Susan Mallery - Buchanan - 02
Herz hat“, murmelte Dani.
Es überraschte Walker nicht, dass keiner sich über ihre Bemerkung empörte. Sie hatten alle ein schwieriges Verhältnis zu Gloria. Ihre Großmutter hatte nichts dazu beigetragen, die Beziehung zu ihren Angehörigen zu verbessern. Andererseits war sie auch bloß eine alte Frau und ihr Zustand möglicherweise lebensbedrohlich.
Penny nahm Walkers Hand. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie.
Er zuckte mit den Achseln. „Ich bin nicht derjenige, der kollabiert ist.“
„Ich weiß, aber du warst bei ihr. Und ich möchte nicht, dass du dir die Schuld gibst. Es hätte bei jedem von uns passieren können. Wir haben alle schon mit ihr gestritten.“
„Unzählige Male“, ergänzte Cal.
„Ich fühle mich nicht schuldig“, sagte Walker, „nur nicht besonders wohl.“ Es war nicht gerade schön gewesen, sie bewusstlos am Boden liegen zu sehen. Auch sie wiederzubeleben war ihm unangenehm gewesen. „Unser Streit war nicht so schlimm. Ich glaube, das war nicht die unmittelbare Ursache für ihren Kollaps.“
„Gut.“ Penny drückte seine Hand und ließ sie dann los. „Fast tut sie mir ja leid.“
Dani setzte sich neben sie. „Warum das denn?“
„Weil ihre ganze Familie hier versammelt ist, aber keiner sie liebt. Wir wünschen ihr nichts Schlechtes und auch nicht, dass sie stirbt, aber keiner ist wirklich um sie besorgt.“
„Sie ist selbst schuld“, sagte Cal. „Sie hat uns alle immer wieder zurückgewiesen.“
„Ich weiß. Wahrscheinlich tut sie mir nur aus Pflichtgefühl leid. Ich hasse das.“ Penny sah ihren Ehemann an. „Du liebst mich doch wirklich, oder?“
Cal beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf den Mund. „Es ist dir nicht gestattet, an mir zu zweifeln.“
„Ich weiß, ich weiß. Das tue ich ja auch nicht wirklich. Es ist nur wegen der Aufregung um Gloria, dazu kommen die Hormone, und außerdem tut mir mein Rücken weh.“
In diesem Augenblick betrat eine Ärztin den Raum. Sie war groß, schlank und Ende vierzig. „Sie sind der Buchanan-Clan?“, fragte sie lächelnd.
Cal stand auf und nickte. „Das sind wir, ja. Wie geht es ihr?“
„Die gute Nachricht ist, dass Ihre Großmutter höchstwahrscheinlich wieder völlig gesund wird. Ihr Bruder, derjenige, der zusammen mit ihr hergekommen ist …“
„Das war ich“, sagte Walker.
„Ja, richtig. Tja, Sie hatten recht. Es war tatsächlich ein Herzinfarkt. Zwar kein lebensbedrohlicher, aber Mrs. Buchanan ist doch stark in Mitleidenschaft gezogen. Wenn sie sich jedoch schont und richtig behandelt wird, sollte sie mit der Zeit wieder ein fast normales Leben führen können. Es gibt allerdings noch ein Problem.“
Die Ärztin sah kurz auf das Patientenblatt, das sie in der Hand hielt. „Ihre Großmutter ist nicht mehr jung. Leider hat sie sich die Hüfte gebrochen, als sie hingefallen ist.“
Walker blickte zu Reid, der sichtlich nervös von einem Bein auf das andere trat.
„Das klingt nicht gut“, sagte Penny.
„Das ist es auch nicht. Es ist eine ziemlich komplizierte Oberschenkelhalsfraktur. Wir müssen operieren. Danach hat sie eine relativ lange Physiotherapie vor sich. Wir müssen sie mindestens zehn Tage hierbehalten, und dann muss sie in eine Rehaklinik, die auf Verletzungen dieser Art spezialisiert ist. Dort müsste sie einige Monate bleiben, es sei denn, sie hätte häusliche Pflege. Dann könnte sie bereits in vier Wochen entlassen werden.“
Sie klemmte ihre Unterlagen unter den Arm. „Ich weiß, das ist für Sie jetzt alles ein bisschen viel auf einmal. Wichtig ist, dass sie den Herzinfarkt überlebt hat und wir allen Grund haben, optimistisch zu sein. Vereinbaren wir doch einfach einen Termin. Sie kommen in ein paar Tagen zu mir, und wir besprechen alles in Ruhe.“
„Danke“, sagte Cal und reichte ihr die Hand.
Als die Ärztin den Raum verlassen hatte, sagte keiner ein Wort. Was gab es da zu sagen?
„Am besten fange ich an. Da wir nicht direkt miteinander verwandt sind, verhalte ich mich vielleicht am neutralsten gegenüber eurer Großmutter“, sagte Penny. „Wir haben zwei Probleme. Gloria und die Firma.“
„Die Firma läuft eine Zeit lang von allein“, sagte Cal.
„Der Geschäftsführer hat gerade gekündigt“, erwiderte Walker. „Sie hat es mir erzählt, bevor sie kollabiert ist. Jemand muss die Leitung übernehmen.“
Cal fluchte leise.
„Dann ist da noch die Sache mit der häuslichen Pflege“, fuhr Penny fort. „Ich glaube nicht, dass Gloria sehr
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