ohne Sex leben möchte.“
„Ich versuche,
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